Straubinger Tagblatt
Gewonnen und doch einen Punkt verschenkt
29. Dezember 2010, 10:41 Uhr aktualisiert am 29. Dezember 2010, 10:41 Uhr
Straubing. (wel) Zwei Punkte, über die sich die Tigers am Ende kaum freuen konnten - dies ist das Ergebnis nach dem 5:4-Sieg nach Penalty-schießen der Straubinger am Dienstagabend gegen Hamburg.
Zwar beendete man die vier Spiele andauernde Niederlagenserie, verschenkte aber angesichts eines 3:0-Vorsprungs nach zwei Dritteln und einem 4:2 fünf Minuten vor Schluss leichtfertig den Dreier, was das Publikum mit gellenden Pfiffen quittierte. "Das einzig positive Ergebnis heute ist, dass wir wenigstens noch den zweiten Punkt geholt haben", so ein restlos bedienter Tigers-Coach Jürgen Rumrich. Dabei deutete eigentlich bis ins Schlussdrittel nichts darauf hin, dass das Schlusslicht Punkte vom Pulverturm entführen könnte. Die Abstimmung bei den Gästen schien zu fehlen, es lief nicht viel. Doch Nachlässigkeiten in der Straubinger Abwehr waren da schon sichtbar, am Ende wurde man dafür bitter bestraft. "Wir haben aufgehört, die Kleinigkeiten richtig zu machen. Wir haben die Schüsse nicht mehr geblockt, haben dumme Strafen genommen, sind nicht mehr als erster in die Ecken gegangen", analysierte ein angesäuerter Rumrich. Dabei schienen die Tigers auf einem guten Weg: Das Powerplay funktionierte endlich (drei Treffer), die erste Reihe war bärenstark und beendete ihre Durststrecke. Doch am Ende war es dann ein Sieg mit einem faden Beigeschmack.
Dank zweier früher Strafzeiten gegen die Straubinger hatten die Gäste zunächst den besseren Start. "Da hatten wir einige gute Chancen, haben es aber versäumt vorzulegen", so Gästetrainer Benoit Laporte. Mit den ersten Strafzeiten gegen Hamburg drehte sich dann die Partie. Die Tigers zogen ein gefährliches Powerplay auf und wurden dafür binnen 92 Sekunden zweimal belohnt. Erst Goren und danach Can-zanello standen völlig frei und ließen Taylor im Gästetor keine Chance. Nach dem frühen 3:0 durch Hahn im zweiten Drittel dominierten die Tigers die Partie und hätten bei Chancen durch Stewart, Schönberger und Corazzini das Ergebnis leicht noch höher schrauben können. Allerdings hatten in der Folge auch die Hamburger ihre Chancen, doch im Abschluss wirkten die Freezers ein ums andere mal zu harmlos. Die Abstimmung im Spiel der Gäste schien zu fehlen, auch wenn sie nun offensiv gefährlicher wurden, da sie die Abwehr lockern mussten.
Verrücktes Schlussdrittel
Nach nur 24 Sekunden im Schlussdrittel waren sie dann aber trotzdem erfolgreich: Eine Überzahl-Kombination verwertete Engelhardt zum 1:3. Trotzdem schienen die Tigers auch nach dem zweiten Tor der Gäste einem sicheren Heimsieg entgegenzusteuern, denn nicht einmal fünf Minuten vor dem Ende stellte Hahn mit dem 4:2 eigentlich die Weichen endgültig auf Sieg. Doch innerhalb von 24 Sekunden verspielten die Tigers in der 57. Minute den sicher geglaubten Dreier. Zwei abgefälschte Tore von Murphy und dem dreifachen Torschützen Engelhardt sorgten für den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich. "Meine Mannschaft hat im Schlussdrittel Charakter gezeigt", so Laporte. "Mit dem Druck der Medien und der Fans ist es inHamburg nicht immer leicht, aber wir haben heute eine Antwort gegeben."
Immerhin aus Sicht der Tigers: Da sowohl Corazzini wie auch Trew im Penaltyschießen trafen und beide Hamburger (King und Engelhardt) scheiterten, blieb der Zusatzpunkt am Pulverturm.