Moosburg im September 1939

Propaganda, Militär und Stalag VII A


Soldaten des Infanterie Ersatzbataillons 423 vor der Anton-Vitzthum-Grundschule beim Antreten zum Essenfassen auf dem Schulhof.

Soldaten des Infanterie Ersatzbataillons 423 vor der Anton-Vitzthum-Grundschule beim Antreten zum Essenfassen auf dem Schulhof.

Von Redaktion Moosburg

Auch nach Kriegsbeginn ging die Propaganda weiter. Die nationalsozialistische Führung musste auf eine zunächst skeptische und besorgte Bevölkerung, der die Schrecken des Ersten Weltkriegs noch sehr präsent war, intensiv einwirken. In dieser Zeit erlebten die Moosburger den Krieg durch Luftschutzmaßnahmen und entsprechende Übungen. Von jetzt an war auch die Wehrmacht in der Stadt permanent präsent. Schließlich begann mit dem Bau vom Stalag VII A eine Entwicklung, die die Stadt bis heute prägt. In der Nummer vom 2. / 3. September 1939, der ersten Ausgabe nach Kriegsbeginn, machte die gleichgeschaltete Moosburger Zeitung (MZ) mit der Schlagzeile "Führer und Volk eins im Siegeswillen" auf. Auf der Titelseite befand sich auch ein Bild Adolf Hitlers während seiner Reichstagsrede vom 1. September (die im Wortlaut abgedruckt war). Das Bild stammte von Hitlers Leibfotograf Hoffmann, der nach dem Krieg im Moosburger Internierungslager inhaftiert war. In völliger Verdrehung der Tatsachen gab das Oberkommando der Wehrmacht bekannt, dass in Erfüllung ihres Auftrags, der polnischen Gewalt Einhalt zu gebieten, Truppen des deutschen Heeres früh am Morgen "über alle deutsch-polnischen Grenzen zum Gegenangriff angetreten" seien. Ansonsten war der überregionale Teil gefüllt mit Siegesmeldungen, Verlautbarungen der Wehrmacht und Reportagen von der Front.

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