Für ein paar Stunden hat der Stadtturm in der Nacht auf Donnerstag an den Campanile von Venedig erinnert, so war er von Wasser umgeben. Ein Rohrbruch sorgte für eine regelrechte Überflutung zwischen Turm und Rathaus. Und hätten Stadtwerke und Feuerwehr nicht zügig reagiert, dann hätte man am Donnerstagmorgen mit Gondeln den Stadtplatz passieren können. Aber nicht nur im Stadtzentrum hieß es: Land unter. Insgesamt vier Rohrbrüche passierten zwischen Mittwoch um 23 Uhr, und Donnerstag um 12 Uhr. Größere Beeinträchtigungen blieben aber aus.

Innerhalb von drei Stunden barsten insgesamt drei Wasserrohre am Stadtplatz, in der Dresdner Straße und in der Osserstraße. Eine weitere Leitung riss am Donnerstagvormittag in der Landshuter Straße. Vier Rohrbrüche innerhalb von zwölf Stunden. Wie das passieren kann, dafür haben auch die Stadtwerke keine Erklärung. "Wenn wir das wüssten, dann könnten wir Rohrbrüche schon im Vorfeld unterbinden", zeigte sich der Bereichsleiter für Wasserversorgung, Rolf Eibl, ratlos. "Wir haben wirklich keine Erklärung und keine Unregelmäßigkeiten gefunden. Eine Kettenreaktion konnte der Ingenieur ausschließen. "Dafür liegen die Orte zu weit auseinander."

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Um 23 Uhr wurde der Rohrbruch am Stadtplatz zwischen Stadtturm und Simon-Höller-Straße gemeldet. Als Mitarbeiter der Stadtwerke dort eintrafen, waren Polizei und Feuerwehr bereits vor Ort und sperrten das Gebiet, das schon eher einem kleinen See gleichsah, ab. Um 23.30 ging die Meldung eines zweiten Rohrbruchs in der Dresdner Straße ein. Dorthin wurden zwei weitere Arbeiter der Stadtwerke entsandt. Das Problem dort war allerdings, dass der nahegelegene Schlachthof ab 5 Uhr morgens wieder auf Wasser angewiesen war. Sonst hätten die Tiere dort anderweitig versorgt oder in andere Schlachthöfe gebracht werden müssen, sagte Reinhard Englberger, der die Einsatzleitung vor Ort übernommen hatte.

Beide Rohrbrüche konnten aber bis 0.30 gesperrt werden und auch das Schlachthofproblem wurde gelöst. Insgesamt seien am Stadtplatz und an der Dresdner Straße rund 2 000 Kubikmeter Wasser ausgetreten. Die Vertragsfirma der Stadtwerke war bald darauf mit zehn Leuten und mehren Maschinen angerückt und machte sich noch in den frühen Morgenstunden an die Aufgrabungsarbeiten.

Um 1 Uhr wurde dann ein weiterer Rohrbruch gemeldet - diesmal in der Osserstraße. Dort war eine Hausanschlussleitung undicht geworden, die aber kurzfristig gesperrt werden konnte, wie die Stadtwerke berichteten. Weil an den Baustellen die ganze Nacht gearbeitet wurde, konnte zumindest am Stadtplatz die Schadstelle freigelegt werden. Dort wurde ein "massiver Schalenbruch des Gussrohres" festgestellt. Bis 8.30 Uhr waren die Reparaturen dort abgeschlossen. An der Dresdner Straße wurde noch bis Donnerstag Abend gearbeitet. Das vierte Rohr barst schließlich um etwa zehn Uhr in der Landshuter Straße. Dort hatte sich das Wasser bis zu 30 Zentimeter hoch in einem Keller angesammelt. Auch hier und in der Osserstraße mussten die Leitungen ausgetauscht werden.