Neuer Weg zum Arber

"Arbersteig" durch die Bodenmaiser Mulde instandgesetzt

Insgesamt beläuft sich die Wegeinstandsetzung auf rund 300 000 Euro. Gerade in der Bodenmaiser Mulde kommen übrigens zahlreiche seltene Pflanzen vor.


Eisenbahnschwellen durch Bayerwald-Granit ersetzt.

Eisenbahnschwellen durch Bayerwald-Granit ersetzt.

Von Redaktion Viechtach

Über den "Arbersteig" durch die Bodenmaiser Mulde führen zahlreiche Wanderwege aus Richtung Süden zum "König des Bayerischen Waldes", dem Großen Arber. Dieser bei Wanderern sehr beliebte, überregional bedeutsame Steig war inzwischen aber stark ausgespült, geschädigt und teilweise unbegehbar. Nun wurde er komplett erneuert.

Der Markt Bodenmais bemühte sich bereits seit Herbst 2017 darum, eine Firma zu finden, die die Wegeinstandsetzung durchführen würde. Es sollte 2017 bereits Antrag gestellt werden, um die Maßnahme 2018 durchzuführen. "Leider haben sich aufgrund der guten Baukonjunktur keine Firmen gefunden, die dort arbeiten wollten. Die kurze Bausaison in dieser Höhenlage und die anstrengende, schwer zu kalkulierende Arbeit wurden gescheut", erklärt Bodenmais' Bürgermeister Joli Haller.

2020 wurden dann wieder Gespräche aufgenommen und mit großer Unterstützung durch den Naturpark Bayerischer Wald konnte die Förderkulisse unter dem Gesichtspunkt der "Besucherlenkung in einem sensiblen Gebiet" stark verbessert und eine Förderung von 90 Prozent erreicht werden. Insgesamt beläuft sich die Wegeinstandsetzung auf rund 300.000 Euro.

90 Prozent der Kosten werden gefördert

"Im Januar 2022 folgten dann der Maßnahmenbeschluss im Gemeinderat sowie die entsprechenden Antragstellungen. Außerdem wurden mit den beteiligten Fachstellen Ortsgespräche durchgeführt", erläutert der Rathauschef.

Ausführendes Unternehmen ist die Firma Strabag. Unter anderem wurden beim "Arbersteig" die vorhandenen, teils maroden, pechhaltigen Eisenbahnschwellen durch heimischen Bayerwald-Granit ersetzt. Aufgrund der Unwegsamkeit des Geländes und um die dortige, seltene und schützenswerte Vegetation zu bewahren, kam ein Schreitbagger zum Einsatz. "Generell diente die Erneuerung des Steigs hoch zum Großen Arber der Besucherlenkung und dem Naturschutz, denn Wanderer bleiben nur auf dem Wanderweg, wenn dieser auch begangen werden kann. Bislang mussten aufgrund der Schäden am Weg die Wanderer teils neue Pfade treten", so Bürgermeister Haller.

Schutz von Eiszeitreliktarten

Gerade in der Bodenmaiser Mulde kommen jedoch zahlreiche seltene Pflanzen vor: "Arnika, Ungarischer Enzian und weitere wachsen hier. Der Schutz dieser seltenen Pflanzenarten, darunter einige Eiszeitreliktarten am Arber, ist von höchster Priorität", betont Hartwig Löfflmann, Geschäftsführer des Naturparks Bayerischer Wald. "Mit der Besucherlenkung dank der Instandsetzung erreichen wir einen naturschutzfachlichen Vorteil: Empfindliche Flächen werden geschont, seltene Pflanzen werden erhalten und die Bauarbeiten konnten ressourcenschonend ausgeführt werden", ergänzt Rathauschef Haller.