Bayernliga-Süd
Nach Heimniederlage: Bogen schimpft über den Schiedsrichter
9. April 2017, 12:34 Uhr aktualisiert am 9. April 2017, 12:34 Uhr
Trotz zweimaliger Führung verliert der TSV Bogen sein Heimspiel gegen den SV Kirchanschöring. Auch der Schiedsrichter stand bei der Partie im Fokus.
Markus Rainer, Trainer des Fußball-Bayernligisten TSV Bogen, war am Samstag mächtig angefressen. Auf der Pressekonferenz nach der 2:4-Heimniederlage gegen den SV Kirchanschöring machte er seinem Ärger Luft und kritisierte vor allem die Leistung des Schiedsrichters Philipp Rank. "Ich bin jetzt elf Jahre im gehobenen Herrenbereich dabei, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Das ist unglaublich", sagte er.
Schon in der ersten Halbzeit gab es auf beiden Seiten einen strittigen Elfmeter. Manuel Omelanowsky verwandelte für den Gast, Marco Jordan für Bogen. Weil Michael Scheßl die Hausherren bereits in der 3. Minute in Führung gebracht hatte, ging es mit einer knappen 2:1-Führung der Bogener in die Halbzeitpause.
In der 70. Minute war es wieder Omelanowsky, der für Kirchanschöring zum erneuten Ausgleich traf. "Absolut vermeidbar" nannte Rainer diesen Treffer. "Und dann nahm das Unheil seinen Lauf", führte der Trainer weiter aus. In der 76. Minute sah er einen "ganz klaren Elfmeter" für Bogen, als er selbst beim Kopfballversuch im Strafraum umgerissen wurde. Die Folge war ein Handgemenge, in dem Bastian Albrecht einen Kirchanschöringer Spieler am Nacken packte und dafür vom Schiedsrichter Rot sah. "Da habe ich schon schlimmere Sachen gesehen. Basti bekommt Rot und nicht einmal der gegnerische Spieler versteht's", schimpfte Rainer. Weil drei Minuten zuvor Walter Müller bereits mit der gelb-roten Karte vom Platz geschickt worden war, spielte Bogen fortan mit zwei Mann weniger.
Umstrittene Treffer bringen Kirchanschöring den Sieg
Und auch bei den beiden letzten Treffern sah Rainer seine Mannschaft benachteiligt. "Das 3:2 fällt aus sehr abseitsverdächtiger Position und das 4:2 war der Gipfel der Schiedsrichter-Leistung, das war eine absolut lächerliche Entscheidung", sagte Rainer. Es gab Freistoß rund 17 Meter vor dem Bogener Tor und Bernd Eimannsberger schoss einen rollenden Ball ins Tor. "Der Schiedsrichter steht zwei Meter daneben und gibt das Tor", war Rainer fassungslos. Selbst Gäste-Trainer Dominik Hausner, der sich nicht zur Schiedsrichterleistung äußern wollte, meinte vielsagend: "Bei unserem dritten und vierten Tor hatten wir auch Glück."
Nur am Schiedsrichter konnten die Bogener die Niederlage unter dem Strich aber nicht festmachen. Denn in der ersten Halbzeit machten die Bogener zwar ein super Spiel und sogar SVK-Trainer Hausner sagte, dass der TSV mit 3:1 oder 4:1 hätte führen müssen. Doch in der zweiten Halbzeit konnten sie das Tempo nicht mehr hochhalten. "Das hat man am Ende der ersten Halbzeit schon gemerkt. Einige Spieler waren richtig platt von der Englischen Woche. Somit war es am Ende auch eine Kraftsache", sagte der zweite Bogener Trainer Ben Penzkofer.
Durch die Niederlage ist Bogen nun auf Platz 16 abgerutscht und verlor sechs der vergangenen sieben Spiele. "Aber ich bin mir sicher, dass wir aus dieser Phase wieder rauskommen", gab sich Rainer kämpferisch. "Ich bin überzeugt, dass wir das Zeug dazu haben, um direkt in der Bayernliga zu bleiben." Als nächster Gegner wartet am Samstag Regionalliga-Absteiger TSV Rain und danach beginnen mit Spielen gegen die direkten Konkurrenten "die Wochen der Wahrheit", wie es Penzkofer ausdrückte.