Am Donnerstag wurde am Landgericht Deggendorf der Prozess um den Heustadel-Sturz fortgesetzt. Insgesamt zwölf Zeugen waren vorgeladen worden.

Einige davon berichteten von einer schwierigen Beziehung zwischen Rainer und Jessica S. Am Unglückstag, 17. Juni 2013, wollte Jessica S. in Regen einen Mietvertrag unterschreiben und mit dem Auszug endgültig einen Schlussstrich ziehen, wurde berichtet. In seinem Plädoyer ging Oberstaatsanwalt Johann Duschl auf eben diese Stimmungslage ein, die wohl zu der Tat geführt hätte. Er ging davon aus, dass der Angeklagte die Geschädigte gestoßen habe und forderte deshalb eine neunjährige Freiheitsstrafe wegen versuchten Mordes.

Dem schloss sich auch die Nebenklage an. Demgegenüber plädierte die Verteidigung auf Freispruch. Das einzige Belastungsbeweismittel sei die Nebenklägerin selbst, die sich in viele Widersprüchlichkeiten verwickelt hätte. "Auf dieses Aussageverhalten kann man keinen Schuldspruch stützen", so Verteidiger Rechtsanwalt Michael Haizmann. Die Urteilsverkündung hat der Vorsitzende Richter Heinrich Brusch für Freitagvormittag angekündigt.

Ausführlich berichtet der Viechtacher Anzeiger in seiner Ausgabe vom Freitag, 26. September.