Offizielle Saisoneröffnung im Waldvereinsmuseum Viechtach
Das Museum ist 20 Jahre jung
5. Mai 2019, 11:32 Uhr aktualisiert am 5. Mai 2019, 18:38 Uhr
Seit zwanzig Jahren gibt es das Museum Viechtach der Wald-Vereinssektion Viechtach nun. Am Samstag wurde die diesjährige Saison feierlich eröffnet. Marie-Luise Grotz hatte zu diesem runden Geburtstag erst einmal ein paar Zahlen zusammengestellt. So war das Museum an 6240 Tagen geöffnet, es gab 15 Aktionen zum Tag des offenen Denkmals und elf Museumsfeste, dazu zahlreiche Sonderausstellungen. Die Momentane zum Thema Kaffee-Kult kommt bestens an und wird deshalb auch noch verlängert. Rund um den Kaffee ging es auch bei der Lesung, die Marie-Luise Grotz vorbereitet hatte und die einen Streifzug durch die Geschichte des beliebten Heißgetränkes bot. Sie schilderte wie der "Türkentrunk" unaufhaltsam Europa eroberte. Obwohl Kaffee eigentlich nicht aus dem Orient kommt, sondern sein Ursprung im äthiopischen Hochland liegt. Im 16. Jahrhundert brachten Orientreisende aber die erste Kunde vom Kaffee mit. Er wird dann "der größte Modetrend aller Zeiten". Zunächst bleibt der Genuss des belebenden Getränkes nur dem Adel vorbehalten, erst später darf sich auch das Bürgertum daran laben. Kaffeeschenken schossen wie Pilze aus dem Boden. Kaffeehäuser waren zunächst nur den Herren vorbehalten, die Damen durften zuhause Kaffeekränzchen halten. Viele Schriftsteller haben im Kaffeehaus ihre zweite Heimat gefunden. In Viechtach öffnete das erste Haus dieser Art Ende des 19. Jahrhunderts in der Bäckergasse. Weil Deutschland keine Kolonien hatte, in denen Kaffee angebaut werden konnte, war man hier sehr kreativ bei der Erfindung von Kaffee-Surrogaten. Dies und vieles mehr, wusste Marie-Luise Grotz zu erzählen und so wie Musik immer zum Café gehört hatte, durfte sie auch an diesem Nachmittag nicht fehlen. Sie kam von Petra Grössl Schneider am Keyboard, Sören Eller an der Geige und Elisabeth Grotz (Gesang), deren Stimme durch eine Erkältung leider etwas angeschlagen war. Jeder Gast fand an seinem Platz einen Löffel vor. Wer aber nun erwartet hatte, einen Kaffee serviert zu bekommen, wurde überrascht. Statt in heiß, gab es die Bohne in kalt, in Form eines köstlichen Kaffee-Schoko-Parfaits.
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