Die Inklusionsberatungsstelle am Staatlichen Schulamt veranstaltete zur offiziellen Eröffnung am Freitag ein Festprogramm im Landratsamt. Das vierköpfige Team stellte sich und das Beratungs- und Informationsangebot vor.

In Bayern ist gesetzlich festgelegt, dass Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf gemeinsam in den Schulen aller Schularten unterrichtet werden können. Dazu gibt es eine Vielfalt an schulischen Angeboten, so etwa Kooperationsklassen, Inklusion einzelner Schüler, Schulen mit Inklusionsprofil, Klassen mit festem Lehrertandem, Partnerklassen oder offene Klassen an Förderschulen. Bei dieser Auswahl an Möglichkeiten ist ein praxisnahes Beratungsangebot vor Ort ein hilfreiches Instrument für die Eltern.

Zur Eröffnung der Feier stimmte die Inklusionsgruppe "Saitenreißer" der St.-Nikolaus-Schule das Publikum mit einem Veeh-Harfen-Konzert musikalisch ein. Schulamtsdirektorin Marion Bauer verdeutlichte in ihrer Eröffnungsrede, dass Inklusion im Landkreis Erding seit Jahren ein wichtiges Thema ist. Derzeit gibt es 21 Kooperationsklassen und ein großes interdisziplinäres Netzwerk, das die Eltern unterstützt, für ihre Kinder den bestmöglichen Bildungsort zu wählen. Um die Inklusion voranzubringen, müssen große Anstrengungen von allen Mitwirkenden aufgebracht werden, so Landrat Martin Bayerstorfer in seinem Grußwort. Für jeden Einzelnen solle somit ein individueller Weg bereitet werden. Dafür brauche es sowohl die Kooperationsklassen als auch das Sonderpädagogische Zentrum. "Nicht Pauschalisieren, sondern Differenzieren" sei hier die Devise, um individuelle Lösungen zu finden. Nach einem musikalischen Beitrag der Grundschule Grüner Markt erläuterte Regierungsschuldirektorin Hiltrud Schmandt-Müller die Entstehungsgeschichte der Inklusionsberatungsstelle, angefangen von der Initiative der Inklusions-Arbeitsgemeinschaft im Landtag bis hin zum jetzigen Angebot im Landkreis. Ein schönes Beispiel für musikalische Früherziehung bot die Tanz- und Musikeinlage der Kinder von der schulvorbereitenden Katharina-Fischer-Schule.

Im Anschluss präsentierten Karin Leopold, Studienrätin im Förderschuldienst, und Dr. Sylvia Fratton-Meusel, Beratungsdirektorin und Schulpsychologin der Grund- und Mittelschulen, das vierköpfige Beratungsteam, dem noch Myriam Boesch-Benker und Dr. Monika Christoph, beide ebenfalls Studienrätinnen im Förderschuldienst, angehören. Die Eltern kommen mit vielen Fragen auf sie zu, etwa zur Auswahl der Schule oder zum Lernalltag, zum Umgehen mit Diagnosen und Intelligenztests, zu Unterstützungsangeboten, Rechtsansprüchen und vielem mehr. Die Beratungsstelle informiert die Eltern über die Möglichkeiten der schulischen Inklusion in Stadt und Landkreis, berät beim Übergang von der Kindertageseinrichtung zur Schule, bietet Informationen zu Angeboten schulischer und außerschulischer Unterstützung und berät bei Fragen zu Schulaufnahme, Schullaufbahn und schulischen Abschlüssen. Das Team unterliegt dabei der Schweigepflicht, zudem ist das Beratungsangebot kostenfrei, ergebnisoffen und neutral. Die Zusammenarbeit mit Schulpsychologen, Beratungslehrern, Kinderärzten, Jugendamt, staatlichen Schulberatungsstellen, Arbeitsagentur und Behindertenbeauftragten unterstützt die Inklusionsstelle.

Die Inklusionsberatung ist erreichbar am Alois-Schießl-Platz 8, 85435 Erding, im Erdgeschoss, Raum 004, unter Telefon 08122/581460 oder per E-Mail an inklusionsberatungsstelle@lra-ed.de und bietet nach Terminvereinbarung eine persönliche Beratung an.