Straubinger Tagblatt

"Ich möchte meine Katze nicht mehr missen"


Tierpfleger Günter Hartl, der sich im Tiergarten unter anderem um die Löwen, Tiger und Luchse kümmert, mag Katzen auch privat sehr gerne: Sein Liebling heißt "Roschee".

Tierpfleger Günter Hartl, der sich im Tiergarten unter anderem um die Löwen, Tiger und Luchse kümmert, mag Katzen auch privat sehr gerne: Sein Liebling heißt "Roschee".

Von Redaktion idowa

Von Claudia Altweck


"Die Menschheit lässt sich grob in zwei Gruppen einteilen: In Katzenliebhaber und vom Leben Benachteiligte", stellte der italienische Dichter und Geschichtsschreiber Francesco Petrarca schon im 14. Jahrhundert fest. Diese Meinung teilen heute noch viele Katzenfreunde und riefen zu Ehren ihrer Lieblinge den 8. August als "Internationalen Tag der Katzen" aus. Wir haben aus diesem Anlass ein paar bekannte Straubinger Katzenfreunde gefragt, wie sie zu ihren Stubentigern gekommen sind und wie diese ihr Leben bereichern.

Die größten Katzen in Straubing sind zweifelsohne die Schützlinge von Günter Hartl: Er kümmert sich um die Löwen, Tiger und Luchse im Tiergarten. Der Revierleiter der Raubtiere hat demnach von Berufs wegen eine besondere Affinität zu Katzen. Kein Wunder also, dass auch zuhause ein Stubentiger auf ihn wartet. "Ich habe Katzen, seitdem ich vor 34 Jahren hier im Tiergarten als Auszubildender angefangen habe", erinnert sich der Tierpfleger. Seinen aktuellen Liebling mit Namen "Rochee" hat er vor dem Einschläfern gerettet: "Ich habe sie den Leuten, die sie dafür zum Tierarzt bringen wollten, abgenommen", erzählt er. Die Katzendame sei zwar schon 16 Jahre alt, aber putzmunter und recht brav. Schmusen mag sie aber nur, wenn sie das will. "Eine Katze ist doch anders als ein Hund, durchaus störrisch. Sie hat ihren eigenen Kopf, aber genau das macht sie ja interessant", findet Hartl. So hat er auch vor seinen Großkatzen im Tiergarten trotz langjähriger Berufserfahrung immer noch Respekt.

"Wenn man sich mit einer Katze einlässt, riskiert man lediglich, bereichert zu werden": Diese Erfahrung der französischen Schauspielerin Sidonie-Gabrielle Colette (1873 - 1954) hat auch Annette Lauer gemacht. Die Leiterin der Polizeiinspektion ist ebenfalls eine bekennende Katzenliebhaberin, und zwar seitdem ihr und ihrem Mann beim Hausbau die erste Samtpfote zugelaufen ist. Zurzeit leben unter dem Dach dieses Hauses zwei Katzendamen.

Besondere Leckerbissen gibt es für die beiden Miezen am heutigen Welttag der Katzen aber nicht: "Meine Tiere haben jeden Tag Weltkatzentag", betont die sympathische Polizistin mit einem Lachen. Ihr Mann ist zum Glück ebenfalls ein großer Katzenfreund. "Er pflegt immer zu sagen: 'Hunde haben ein Herrchen/Frauchen - Katzen haben Personal'."

Eine Sternschnuppe gab "Schnuppe" den Namen
An dem Tag, als Donata Sansoni vom Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen ihre schwarz-weiße Hauskatze vom einem Bauernhof im Bayerischen Wald geholt hat, fiel früh am Morgen eine Sternschnuppe: "Deshalb habe ich die Katze 'Schnuppe' genannt", erzählt sie. Das war vor etwa einem Jahr. "Davor hatte ich auch schon immer Katzen. 'Schnuppe' streunte wie viele Bauernhof-Katzen einfach herum. Sie hat mir leid getan und ich habe sie daheim hochgepäppelt." Heute geht es dem Stubentiger prächtig; er lebt im Haus, kann aber über eine Katzenklappe nach draußen. "Dank der Katze ist Leben im Haus, wenn ich heim komme. Ich möchte sie nicht mehr missen."

Der Spruch "Hunde kommen, wenn sie gerufen werden, Katzen nehmen es zur Kenntnis und kommen gelegentlich darauf zurück" trifft auf "Schnuppe" nicht zu, wie Donata Sansoni anmerkt: "Wenn sie im Freien unterwegs ist, kommt sie sofort, wenn ich ihr schreie oder mit der Katzenfutter-Schachtel klappere." Man könne Katzen durchaus ein bisschen trainieren und ihnen Disziplin beibringen. "Unsere Katze weiß zum Beispiel, dass sie auf keinen Tisch rauf darf." Was sie an ihrer Samtpfote besonders schätzt? "Sie ist sehr anschmiegsam, genießt Streicheleinheiten und vertraut mir, wenn ich ihr zum Beispiel eine Zecke ziehe. Mein Mann liebt 'Schnuppe' genauso wie ich."

"Bei geringster Berührung schnurrt sie minutenlang"
Gleich drei Stubentiger hat Cäcilia Fürst, die für das Straubinger Jugendamt und für das Landratsamt in der Familienhilfe tätig ist, in ihrer Obhut. Da ist zum einen Bonny, eine 13-jährige Tigerkatzendame mit weiße Pfoten. "Mein Mann und ich haben sie am Straßenrand gefunden, da war sie gerade mal ein paar Wochen alt. Ich habe sie mit der Flasche aufgezogen. Heute kommt sie auf Zuruf und gibt sogar Küsschen. Und bei der geringsten Berührung schnurrt sie minutenlang", schwärmt Cäcilia Fürst. Cipsy, eine dreifarbige Glückskatze, ist ebenfalls eine Fundkatze: "Sie lag in der Dachrinne einer alten Scheune. Ein Tierarzt hat sie uns vermittelt." Cipsy kuschle wie Bonny gerne, sei aber Fremden gegenüber sehr scheu. Komplett macht das Trio der sechsjährige Kater "Mauzi", der den Fürsts zugelaufen ist. "Er hat sich einfach vor vier Jahren bei uns einquartiert. Er war damals sehr abgemagert, aber spezielles Futter und viel Zuneigung brachten ihn schnell wieder auf die Beine. Er ist ein richtiger Schmusekater." Die drei Fürst'schen Miezen genießen ein richtiges Luxusleben: Sie können über eine Katzenklappe ins Freie, aber nachts schlafen sie im Haus.

Diese vier Straubinger Katzenfreunde stimmen am heutigen Tag der Katze wie die Miezen-Besitzer in aller Welt mit Rainer Maria Rilke (1875 - 1926) überein: "Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe".

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"Meine Katzen haben jeden Tag Weltkatzentag", sagt Annette Lauer, die Leiterin der Polizeiinspektion.

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Weil an dem Tag, an dem sie ihre Katze zu sich holte, früh am Morgen eine Sternschnuppe fiel, nannte Donata Sansoni vom Veterinäramt ihre Samtpfote 'Schnuppe'.

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Cäcilia Fürst mit ihrer Tigerkatzendame Bonny. Die Familienhelferin hat sie mit der Flasche aufgezogen.