Straubinger Tagblatt

Bissige Roosters kaufen den Tigers den Schneid ab


Ausgebremst wird in dieser Szene Straubings Stürmer Justin Mapletoft von den Iserlohnern Steven Rupprich (rechts) und Christian Hommel. Die Auswärtsserie der Tigers riss am Freitagabend am Seilersee. Foto: Carsten Lasch

Ausgebremst wird in dieser Szene Straubings Stürmer Justin Mapletoft von den Iserlohnern Steven Rupprich (rechts) und Christian Hommel. Die Auswärtsserie der Tigers riss am Freitagabend am Seilersee. Foto: Carsten Lasch

Von Redaktion idowa

(wel) Die Auswärtsserie der Straubing Tigers hat ein Ende: In Iserlohn mussten die Tigers erst zum dritten Mal in dieser Saison mit leeren Händen das Eis bei einem Auswärtsspiel verlassen. Am Ende stand es 5:1 für das bisherige Schlusslicht aus dem Sauerland, womit die Tigers erstmals seit Anfang November in einem Auswärtsmatch ohne Punkte blieben.

Der Sieg der Roosters war ohne Zweifel verdient, weil die Gastgeber über 60 Minuten Eishockey kämpften und arbeiteten und somit den Straubingern den Schneid abkauften, die nicht an die Leistung der letzten Auswärtsspiele anknüpfen konnten. "Iserlohn hat verdient gewonnen und war besser", so Tigers-Trainer Jürgen Rumrich. "Iserlohn hat von Anfang an viel Druck ausgeübt, und wir konnten an diesem Abend nichts entgegensetzen. Wir waren nicht so aggressiv wie in den letzten Spielen, und deshalb gibt es am Sieg der Gastgeber auch nichts zu rütteln", so Rumrich weiter. Iserlohn hingegen wirkte von Beginn an bereit und hochkonzentriert und ließ die Tigers kaum ins Spiel kommen.

Hexenkessel am Seilersee
Tigers-Coach Rumrich hatte einen Hexenkessel am Iserlohner Seilersee erwartet, und er sollte nicht enttäuscht werden. Von Anfang an standen die Fans wie ein Mann hinter ihren Roosters, sorgten so für einen echten Heimvorteil, und der Funke sprang von den Rängen auf das Eis über. Dementsprechend gab es auch Lob von Hausherren-Trainer Uli Liebsch für die eigenen Fans. "Das war heute keine Stimmung, wie man sie bei einem Tabellenletzten erwartet. Die Zuschauer haben uns heute sehr geholfen, dafür ein großer Dank."

Das Schlusslicht wusste, um was es geht, und kämpfte sich in die Partie. Allerdings neutralisierten sich beide Teams in der Anfangsphase gegenseitig, die Tigers hatten durch Stewart in der 6. Minute sogar die erste Torchance. Aber nach einem Straubinger Scheibenverlust in der neutralen Zone schnappte sich Robert Hock den Puck und versenkte seinen Alleingang in der 8. Minute zur Führung für die Gastgeber. Diese kamen nun besser in die Partie, nahmen die Zweikämpfe besser an und verdienten sich so nach denersten 20 Minuten auch den knappen Vorsprung, zumal in der 17. Minute Dimitri Pätzold in höchster Not noch gegen Michael Hackert retten musste und eine Minute später Jimmy Roy den Pfosten traf. Ein ähnliches Bild auch im zweiten Drittel: In einem ausgeglichenen Spiel agierten beide Teams auf ähnlichem Niveau, dieses Mal trafen aber zunächst die Tigers. Forster nutzte eine schöne Vorlage von Baindl im Slot in Torjägermanier zum Augleich. Doch just als die Gastgeber nach dem Ausgleich wackelten, schlugen sie ihrerseits zu. Bei angezeigter Strafe gegen Straubing traf Kavanagh im Nachschuss zur erneuten Iserlohner Führung. Und der gleiche Spieler legte noch nach: Nach einem katastrophalen Wechsel der Tigers hatte der Center freie Fahrt und verwertete seinen Alleingang in der 34. Minute zum 3:1.

Das Bemühen war den Tigers im Schlussdrittel zwar bis zum Ende anzumerken. Aber gegen die körperlich starken Gastgeber gab es einfach kein Durchkommen, so dass es am Ende beim verdienten Heimsieg der Roosters blieb. Daran änderten auch einige Reihenumstellungen nichts mehr. So mussten Billy Trew, Rene Röthke und Michael Baindl im Schlussdrittel auf der Bank Platz nehmen, und nur der Whitecotton-Block blieb von den Änderungen verschont. "Ich wollte einfach noch einmal versuchen, mit drei Reihen größeren Druck auszuüben, aber das ist leider auch nicht mehr gelungen", so Rumrich. Im Gegenteil: In der Schlussminute legten die Roosters noch zwei Treffer drauf, so dass das Endergebnis zwar gerecht, aber doch um zwei Tore zu hoch ausfiel. Erst traf Kavanagh per Empty-Net-Goal und dann überraschte Paddock noch Pätzold mit einem Schlenzer aus spitzem Winkel.

Die Tigers, die erneut eine chaotische Anreise hinter sich hatten und nach einer Sperrung der Autobahn und einem vierstündigen Stau im Taunus nach erneut rund zwölfstündiger Anreise erst um kurz vor 3 Uhr in der Nacht vor dem Spiel ihr Quartier erreichten, bleiben nun vor dem "Sonderzug-Auswärtsspiel" in Düsseldorf am Sonntag gleich im Westen und legen am Samstag vormittag an der altehrwürdigen Brehmstraße noch eine Trainingseinheit ein. Denn beim fünften Straubinger Sonderzug sollen am Sonntag dann wieder Punkte her. "Wir wirkten etwas müde, vielleicht bedingt durch die Anreise. Aber das soll keine Entschuldigung sein und die Leistung der Iserlohner auch nicht schmälern", so Rumrich."Aber ich kann umgekehrt unter diesen Umständen auch der Mannschaft keinen Vorwurf machen."