Ob es mit einem neuen Bahnhofsgebäude für Moosburg überhaupt noch mal etwas wird, darf inzwischen ernsthaft bezweifelt werden.

Auf Anfrage der MZ teilte nun ein Bahnsprecher mit, dass es vor Herbst mit Sicherheit keine Ergebnisse einer noch laufenden Prüfung geben werde. Wie berichtet soll das Empfangsgebäude samt Grundstück an einen privaten Investor veräußert werden, der dann die Pläne, welche die Bahn schon entwickelt hatte, umsetzen soll. Bürgermeisterin Anita Meinelt hatte sich seinerzeit gefreut, dass die Stadt die bereits zugesagten Zuschüsse für die von der Stadt gewünschte WC-Anlage - immerhin 130.000 Euro - wieder aus dem Haushalt nehmen könne. Diese Gelder hatte die Bahn seinerzeit der Stadt abgetrotzt, gegen den massiven Widerstand von Anton Neumaier, der damals noch im Stadtrat saß. Das ist ein Hinweis darauf, wie lange das Hin und Her in Sachen "Bahnhof" bereits läuft.

Die genannten Prüfungen betreffen "bahnbetriebsnotwendige Anlagen wie Kabellagen, die nicht veräußert werden dürfen". Der Bahnsprecher schrieb: "Derzeit werden intern Verlagerungsmöglichkeiten und - falls dies möglich - daraus resultierende Kosten eruiert. Da die Thematik äußerst komplex ist, ist diese Prüfung noch nicht abgeschlossen." Das ist im Wortlaut dieselbe Antwort, die die MZ bereits am 31. Januar dieses Jahres erhalten hatte, was bedeutet, dass in stark einem halben Jahr nichts Substanzielles passiert ist. Im April 2015 konnte man immerhin erfahren, dass die Bahn "mit verschiedenen Investoren Kontakt aufgenommen" habe. Da war die sogenannte Entbehrlichkeitsprüfung noch im Gange. Derselbe Bahnsprecher, der nicht namentlich zitiert werden möchte, kalkulierte damals, dass dieses Verfahren ein Jahr dauern werde. Dabei war die Bahn schon mal viel weiter: Im August 2014 teilte der freundliche Herr, der persönlich für das, was er da mitteilen muss, natürlich nicht verantwortlich gemacht werden kann, mit: "Die konzeptionelle Abstimmung mit der Stadt Moosburg läuft gerade noch. Wir beabsichtigen den Neubau des Empfangsgebäudes. Sobald es neue Entwicklungen gibt, werden wir die Öffentlichkeit aktiv informieren." Diese "aktive Information" ist bislang unterblieben. Es war immer die MZ, die nachfragen musste, was denn nun Sache ist. So auch im November 2013, wo man sogar schon den Baubeginn förmlich hatte riechen können: "Der Neubau des Empfangsgebäudes in Moosburg befindet sich gerade in der Endabstimmung. Es werden noch Fragen zum Brandschutz geklärt."

Am Moosburger Bahnhof tut sich derweil weiter nichts. Dabei ist Moosburg die Bahnstation außerhalb eines S-Bahn-Bereichs, die deutschlandweit am meisten frequentiert ist. Ein Buchladen, ein Back-Shop, und natürlich der beliebte Reiseservice sollten in dem Neubau einmal Platz finden. Für den Reiseservice war sogar eine Containerlösung für die Bauphase ins Auge gefasst worden, weshalb der frühere Kiosk als erstes abgerissen werden sollte. All das stand schon einmal fest. Inzwischen unken Insider schon, dass die Öffentlichkeit hingehalten werden soll, bis Verkehrsdienstleistungen auf der Strecke neu ausgeschrieben werden müssen und die Bahn dann einen Grund hat, aus dem Projekt ganz auszusteigen. Eine offizielle Bestätigung für diese sich hartnäckig haltenden Gerüchte gibt es bahnamtlich natürlich nicht.