Landwirte vor Gericht

Milchpanschen ist 1924 im Raum Straubing/Bogen ein häufiges Delikt

Obwohl das Kriegsende über fünf Jahre zurückliegt, herrscht weiterhin Mangel. Trotzdem geht das Leben weiter - mit Sorgen, aber auch mit kleinen Freuden, wie aus dem Straubinger Tagblatt von vor 100 Jahren deutlich wird.


So sah die Titelseite des Straubinger Tagblatts am 1. Februar 1924 aus. Die Lokalnachrichten geben einen Einblick in das damalige Leben der Menschen in der Region.

So sah die Titelseite des Straubinger Tagblatts am 1. Februar 1924 aus. Die Lokalnachrichten geben einen Einblick in das damalige Leben der Menschen in der Region.

Eine Frau in Reibersdorf wird vom Amtsgericht Straubing zu einer zweiwöchigen Gefängnisstrafe und einer Geldstrafe von 50 Goldmark oder ersatzweise weitere zehn Tage Gefängnis verurteilt. Die "Häuslersehefrau" hat offenbar regelmäßig Milch vor dem Verkauf mit Wasser gestreckt, berichtet die Zeitung am 2. Februar. Als Häusler wurden Kleinstbauern bezeichnet. - Sie ist nicht die einzige, die Wasser unter die Milch mischt, wie Berichte über weitere Verhandlungen zeigen. Angesichts der Not der Bevölkerung verwundert das aber nicht; jeder verdiente Pfennig war wichtig.

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