Münchner Idee
Spezielle Baufolien fürs Straubinger Rathaus?
20. April 2022, 17:58 Uhr aktualisiert am 20. April 2022, 17:58 Uhr
Man sagt ja immer, dass München, die prächtige Hauptstadt des noch viel prächtigeren Freistaats im vollkommen prächtigen Oberbayern, eine Stadt voll Chic und Stilsicherheit sei, und man sagt es mit Recht. Immerhin ist dort das Schumann's daheim, die vielleicht weltbeste Bar, dazu der Dallmayr, dieses weltberühmte Delikatessenhaus, das weltberühmte Hofbräuhaus und das Münchner Rathaus mit seinem Glockenspiel. Wenn das abgebrannt wäre: Oho! Dann könnte man es trotzdem noch sehen.
Das Münchner Rathaus wäre nicht verhüllt hinter weißen nichtssagenden Folien. Das ist ganz sicher. Dafür hat München zu viel Stil. Nehmen wir zum Beispiel die Sanierung des Hauses, in dem Calvin Klein künftig seine Kundschaft empfängt: Da sieht der Kunde bereits während des Umbaus, wie dieses Haus einmal aussehen soll. Und dabei ist es nur ein Calvin-Klein-Haus! Es ist nicht einmal das Rathaus!
Aber wäre das nicht auch eine Idee für das Straubinger Rathaus? So zumindest denkt eine Leserin, die dieses Foto aus München mitgebracht hat. Denn immerhin ist das Straubinger Rathaus nicht irgendein Rathaus, das ist doch klar, spätestens seit jenem Tag, als der Straubinger Bürgermeister Werner Schäfer im Rathausvergleich mit dem ein Jahr nach Staubing abgebrannten Historischen Rathaus von Dillingen zu dem Ergebnis kam: "Wer Dillingen mit Straubing vergleicht, vergleicht eine kleine Zwetschge mit einer großen Ananas."
Wäre es nicht schön, wenn statt einer weißen Folie ein Bild der künftigen Gestalt unseres Lieblingsgebäudes an diesem Lieblingsgebäude hinge? Ein Gebäude, an dessen schwärzesten Tag sich jeder in dieser Stadt sofort erinnert und von dem so viele Menschen bekannten, dass dieser Tag sie zum Weinen brachte - ein solches Gebäude hätte das doch verdient. Man könnte nun sagen: "Pah! Äußerlichkeiten! Typisch München!" Aber andererseits: Straubing ist doch auch gern eine prächtige Stadt, wenn auch in Niederbayern.