Straubing

Neu bei den Tigers: Jordan Hendry


Jordan Hendry gewann 2010 mit den Chicago Blackhawks den Stanley-Cup und streift nun das Trikot der Tigers über. (Foto: Matthias Jell)

Jordan Hendry gewann 2010 mit den Chicago Blackhawks den Stanley-Cup und streift nun das Trikot der Tigers über. (Foto: Matthias Jell)

Von Matthias Jell und Redaktion idowa

Weiter geht es in unserer Interview-Serie "Neu bei den Tigers" mit Jordan Hendry aus Nokomis in der Provinz Saskatchewan in Kanada. 2010 gewann der 29-Jährige mit den Chicago Blackhawks den Stanley-Cup, nun hat er zum zweiten Mal in seiner Karriere den Sprung über den großen Teich gewagt und ist dabei in Straubing gelandet.

Jordan, Du bist nun seit einigen Wochen hier in Straubing. Wie ist Dein erster Eindruck von der Stadt?
Hendry: Sehr gut. Das waren alles komplett neue Eindrücke für mich, als ich hier ankam. Das Gäubodenfest hatte gerade begonnen und so ziemlich jeder lief hier in Trachten rum. So etwas hatte ich noch nie gesehen.

Für die Mannschaftsvorstellung auf dem Gäubodenfest wurdest Du ja selbst in eine bayerische Lederhose gesteckt. Wie hast Du Dich da gefühlt?
Hendry: Irgendwie seltsam. Es war aber trotzdem eine witzige Erfahrung und hat riesig Spaß gemacht.

Gibt es etwas, was Du hier besonders vermisst?
Hendry: Meine Familie und Freunde natürlich. Ansonsten auch das kanadische Essen. Aber ich muss wirklich sagen, dass die bayerische Küche auch verdammt gut ist, auch wenn ich meistens keine Ahnung habe, was ich da überhaupt bestellt habe, weil sämtliche Speisekarten nur auf Deutsch sind.


Wie ist der Kontakt zu den Tigers zustande gekommen und was hast Du im Vorfeld über den Verein gehört?

Hendry: Den Kontakt hatte mein Agent hergestellt, nachdem klar war, dass es mit
einem Engagement in der NHL nichts wird. Ich hatte mich dann auch bei befreundeten Spielern erkundigt, die schon in Deutschland aktiv waren und ich habe dabei nur Gutes über die Tigers gehört. Ein Verein, der sich Jahr für Jahr gesteigert hat und solide Arbeit leistet.

Hoffst Du zukünftig noch auf einen NHL-Vertrag oder siehst Du Deine Zukunft in Europa?
Hendry: Definitiv in Europa. Ich hatte ja schon 2011/12 in der Schweiz gespielt und danach war für mich klar, dass Europa das Richtige für mich ist. Allerdings hat mir letzte Saison dann der Lockout in der NHL einen Strich durch die Rechnung gemacht, weil der europäische Markt von NHL-Spielern überflutet wurde. Deshalb habe ich dann mein Glück nochmal bei den Ducks versucht, was aber letztlich nur eine Übergangslösung war. Ich bin froh, dass es jetzt mit den Tigers geklappt hat und will mich hier etablieren.

Was sind Deine Stärken auf dem Eis?
Hendry: Ich bin ein guter Schlittschuläufer, kann einen ganz guten Aufbaupass spielen und bin variabel einsetzbar.


Du hast 2010 mit den Chicago Blackhawks den Stanley-Cup gewonnen.
Etwas, wovon jeder Eishockey-Spieler träumt. Welche Erinnerungen hast Du
an diese Zeit?

Hendry: Das war die beste Zeit meines Lebens und es hat sich unglaublich angefühlt, den Cup in Händen halten zu dürfen.

Hast Du im Finale der letzten Saison den Blackhawks die Daumen gedrückt?
Hendry: Ich muss zugeben, dass ich als Kind riesengroßer Boston Bruins-Fan war,
aber da ich immer noch mit einigen Spielern der Hawks sehr gut befreundet bin, habe ich natürlich zu Chicago gehalten. Sie hatten es nach dieser herausragenden Saison auch wirklich verdient.

Wer sind Deine Idole im Eishockey?
Hendry: Da ich früher Stürmer gespielt habe, war ich in meiner Jugend immer großer Fan von Eric Lindros und Jaromir Jagr.

Was war Dein bisher lustigstes Erlebnis auf dem Eis?
Hendry: An ein konkretes Beispiel kann ich mich da gar nicht erinnern, aber ich finde es generell immer unfreiwillig komisch, wenn ich mal auf dem Eis ausrutsche, ohne, dass ein gegnerischer Spieler in der Nähe ist. Da kann man dann schon förmlich auf die Kommentare der Mitspieler auf der Bank warten.

Welche Sportarten betreibst Du neben Eishockey gerne?
Hendry: Golf und Baseball.

Von welchem Baseball-Team bist Du selbst Fan?
Hendry: Eigentlich tendiere ich da eher zu den Los Angeles Angels. Da ich aber Kanadier bin, sage ich an der Stelle jetzt lieber Toronto Blue Jays.

Was ist Dein Lieblingsessen und -getränk?
Hendry: Rib Eye-Steaks und dazu Cola. Und dann gibt es da noch dieses verdammt
leckere, bayerische Bier. Mir fällt nur gerade der Name nicht ein.

Weißbier?
Hendry: (lacht) Ja, genau. Das hab ich gemeint.

Welchen Prominenten würdest Du gerne mal treffen und wieso?
Hendry: Mila Kunis, weil sie eine fantastische Schauspielerin ist.