Straubing Tigers

Mental am Boden: Den Tigers fehlt es an Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein


Nach dem ersten Drittel stand es zwischen den Straubing Tigers und den Kölner Haien 0:0 (Foto: Schindler).

Nach dem ersten Drittel stand es zwischen den Straubing Tigers und den Kölner Haien 0:0 (Foto: Schindler).

Von mir

"An Tagen wie diesen" - das Lied der Band "Die Toten Hosen", das seit der vergangenen Saison nach jedem Sieg der Tigers ertönt, muss derzeit pausieren. Vielmehr hörte man am Sonntag einen anderen Song der Musikgruppe: "Steh auf, wenn du am Boden bist! Steh auf, auch wenn du unten liegst! Steh auf, es wird schon irgendwie weitergehen!"

Das Team von Dan Ratushny ist mental am Boden und auch in der Tabelle "nur" noch auf Rang neun. Nach sechs Niederlagen in den letzten acht Partien ist man frustriert, das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sind völlig dahin.

Wer beim 1:4 gegen Köln im Stadion war - und das waren bei einer Rekordkulisse von über 5 600 Zuschauern viele -, sah einen Auftritt, der einem Angst machte. Nicht etwa, weil man grottenschlecht wäre und auch nicht defensiv, denn da hat man mit Jason Bacashihua weiter einen starken Rückhalt und auch die Abwehrspieler fingen sich nach einer Schwächephase zuletzt wieder, so dass man (neben München) die wenigsten Gegentore der Liga auf dem Konto hat. Offensiv legte man allerdings erneut einen Offenbarungseid ab. Schon lange geht es nicht mehr nur um einzelne Spieler, die ihre Form suchen. Den Tigers als Mannschaft fehlt die Durchschlagskraft und damit einhergehend das Selbstvertrauen. Die Angst und das Zittern am Schläger ist praktisch bei jeder Eiszeit und bei jedem Schuss und jeder Chance und jedem Pass zu spüren.


Das uneffektive Powerplay zieht sich wie ein roter Faden schon durch die komplette Saison, in den letzten Partien hatte man auch bei Fünf-gegen-Fünf erhebliche Schwierigkeiten. Das fängt in der Defensive beim ersten Pass an und hört bei den vermeintlichen Torjägern wie Matt Hussey oder Tyler Beechey auf. "Torhüter, Verteidiger, Stürmer - wir müssen alle zusammenhelfen. Es ist nicht ein Spieler allein, der uns aus diesem Tief bringen kann", bestätigt Andy Canzanello. Im Training wird alles geübt, was man üben kann. Doch Training und Spiel sind zwei Paar Stiefel, weiß auch Calvin Elfring: "Wir müssen im Spiel nicht nur hart arbeiten wie im Training, sondern auch clever agieren, dann werden wir auch wieder Erfolg haben."

Frustrierende Situation

Den Kopf in den Sand zu stecken, ist keine Option. "Wir sind Profis und wissen, wie wir da selbst wieder rauskommen", sagt Elfring und Canzanello ergänzt: "Die Situation ist frustrierend. Wir akzeptieren keine Niederlagen und treten in jedem Spiel an, um zu gewinnen. Und genau das werden wir auch wieder tun." Dass es gegen Köln nicht nur an der eigenen Offensivschwäche lag, wissen alle. Drei Minuten im letzten Drittel und schon wurde aus dem 0:1 ein 0:4. "Wir haben drei Minuten Pause gemacht und das wird von so einem Spitzenteam wie Köln bestraft. So ein Team nutzt jede Schwäche des Gegners aus. Ich hoffe, dass uns dieses Spiel mental stärker gemacht hat. Denn wir haben bis auf diese kurze Zeit gut gespielt", so Elfring. Beechey sieht es ähnlich: "Köln ist nicht umsonst Tabellenführer und ein Topteam. Wir haben defensiv gut gespielt. Aber Gegentore passieren, wenn der Gegner vier offensivstarke Reihen hat und dazu auch in der Abwehr gut besetzt ist. Wir wollten genauso spielen wie in der Woche zuvor gegen Mannheim, aber im letzten Drittel gab es einen Schnitt in unserem Spiel. Wir hatten auch Chancen. Mit etwas Glück hätte es auch anders ausgehen können." Hätte z.B. Rene Röthke gleich mit der ersten Chance in der ersten Minute das 1:0 gemacht oder wäre Matt Hussey gleich zu Beginn des Schlussdrittels der Ausgleich gelungen.


Aber hätte, wenn, wäre... - allein am fehlenden Glück lag es bei den Tigers an diesem Tag einmal mehr nicht, dass man nur einen Treffer - und den durch einen verwandelten Penalty von Sandro Schönberger - erzielte. Den Spielern mangelt es an Selbstvertrauen. Keiner traut sich zu schießen und wenn doch, flattern demjenigen die Nerven. "Wir verkrampfen vor dem Tor, uns fehlt derzeit die Lockerheit", gibt Beechey zu. "Man versucht im Spiel vielleicht es besonders zu machen, um endlich zu treffen. Wir sollten uns jetzt trotz allem nicht einreden, dass wir keine Tore schießen können", findet Alexander Dotzler und Elfring ergänzt: "Auch letztes Jahr hatten wir sechs Niederlagen am Stück kassiert bzw. am Ende der Hauptrunde auch nochmal eine Schwächephase. In den Playoffs war das dann vergessen." In das gleiche Rohr bläst auch Beechey: "Solche Phasen können in einer Saison vorkommen, ich habe das auch schon mit anderen Teams erlebt. Wichtig ist, dass wir bald ein Erfolgserlebnis haben."

Zeit spielt gegen Straubing


Denn die Zeit und vor allem die anderen Mannschaften spielen gegen Straubing. München, das man am Freitag zum "Sechs-Punkte-Derby" am Pulverturm erwartet, liegt nur einen Punkt hinter dem Team von Dan Ratushny. Nürnberg und Iserlohn auf den Plätzen elf und zwölf haben zwei Spiele weniger absolviert. Am Tag vor Weihnachten müssen die Tigers nach Berlin, am zweiten Weihnachtsfeiertag nach Ingolstadt. Was also tun mit einer Mannschaft, die die externen, aber auch die eigenen Erwartungen bislang nicht erfüllt? "Wir müssen den Kopf so schnell wie möglich frei bekommen. Das wird das Wichtigste sein bis zum nächsten Wochenende", weiß Beechey. Es geht also für Ratushny in den kommenden Tagen neben allen taktischen Angelegenheiten vor allem darum, seine Spieler mental aufzubauen. "Wir müssen jetzt alle zusammenhalten", sagte er bereits direkt im Anschluss an die Partie gegen Köln. Pfiffe der Fans, wie sie am Sonntag zum ersten Mal in dieser Saison zu hören waren, sind dabei natürlich kontraproduktiv. Vielmehr braucht das Team nun die Unterstützung von allen Seiten. Und dann kann der Stadion-DJ hoffentlich schon bald wieder das "richtige" Lied der "Toten Hosen" abspielen.

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Nach dem ersten Drittel stand es zwischen den Straubing Tigers und den Kölner Haien 0:0 (Foto: Schindler).

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Nach dem ersten Drittel stand es zwischen den Straubing Tigers und den Kölner Haien 0:0 (Foto: Schindler).

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Nach dem ersten Drittel stand es zwischen den Straubing Tigers und den Kölner Haien 0:0 (Foto: Schindler).

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Nach dem ersten Drittel stand es zwischen den Straubing Tigers und den Kölner Haien 0:0 (Foto: Schindler).

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Nach dem ersten Drittel stand es zwischen den Straubing Tigers und den Kölner Haien 0:0 (Foto: Schindler).

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Nach dem ersten Drittel stand es zwischen den Straubing Tigers und den Kölner Haien 0:0 (Foto: Schindler).

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Nach dem ersten Drittel stand es zwischen den Straubing Tigers und den Kölner Haien 0:0 (Foto: Schindler).

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Die Straubing Tigers konnten die Kölner Haie in Spiel eins der Viertelfinalserie der DEL nur selten stoppen (Foto: Schindler).

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Kölner Haie - 2. Platz - ein Spiel steht noch aus (Foto: Schindler)

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Nach dem zweiten Drittel führten die Gäste aus Köln mit 1:0. Tripp hatte in Überzahl getroffen (Foto: Schindler).

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Nach dem zweiten Drittel führten die Gäste aus Köln mit 1:0. Tripp hatte in Überzahl getroffen (Foto: Schindler).

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Nach dem zweiten Drittel führten die Gäste aus Köln mit 1:0. Tripp hatte in Überzahl getroffen (Foto: Schindler).

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Nach dem zweiten Drittel führten die Gäste aus Köln mit 1:0. Tripp hatte in Überzahl getroffen (Foto: Schindler).

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Nach dem zweiten Drittel führten die Gäste aus Köln mit 1:0. Tripp hatte in Überzahl getroffen (Foto: Schindler).

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Die Kölner Haie waren am Mittwochabend eine Nummer zu groß für die Tigers (Foto: Schindler).

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Nach dem zweiten Drittel führten die Gäste aus Köln mit 1:0. Tripp hatte in Überzahl getroffen (Foto: Schindler).

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Im letzten Drittel wurde es bitter für die Tigers. Die Haie erzielten binnen drei Minuten drei Treffer und gewannen die Partie verdient mit 4:1 (Foto: Schindler).

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Im letzten Drittel wurde es bitter für die Tigers. Die Haie erzielten binnen drei Minuten drei Treffer und gewannen die Partie verdient mit 4:1 (Foto: Schindler).

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Im letzten Drittel wurde es bitter für die Tigers. Die Haie erzielten binnen drei Minuten drei Treffer und gewannen die Partie verdient mit 4:1 (Foto: Schindler).

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Im letzten Drittel wurde es bitter für die Tigers. Die Haie erzielten binnen drei Minuten drei Treffer und gewannen die Partie verdient mit 4:1 (Foto: Schindler).

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Sandro Schönberger erzielte den Ehrentreffer gegen Köln (Foto: Schindler).

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Beim ERC Ingolstadt gab es für die Tigers nichts zu holen (Foto: Schindler).

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Der Einsatz von Straubings Verteidiger am Freitagabend zu Hause gegen Augsburg ist aktuell fraglich (Foto: Schindler).

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Augsburger Panther - 6. Platz - ein Spiel steht noch aus (Foto: Schindler)

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