Landkreis Straubing-Bogen

Anwohner verärgert: Lärmschutz der Bahn verspätet sich


Der überfällige Lärmschutz entlang der Bahnlinie verspätet sich schon wieder - voraussichtlich um ein ganzes Jahr. (Foto: Archiv)

Der überfällige Lärmschutz entlang der Bahnlinie verspätet sich schon wieder - voraussichtlich um ein ganzes Jahr. (Foto: Archiv)

Der von den Anwohnern entlang der Bahnlinie Regensburg-Passau seit vielen Jahren sehnlichst erwartete Lärmschutz verschiebt sich um mindestens ein Jahr. Diese sehr schlechte Nachricht überbrachte am Montag Leitender Baudirektor Wolfgang Bach den Mitgliedern des Hauptausschusses bei der Sitzung im Rathaus. Außerdem müsse die Stadt die Kosten für eine 130 Meter lange Lücke bei der Mahkornstraße aus eigenen Mitteln tragen. Grünen-Stadtrat Erhard Grundl fasste die Stimmungslage der Stadträte so zusammen: "Ich komme mir von der Bahn veräppelt vor." Die Stadt werde von der Bahn für dumm verkauft.

Nachdem die Anwohner seit vielen Jahren einen Schutz vor dem Bahnlärm gefordert hatten, seien vor drei Jahren die ersten Pläne für eine Lärmschutzwand vom Stadtrat diskutiert worden, blickte Baudirektor Bach zurück. Nach einigen Änderungen habe die Planung erneut alle Formalien durchlaufen müssen. Ende vergangenen Jahres habe die Bahn davon gesprochen, dass noch heuer mit den Bauarbeiten begonnen werden könne. Doch dieser Zeitplan könne nicht eingehalten werden. Frühestens im Frühjahr 2016 könne mit den Arbeiten begonnen werden. Die notwendigen Sperrzeiten, in denen die Bahnlinie zugunsten der Bauarbeiter für den Zugverkehr gesperrt wird, seien noch nicht einmal beantragt worden. Deshalb gehe die Stadtverwaltung von einer Verzögerung um mindestens ein Jahr aus.

Damit die Stadt den fragilen Zeitplan nicht zusätzlich gefährdet, plädierte Bach dafür, die Planungen für eine 130 Meter lange Lücke im Lärmschutzwall, die die Stadt auf eigene Kosten schließen muss, gleich von der Bahn erledigen zu lassen und die Rechnung einfach zu zahlen. Die notwendigen Mittel können haushaltstechnisch durch einen Übertrag von einer anderen Stelle bereitgestellt werden. Der Stadtrat soll am kommenden Montag entscheiden.

Das Vorgehen der Bahn und die allgemeine Resignation, die sich bei den Stadträten breitmacht, brachte Grundl auf die Palme: Die Stadt müsse ihre Leistung erbringen, weil die Bahn jede sich bietende Gelegenheit schamlos ausnutze, um die Stadt hängen zu lassen. "Dieses sich ständig wiederholende Szenario ist sehr ermüdend."