Freitag und Samstag sind goldene Tage für den deutschen Eisstock-Nachwuchs bei den Europa- und Weltmeisterschaften in Regen gewesen. Team Germany holte alle sieben Weltmeister- und sechs von zehn Europameister-Titel. Das ist geradezu sensationell und eine eindrucksvolle Bestätigung der exzellenten Nachwucharbeit, die Verband und Vereine leisten.

Vor prächtiger Kulisse gewannen die jungen Stockschützen von Team Germany am Samstag fast alles, was es zu gewinnen gab. Von sieben Entscheidungen im Eisstadion Regen in den Zielwettbewerben sowie im Mannschaftsspiel standen die deutschen Athleten sechs Mal am Stockerl ganz oben. Dabei waren sie nicht in allen Wettbewerben als Favorit ins Rennen gegangen. Gerade im Ziel-Einzel der U 23 lagen nach der Vorrunde zwei Österreicher an der Spitze und Stefan Zellermayer vom TSV Hartpenning in Lauerstellung. Doch der österreichische Moderator Günter Draxl von Allround-TV - neben ihm hatte der Ottenzeller Nationalspieler Manuel Schmid am Mikrofon Platz genommen - unkte schon zu diesem Zeitpunkt: "Den Zellermayer musst du drei Mal besiegen, bevor du einmal gegen ihn gewonnen hast." Tatsächlich schien der Oberbayer im Finale schon abgeschlagen. Doch mit einem fulminanten Endspurt holte er Punkt um Punkt auf und mit dem letzten Versuch schaffte er Gold mit dem knappest möglichen Vorsprung von einem Punkt vor den Österreichern Christoph Maierhofer und Markus Rothberger.

In den Finals beim Mannschaftsspiel der U 16, U19 und U23 standen sich jeweils Deutschland und Österreich gegenüber. Der Sieger hieß immer Deutschland. Am knappesten war es bei der U19, wo das Ringmassen entscheiden musste. Die Jungs von Team Germany hatten die besseren Nerven. Bei der U 23 ließ das deutsche Quartett mit einer fehlerfreien Top-Leistung den leicht favorisierten Stockschützen aus der Alpenrepublik keine Chance. Bei der U16 reichte den Gastgebern eine durchschnittliche Leistung zum Sieg über hypernervöse Österreicher.

Das schönste an den Titelkämpfen aber war nicht der Gold-Regen für das deutsche Team, sondern die prächtige Stimmung in der Halle und das freundschaftliche Klima unter den Sportlern. Ob Australier, Brasilianer, Österreicher oder Deutsche - alle lagen sich am Ende in den Armen und feierten gemeinsam. Sport wie er sein sollte!