Nach langer Pause
Die Passauer Herbstdult öffnet ihre Pforten
7. September 2022, 17:53 Uhr aktualisiert am 7. September 2022, 17:53 Uhr
Nach zweijähriger Abwesenheit wird es am Freitag in Passau wieder heißen: "Ozapft is!" Die Herbstdult öffnet ihre Pforten. Trotz der Corona-Pandemie rechnet man mit vielen Besuchern.
In der Dreiflüssestadt bereitet man sich auf ein zehn Tage langes und reges Treiben vor. Auch der Dultstadl wird wieder wie gewohnt für Gäste geöffnet sein. Im Herbst 2021 und auch im diesjährigen Maifest war dies noch nicht der Fall.
Die Stadt gab auch bereits einige Highlights vom Festgelände bekannt: "Neben Klassikern wie Autoscooter oder Kettenkarussell bringen Attraktionen wie der BayernBreaker, das spektakuläre Looping-Karussell The King, HulaHoop oder Rock-Express den Adrenalinspiegel auf Hochtouren. Der Vergnügungspark öffnet am Freitag, 9. September 2022 bereits um 15 Uhr seine Tore, während der "Happy Hour" können die Fahrgeschäfte zum halben Fahrpreis getestet werden", so die Stadt in einer schriftlichen Mitteilung.
Die einheitliche Ausschank-Zeit endet jeweils um 24 Uhr, die Freiflächen und der Dultbetrieb schließen eine halbe Stunde später. Auch für die Heimfahrt mit dem ÖPNV ist gesorgt, je nach Auslastung stehen weitere Busse bereit.
Die Stadt bittet aber nachdrücklich darum, dass Menschen mit coronaspezifischen Symptomen dem Dultgelände fernbleiben, und verweist dabei auf Hausarzt und Impfzentrum als Informationsquelle.
Klinikum Passau ist vorbereitet
Im Passauer Klinikum hat man im Laufe der Pandemie schon so manche extreme Situation gemeistert. "Besondere Vorbereitungen hinsichtlich der Passauer Herbstdult treffen wir nicht, da im Klinikum ohnehin durchgehend Corona-Patienten aufgenommen und behandelt werden. Die letzte Welle ist auch noch nicht ganz abgeklungen", so der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Matthias Wettstein im Interview.
Wettstein ist durchaus realistisch: "Wir können auf einen erneuten Anstieg der Erkrankungen aber nach zweieinhalb Jahren Pandemieerfahrung kurzfristig reagieren. Die Zahl der Corona-Erkrankungen wird nach den Erfahrungen der letzten großen Volksfeste sehr wahrscheinlich kurzfristig wieder deutlich zunehmen. Wenn dies aber überwiegend jüngere und sonst gesunde Personen betrifft, muss die Zahl der schweren Erkrankungen, die dann im Krankenhaus landen, nicht unbedingt stark zunehmen."
Kann man sich als Besucher aber wirklich vor einer Infektion schützen? Bis zu einem gewissen Maß helfen die bekannten Hygieneregeln durchaus. Dennoch bringt es Prof. Dr. Wettstein auf den Punkt: "Feiern im Bierzelt oder Dultstadl und Infektionsschutz schließen sich eigentlich aus. Es wäre aber fair den anderen Menschen gegenüber, wenn man bei Erkrankungssymptomen nicht auf die Dult geht oder zumindest vorher einen Corona-Selbsttest macht."
Nach dem Straubinger Gäubodenfest konnte jedenfalls auch ein kurzfristiger Anstieg der Infektionszahlen beobachtet werden. Ob dieser jedoch allein auf das Volksfest zurückzuführen ist, sei dahingestellt.
Lesen Sie dazu den Artikel "Starker Anstieg der Corona-Zahlen: Straubinger Gäubodenvolksfest 'sicher nicht allein schuld'".