Landkreis Regen

Tragödie bei Rohde & Schwarz: Arbeiter (54) stirbt bei Werksunfall - Obduktion angeordnet


Viele Einsatz- und Rettungskräfte waren vor Ort und versuchten gemeinsam, der Lage Herr zu werden. (Foto: Lang)

Viele Einsatz- und Rettungskräfte waren vor Ort und versuchten gemeinsam, der Lage Herr zu werden. (Foto: Lang)

Von Manuela Lang

Ein tragisches Unglück ereignete sich am Montagnachmittag in der Elektronikfirma Rohde & Schwarz in Teisnach (Landkreis Regen), bei dem ein 54-jähriger erfahrener Mitarbeiter gestorben ist.

Was sich genau ereignet hat, ist jedoch noch unklar und wird wohl erst im Verlauf des Dienstagnachmittags geklärt werden. Gegen 14.30 Uhr wurde der Mitarbeiter, der seit 27 Jahren im Werk arbeitete, in der Abwasseranlage, einer Art firmeninternen Kläranlage für Industriestoffe, tot aufgefunden. Kollegen trugen ihn ins Freie und alarmierten Rettungsdienst und Notarzt. Danach wurde die Ortsfeuerwehr Teisnach alarmiert, die in dem gut zehn Quadratmeter großen Raum Messungen durchführte.

Das Ergebnis: Es befand sich ein toxisches Gas in der Luft. Deshalb wurde die Alarmierung ausgeweitet und die Gefahrguteinsatzkräfte des Landkreises aus Teisnach, Viechtach, Regen und Zwiesel angefordert. Aus noch unbekannter Ursache waren aus dem zwölf Quadratmeter großen Schlammabsenkbecken Schwefeldämpfe ausgetreten. Diese hatte der Arbeiter vermutlich eingeatmet, wodurch er bewusstlos wurde und schließlich verstarb. Um die genaue Todesursache zu bestimmen, soll der Leichnam des 54-Jährigen am Dienstagnachmittag im Institut für Rechtsmedizin in München obduziert werden.

Eine Gefahr für die Anwohner, die durch den für sie "auffälligen" Geruch verängstigt waren, bestand laut Aussage von Kreisbrandrat Hermann Keilhofer nicht. "Wir haben an allen Enden der Absaugschläuche, die ins Freie führten, Messungen durchgeführt. Es waren draußen absolut keine Gefahrenstoffe feststellbar", so Keilhofer.

Auch die an den betroffenen Raum angrenzenden Bereiche wurden mittels Messgeräten überwacht, auch dort schlugen die Geräte nicht an. Lediglich in dem Raum, in dem sich der 54-Jährige aufhielt, wurden Gefahrenstoffe festgestellt. "Allerdings ist derzeit eine abnehmende Tendenz erkennbar", informierte der Kreisbrandrat bei einer am frühen Abend einberufenen Pressekonferenz.

Noch die ganze Nacht über waren die Feuerwehrkräfte vor Ort und haben die Messungen fortgeführt. "Denn die Staatsanwaltschaft, die die exakte Todesursache klären will, wird darauf zurückgreifen wollen." Am Dienstagvormittag werden Gutachter eintreffen, die weitere Ermittlungen aufnehmen.

Man habe "Respekt" vor der Situation, so Keilhofer weiter, weil man noch nicht wisse, warum Schwefeldämpfe ausgetreten sind. In dem Becken der Abwasseranlage setzen sich verschiedene Stoffe am Boden ab. "Es kann sein, dass diese zusammen reagiert haben. Aber da wir noch im Dunkeln tappen, müssen wir vorsichtig sein, um ausschließen zu können, dass so etwas noch einmal passiert", informierte Keilhofer.

Auch ein Gefahrguttrupp der Polizei sowie vier Rettungswagen und ein Notarzt waren vor Ort. Andere Mitarbeiter, die vorsorglich untersucht wurden, zeigten keine Auffälligkeiten. Da nur ein kleiner Bereich der Firma betroffen ist, wurde die Produktion nicht wesentlich beeinflusst. "Das ist aber derzeit absolute Nebensache", so Werkleiter Johann Kraus betroffen. "Unser ganzes Mitgefühl gilt seiner Frau und seinem Sohn, die ebenfalls bei uns arbeiten."

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Viele Einsatz- und Rettungskräfte waren vor Ort und versuchten gemeinsam, der Lage Herr zu werden. (Foto: Lang)

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Viele Einsatz- und Rettungskräfte waren vor Ort und versuchten gemeinsam, der Lage Herr zu werden. (Foto: Lang)

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Viele Einsatz- und Rettungskräfte waren vor Ort und versuchten gemeinsam, der Lage Herr zu werden. (Foto: Lang)