Bandenkriminalität
Telefonbetrug in Niederbayern: Haftbefehl gegen 24-Jährige erlassen
13. Dezember 2023, 7:52 Uhr
Mehrere Mitglieder einer Telefonbetrüger-Bande, darunter eine 24-jährige Frau aus Ratingen in Nordrhein-Westfalen (NRW) stehen im Verdacht, unter anderem in Hengersberg (Kreis Deggendorf) und Landshut nach vorangegangenen Anrufen, bei denen sich die Täter als falsche Polizeibeamte ausgegeben haben, neben zum Teil hohen Bargeldsummen auch EC-Karten samt dazugehörigen Geheimzahlen erbeutet zu haben. Das teilte die Polizei am Mittwochmorgen mit.
Zwischenzeitlich konnten, so das Polizeipräsidium Niederbayern, mehrere Tatverdächtige ermittelt werden. Es handelt sich dabei um eine 24-jährige Frau und einen 23-jährigen Mann aus Ratingen (NRW), zwei Männer im Alter von 22 und 35 Jahren sowie eine 28-jährige Frau aus dem Raum Essen beziehungsweise Dülmen (NRW).
Bei Wohnungsdurchsuchung kommt Verdacht der Geldwäsche auf
Gegen die 24-Jährige erging Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts unter anderem des banden- und gewerbsmäßigen Betruges. Die Frau steht im Verdacht, als Abholerin des Geldes sowie der EC-Karten für die Tat in Deggendorf und die Tat in Haus i. Wald (Kreis Freyung-Grafenau) verantwortlich zu sein.
Bei der Wohnungsdurchsuchung am Montag stellten die Beamten der Kripo Niederbayern und ihre Kollegen aus Mettmann (NRW) mehrere digitale und schriftliche Unterlagen sicher.
Bei den weiteren Ermittlungen geriet auch ein 23-jähriger Mann, ebenfalls aus Ratingen (NRW) in den Fokus der Ermittler. Nachdem die 24-Jährige in den Besitz der EC-Karten samt Geheimzahl gelangte, wurde vom Konto der Seniorin aus Hengersberg (Kreis Deggendorf) ein vierstelliger Betrag abgebucht und dem Konto des 23-Jährigen gutgeschrieben. Kurze Zeit später überwies der 23-jährige das Geld in die Türkei.
Weitere Durchsuchungen in Essen und Dülmen
Außerdem gerieten weitere Tatverdächtige im Alter zwischen 22 und 35 Jahren aus dem Raum Essen und Dülmen ins Visier der Ermittlungsbehörden. Sie sollen Anfang Juli 2023 bei Senioren im Raum Landshut, nachdem sie zuvor von falschen Polizeibeamten angerufen wurden, zum Teil hohe Bargeldsummen und Bankkarten mit PIN erbeutet haben und noch am selben Tag von einem Geldautomaten einer Landshuter Bank unberechtigte Abhebungen getätigt haben.
In der Folge haben am Dienstag Ermittler der Kripo Niederbayern mehre Wohnräume der Tatverdächtigen zusammen mit Kollegen aus Essen und Dülmen durchsucht. Neben schriftlichen Unterlagen und Datenträgern wurde ein niedriger vierstelliger Bargeldbetrag sichergestellt.
Warnung vor weiterer Betrugsmasche durch Finanzagenten
Mit „besten Verdienstmöglichkeiten – mit wenig Aufwand und Arbeit“. So oder ähnlich locken Kriminelle häufig ihre Opfer. Immer wieder fallen Menschen auf die Maschen unseriöser „Jobanbieter“ herein.
- Lassen Sie sich von derartigen Angeboten nicht ködern. Prüfen und hinterfragen Sie kritisch entsprechende Annoncen und erkundigen Sie sich bei der Agentur für Arbeit oder den Verbraucherzentralen
- Übermitteln Sie keinesfalls Konto- und Ausweisdaten