Adventssingen in Kollnburg
Mit dem Trachtenverein auf Weihnachten zu
11. Dezember 2018, 11:12 Uhr aktualisiert am 11. Dezember 2018, 16:02 Uhr
Das 28. Adventssingen des Heimat- und Volkstrachtenvereins Kollnburg am zweiten Adventssonntag in der Pfarrkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit kann man sicherlich als bislang harmonischstes Zusammenspiel von adventlichen Musikstücken, Liedern und nachdenklichen Texten bezeichnen. Fast alle Interpreten stammen aus dem Trachtenverein. Vorweihnachtlich andächtige Stimmung erfüllte die Herzen der Besucher und ließ sie am Ende lang anhaltenden Applaus spenden.
Die volksmusikalische Stunde im Advent eröffneten die Bläser der Stadtkapelle Viechtach mit dem Stück "Gegrüßt seist du uns von allen". Später spielten sie "O Maria, also groß ist die Freude" und zum Abschluss begleiteten sie mit "Ein Jahr ist entschwunden" die Besucher aus der Kirche.
Pater Joseph begrüßte als Hausherr die zahlreichen Besucher und dankte dem Trachtenverein, der mit seinem Adventssingen seit so vielen Jahren helfe, ein wenig inne zuhalten in der so hektisch gewordenen Vorbereitung auf die Geburt Jesu. Advent sei die Zeit, in der man Wege bereite, die lange schon abgebrochen sind und nicht mehr begangen werden, neue Wege von Mensch zu Mensch. Gott habe uns ein Licht der Anerkennung, der Aufmunterung, Verzeihung, der Liebe und Freude geschenkt und uns einen Weg bereitet, damit wir zu ihm finden und Lichter entzünden.
Ob mit der Steirischer oder der Zither: Längst ist Tobias Probst aus Münchshöfen in der Musikszene kein Unbekannter mehr. Vor etwa einem Jahr lernte er nun auch das Harfenspiel und beherrschte das Instrument in kürzester Zeit. Zum ersten Mal brachte er sie nun beim Adventssingen zum Einsatz und überzeugte gleich mit dem Stück "Drei Nüsse für Aschenbrödel". Man sah musikalisch Schneeflocken fallen, das Aschenputtel mit dem Prinzen tanzen. Leichte, schwebende, im Herzen froh stimmende Klänge ließ Tobias auch bei der "Hochberger Harfenweis" erklingen oder verleitete mit dem "Wintertraum" zum Träumen.
Nicht nur an Mitgliederzahl ist der "Kollnburger Handwerkerchor" in den vergangenen Jahren gewachsen. Auch gesanglich sind sie unter der Leitung von Michael Probst bestens zusammengewachsen. Organisator ist Hermann Biebl. Sie präsentierten in schönster Harmonie die "Verkündigung" und den "Güldenen Rosenkranz".
Die volksmusikalischen Darbietungen der "Familienmusi Maurer" aus Arnetsried sind immer wieder ein Genuss. Mit Kontrabass, Zither, Geige, Akkordeon und Hackbrett spielten Susanna Maurer mit ihren drei Söhnen und der Tochter im harmonischen Zusammenklang auf. Ganz ruhig wurden die Zuschauer bei "A staads Stückl", "Oh Wunder, was soll das bedeuten" oder beim "Liachtl im Laterndl", zu dem sie auch mit Gesang hervortraten. Dass die Adventszeit nicht nur besinnlich ist, sondern auch fröhlich, bewiesen die Fünf mit dem "Vodraaten", bei dem sie ihre Musikinstrumente abwechselnd im Solo erklingen ließen. Im Dreivierteltakt konnte man sich wiegen zur "Weihnachtsmusi".
Die erst zehnjährige Lena Hauptmann wagt sich bereits mutig mit ihrem Akkordeon ans Vorspielen und erfreute mit "Ihr Kinderlein kommet",, "Süßer die Glocken nie klingen" und dem bekannten "Aba Heitschi Bumbeitschi". Dazu sang sie leise mit.
Trachtenvereinsvorsitzende Sigrid Penzkofer erzählte dazwischen die Geschichte einer Frau die "Auf den Besuch des lieben Gottes" wartet. Dreimal klopft es an ihre Tür. Draußen steht jeweils ein zerlumpter alter Mann, für den sie keine Zeit findet, da sie ja auf den lieben Gott wartet und schickt die Bittsteller weiter. Aber Gott kommt nicht. Doch im Traum erscheint er der Frau und bedauert: Zweimal sei er zu ihr gekommen und habe um ein Stück Brot und ein Nachtlager gebeten, doch sie habe ihn weitergeschickt.
Gott lobend und preisend sangen ganz zart oder kräftig jubelnd Vera und Ilona Penzkofer ("De Kloa und de Groaß") das bekannte "Hallelujah".
Ganz vertieft in ihr Spiel bimmelten die Kleinen Glöckler ein Weihnachtslied. Sigrid Penzkofer gab mit dem Akkordeon das Vorspiel zu "Amazing Grace" und dann setzten die vier großen Glöckler mit ihren Glocken ein. Später erklang mit den Glocken "Leise rieselt der Schnee" und abschließend mit sonoren großen Glocken und helleren kleinen eine "Adventsmusik".
Kulturreferent Eduard Baier betrachtete in einer Geschichte eine Hand, wie sie sich im Laufe der Jahre im "Kerzenglanz" verändert. Feingliedrig und lang die Finger des jungen Mädchens bis hin zur runzelig-welken Hand der alten Frau und die Tränen des alten Mannes verlöschen das Licht, da er jetzt ganz alleine die Kerze halten muss.
Sigrid Penzkofer las das Märchen "Da kloane Stern von Bethlehem", bei dem jeder Stern am Firmament der Wegweiser zum Jesuskind sein möchte.
Eduard Baier setzte mit "Zeit für ein Danke" den Schlusspunkt unter die besinnlichen Betrachtungen und dankte damit allen Sängern und Musikanten. Alle Beteiligten durften sich abschließend im Pfarrsaal bei einer Brotzeit, Plätzchen und Punsch stärken.