"Nicht planungssicher durchführbar"

Kuchlbauers Turmweihnacht in Abensberg abgesagt


In der hier gezeigten Form kann die Turmweihnacht heuer nicht stattfinden.

In der hier gezeigten Form kann die Turmweihnacht heuer nicht stattfinden.

Von Redaktion idowa

Die Abensberger Brauerei Kuchlbauer hat am Donnerstag erklärt, ihre traditionelle "Turmweihnacht" abzusagen. Die Veranstaltung sei nicht planungssicher durchführbar, erklären die Verantwortlichen. Die Weihnachtsmärkte-Entscheidung der Landesregierung sei zu spät gekommen.

Zwar können Weihnachtsmärkte in Bayern mit der Entscheidung von Wirtschafts- und Gesundheitsministerium vom 13. Oktober ohne größere Einschränkungen stattfinden - doch für Kuchlbauers Turmweihnacht, den Weihnachtsmarkt auf dem Brauereigelände, kam die Entscheidung der Politik laut einer Pressemitteiling der Brauerei viel zu spät. Man habe von den zuständigen Behörden keine verbindliche und rechtssichere Aussage zur Durchführbarkeit auf dem üblichen Marktgelände erhalten, heißt es weiter.

"Die aktuell veröffentlichten Regelungen für die Weihnachtsmärkte beziehen sich ausschließlich auf Freiflächen", erklärt der Tourismusbeauftragte Hans-Peter Rickinger. "Unser Marktgelände umfasst aber auch geschlossene Flächen wie die Tiefgarage, das Zelt beziehungsweise Erdhügelhaus und Museumsbereiche der Brauerei." Keine Behörde habe erklären können, welche Regelungen in diesem Fall greifen würden, weshalb die Marktdurchführung zu einem unkalkulierbaren Risiko für die Brauerei werde. Die Einhaltung der 3G-Regel an allen fünf Eingängen sowie von Abstandsregeln zu kontrollieren, wäre deutlich zu kostspielig, so Rickinger weiter. "Das ist nicht tragbar."

Die Brauerei zum Kuchlbauer beginnt jedes Jahr spätestens am 1. Oktober mit dem Aufbau des Weihnachtsmarktes, alle Planungen sind zu diesem Zeitpunkt längst abgeschlossen und auch die Verträge mit den Kunsthandwerkern und Ausstellern sind zu dieser Zeit bereits in trockenen Tüchern. "Diesen Zeitverlust können wir beim besten Willen nicht mehr aufholen", betont der Tourismusbeauftragte. "Die Politik zwingt uns als Privatunternehmen mit ihrem Verhalten regelrecht zu einer Absage des Marktes." Aufgrund der zu späten Entscheidung bezüglich der Märkte und der undurchsichtigen Vorgaben sei die Turmweihnacht "nicht planungssicher durchführbar."

Biergarten wird zum Glühweingarten

Die Brauerei hat nun entschieden, eine deutlich kleinere Ersatzveranstaltung anzubieten: Der Biergarten am Fuß des Kuchlbauer Turms wird zum Glühweingarten. "Für uns stand fest, wir müssen die Marktfläche deutlich verkleinern, um die Hygieneregeln einhalten und überwachen zu können", sagt Hans-Peter Rickinger. "Unser Biergartenareal unterliegt den Vorgaben für die Gastronomie, es ist ummauert, also klar eingegrenzt, und verfügt über nur einen Eingang, den wir gut kontrollieren können." Das Angebot richtet sich aufgrund seiner geringen Größe vor allem an die Führungsbesucher und die Bürger aus der Stadt Abensberg und dem Landkreis Kelheim.