Straubinger Tagblatt
Tigers überzeugen gegen Franken und holen den lang ersehnten Heimdreier
8. Januar 2010, 8:40 Uhr aktualisiert am 8. Januar 2010, 8:40 Uhr
(wel) "So wie die Mannschaft heute gespielt hat, besonders im ersten Drittel, so wollen wir das Team sehen." Im Grunde ist diesen Worten von Straubings Trainer Jürgen Rumrich nach dem 4:2-Sieg im bayerischen Derby gegen Nürnberg am Dreikönigstag schon gar nichts mehr hinzuzufügen.
Die knapp 4:500 Straubinger Fans unter den insgesamt mehr als 5:000 Besuchern gingen an diesem Nachmittag zufrieden und bestens unterhalten nach Hause, denn ihr Team hat endlich einmal wieder all das gezeigt, was Eishockey so einzigartig und besonders macht: Von Anfang an spielten die Tigers aggressiv, nahmen die Zweikämpfe an, suchten den Abschluss und den Weg zum Tor und waren sich für keinen Weg und keine schmerzhafte Aktion zu schade. Schon nach 67 Sekunden kam so der frühe Führungstreffer zustande, als sich Sandro Schönberger förmlich in einen Abpraller vor dem Tor hineinwarf und so den Puck über die Linie bugsierte.
Der Treffer gab Sicherheit, und fortan spielte nur noch ein Team, nämlich das der Gastgeber. "Wir sind schlecht ins Spiel gekommen und waren gerade in der Abwehr zu leichtsinnig und zu leichtfertig", sah auch Nürnbergs Trainer Andreas Brockmann hinterher im ersten Drittel den Schlüssel zum Straubinger Erfolg.
Wie wichtig manchmal ein Tor fürs Selbstvertrauen sein kann, zeigte sich beim 2:0: Sandro Schönberger setzte zu einem sehenswerten Solo an, ließ Nürnbergs Florian Ondruschka schlecht aussehen und verlud auch noch Goalie Patrick Ehelechner. "Wow, zwei Treffer in einem DEL-Spiel", staunte der junge Straubinger Matchwinner hinterher selbst ein wenig - und freute sich, dass seine DEL-Tore zwei und drei deutlich bedeutsamer waren als sein erster Treffer bei der 2:7-Niederlage in Kassel. "Ja, das ist schon noch einmal ein anderes Gefühl, solch wichtige Tore zu erzielen."
Endlich einmal konnten die Tigers also nach einem Treffer nachlegen: "Das haben wir so oft in dieser Saison versäumt und deshalb wichtige Spiele verloren", wusste Stürmer Justin Mapletoft. "Deshalb war das sehr wichtig und hat uns Sicherheit gegeben." Und mit dieser Sicherheit ließ man lange Zeit nichts anbrennen, brachte den Gegner dann aber im zweiten Drittel mit einem Patzer in der Abwehr ins Spiel zurück. Ausgerechnet Eric Chouinard netzte zum Anschluss ein.
Aber der Ex-Straubinger hatte sich diesen Treffer mit einer über 60 Minuten starken Leistung, bei der er auch fast alle Bullys gewann, auch verdient. Aber die Tigers wussten mit einem Powerplaytreffer noch im zweiten Drittel eine Antwort und ließen sich auch vom neuerlichen Anschluss im Schlussdrittel nicht aus dem Konzept bringen.
Zwar drängte Nürnberg zwischendurch gewaltig, aber auf Mike Bales im Gehäuse konnten sich die Gastgeber verlassen, die zudem kämpferisch vollauf zu überzeugen wussten, womit auch die Mannschaft sozusagen indirekt Trainer Rumrich Rückendeckung gab. "Wir haben in den letzten Tagen im Training den Ärger über die letzten Spiele schon gespürt", meinte Rene Röthke. Das hieß für das Team: viel laufen. Aber es hat anscheinend geholfen, denn auch mehrere Sorgenkinder der vergangenen Spiele wie Ryan Ramsay, Calvin Elfring oder Yanick Tremblay zeigten deutlich aufsteigende Tendenz und eine starke Leistung. Und diese wurde am Ende mit dem Dreier belohnt, den Karl Stewart mit einem Empty-Net-Goal endgültig sicherstellte.
Mehr dazu im Straubinger Tagblatt am 8. Januar!