"Auch diesem Italiener", lobte Heinrich Heine süffisant, "fehlt es nicht an Erfolg. Sein Talent ist groß, aber noch größer ist seine Fruchtbarkeit, worin er nur den Kaninchen nachsteht". Er meinte Gaetano Donizettis musikalische Produktivität. Und mit dessen Werken hat das Landestheater Niederbayern schon mehrmals die Opernfreunde beglückt: "Don Pasquale" (2002), "Lucia di Lammermoor" (2005) und "Lucrezia Borgia" (2018). Mit "Der Liebestrank" gelangte am Dienstagabend eines der erfolgreichsten Stücke des Komponisten auf die Bühne des vollbesetzten Stadttheaters und sorgte für Begeisterung. Der langanhaltende Schlussapplaus galt nicht nur den ausnahmslos brillanten Protagonisten, sondern auch der hohen Qualität des lebhaft agierenden Chors (Eleni Papakyriakou und Kathryn J. Brown). Zu verdanken ist dieser erfolgreiche Abend der facettenreichen Inszenierung von Stephen Medcalf und dem Dirigenten Ektoras Tartanis, der die sehr unterschiedlichen Stimmungslagen der Handlung gefühlvoll begleitete und pointiert apostrophierte.