Neues Logistikzentrum
Warum eine geplante Amazon-Ansiedlung im Kreis Kelheim so polarisiert
7. Oktober 2024, 15:20 Uhr
An einem Novembertag vor bald zwei Jahren kam Roland Weiß nach Hause und sah die Bauarbeiter. Auf einer Wiese bei Stocka waren sie, einem Teil der Marktgemeinde Rohr im Landkreis Kelheim, und nahmen dort Bodenproben. Es war ein seltsames Bild, das ihm keine Ruhe ließ. Wird dort etwas gebaut? Weiß wollte wissen, wofür die Proben gebraucht werden und woran er künftig vielleicht jeden Tag vorbeifahren wird. Heute ist besagte Wiese immer noch leer - und der 67-Jährige kämpft unermüdlich dafür, dass das auch so bleibt.
Die Gemeinde Rohr hat andere Pläne. Geht es nach ihr, soll bei Stocka auf einer Fläche von rund 38 Hektar ein ambitionierter Logistikpark entstehen. Der Online-Handelsriese Amazon möchte sich dort ansiedeln. Zusammen mit dem Immobilien-Unternehmen Panattoni will Amazon dort ein Logistikzentrum errichten. Und wenn Amazon baut, dann selten klein: Allein die Grundstücksfläche des Zentrums entspräche etwa 32 Fußballfeldern. Von hier aus sollen künftig Bestellungen gebündelt, verpackt und an andere Standorte weiterverschickt werden.
Direkt neben dem Amazon-Standort will Panattoni zudem noch einen eigenen Gewerbepark errichten. Dort sollen sich perspektivisch noch andere Unternehmen ansiedeln können. Etwa 1.800 Arbeitsplätze sollen durch das gemeinsame Projekt der beiden Unternehmen entstehen - perspektivisch könnten es aber noch deutlich mehr werden. Mancher Kommunalpolitiker spricht vom größten Bauprojekt in der Geschichte des Landkreises Kelheim. Und mancher Bürger fragt sich, ob das Projekt für die Gemeinde Rohr mit ihren knapp 3.300 Einwohnern nicht eine Nummer zu groß ist.
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