NawaRo Straubing

Benedikt Frank: "Jetzt reicht‘s auch mal!"


Benedikt Frank muss mit dezimiertem Kader gegen den USC Münster antreten.

Benedikt Frank muss mit dezimiertem Kader gegen den USC Münster antreten.

NawaRo Straubing wird vor dem Heimspiel gegen den USC Münster am Samstag (19.30 Uhr) von Verletzungs- und Krankheitssorgen zurückgeworfen.

Benedikt Frank nimmt die Situation mit Humor: "Eigentlich ist es doch für den Trainer eine schöne Situation. Wenigstens muss ich mir keine Gedanken machen, wie ich aufstelle." Ernst gemeint ist diese Aussage des Trainers von NawaRo Straubing freilich nicht. Doch ohne Humor wäre die Situation nur schwer zu ertragen. Denn an der Personalfront hat bei NawaRo Straubing das Pech erneut zugeschlagen. Zu den ohnehin noch Verletzten Sophie Dreblow und Lisanne Meis gesellen sich mit Lena Große Scharmann, Celin Stöhr und Tionna Williams gleich drei kranke Spielerinnen. Während Celin Stöhr ziemlich sicher ausfallen wird, besteht bei den anderen beiden zumindest noch eine Chance, dass sie dabei sein könnten - dann allerdings arg angeschlagen.

"Jetzt reicht's dann auch mal", sagt Frank zur Situation. Seit Saisonbeginn hat er mit zahlreichen Ausfällen zu kämpfen. Noch nie konnte er mit seinem kompletten Kader in eine Partie gehen. "Seit dem ersten Spiel konnten wir nicht mehr sechs gegen sechs trainieren", sagt er.

Dass der Kader nun ausgerechnet vor dem Heimspiel gegen den USC Münster weiter schrumpft, in dem sich Straubing schon etwas ausrechnet, macht es doppelt bitter. "Natürlich ärgert einen das", bestätigt Frank. "Aber wir müssen ehrlich sein: Wir können uns das nicht aussuchen." Stattdessen versucht er auch in der Situation positive Ansätze zu finden: "Wir sind ja ein Ausbildungsverein, dann können sich andere Spielerinnen zeigen."

Personalsituation macht es "doppelt und dreifach schwer"

Aufgeben ist für den Trainer ohnehin keine Option. "Unser Ziel ist nach wie vor, dass wir punkten wollen und wenn möglich auch den nächsten Heimsieg einfahren", gibt er vor. Auch wenn es durch die Situation "doppelt und dreifach schwer wird". Frank ist auch überzeugt, dass die übriggebliebenen Spielerinnen derzeit gut drauf sind. Entsprechend sei es schon frustrierend, immer über die Personalsituation sprechen zu müssen. "Denn wir sehen, dass wir etwas drauf haben."

Anders ist die Personalsituation beim Gegner. Der kann mit voller Kapelle nach Niederbayern reisen - und rechnet sich einiges aus. "Straubing ist sehr gut in die Saison gestartet. Sie gehören aber nicht zu den Top-Teams der Liga, sondern kämpfen wie wir um den Einzug in die Playoffs", sagt Münsters Trainer Teun Buijs. "Insofern sind sie auf dem Papier ein Gegner, den wir besiegen können. Auch auswärts. Und das ist für Samstag dann auch unser Ziel."

In der Tabelle reiht sich der USC derzeit eine Position hinter Straubing ein, hat bei einem Spiel weniger bislang vier Zähler weniger eingefahren. "Sie sind ein emotionales, ein junges Team", schätzt Benedikt Frank ein. "Sie haben Potenzial, das haben sie aber noch nicht immer ganz abgerufen." Münster komme mit "ganz viel Power, sie spielen schnell, gewitzt, taktisch gut, emotional und kämpferisch."

Für seine Mannschaft gehe es derweil darum, den Sideout im Griff zu haben und per Aufschlag schon viel Druck auszuüben. Über Mut und Emotionen will NawaRo dem Gegner Paroli bieten. Denn geschlagen geben wird sich Frank mit seinem Team vor dem Spiel sowieso nicht: "Es ist unser letztes Heimspiel, da wollen wir schon noch einmal eine Party feiern. Wir haben uns die ganze Saison noch nicht hängen lassen", sagt er.