Vilsbiburg. Die Revanche ist geglückt. Die Roten Raben haben den USC Münster vor eigenem Publikum klar mit 3:0 (25:19/25/20/25:15) besiegt. Raben-Trainer Guillermo Gallardo sprach seinen Spielerinnen seinen Respekt aus, dass sie die bittere Niederlage gegen Kieldrecht so gut weggesteckt und wieder mit einer guten Leistung in der Vilstalhalle geglänzt haben.

Nach dem bitteren Aus im Challenge Cup war die Stimmung bei den Roten Raben natürlich erst einmal am Boden. Irgendwie hatten alle bereits mit der nächsten Runde gerechnet. Da war die Enttäuschung bei den Spielerinnen verständlicherweise um so größer. Hier war Raben-Trainer Guillermo Gallardo in den vergangenen Tagen als Seelenmasseur gefragt.

Der Auftritt der Mannschaft gegen den USC Münster zeigte, dass er und sein Trainer-Team ganze Arbeit geleistet hatten. Alle Spielerinnen zeigten sich von Beginn an hellwach und bei allen war das Bemühen zu spüren, eine gute Leistung zu zeigen. Der Raben-Trainer schickte als "Starting Six" Nadja Jenzewski, Daniela Lanner Mapeli, Sheila Shaw, Sarah Petrausch, Katja Wühler, Ioana Nemtanu sowie Libera Lenka Dürr in den ersten Satz. Zwar konnte der USC im ersten Satz noch mithalten, lag zur ersten technischen Auszeit sogar mit 8:6 in Führung, doch danach verschärften die Raben die Gangart. Zwar konnten die Gäste bis zum 17:17 noch mithalten, anschließend zogen die Raben aber unaufhörlich auf 23:17 davon. Ein Fehler in der Annahme des USC Münster brachte den Raben dann das 25:19 und den Gewinn des ersten Satzes.

Im weiteren Verlauf des Spieles zeigte sich, dass die USC-Abwehr alles andere als sattelfest war. Das nützten die Raben-Spielerinnen weidlich aus. Mit plazierten und scharf gespielten Aufschlägen setzten sie die Gäste sofort unter Druck. Münsters Zuspielerin Katharina Holzgreve, die für die verletzte Michaela Jelinkova spielte, mühte sich zwar redlich, ihre Angreiferinnen in Position zu bringen, was aber nur selten gelang. So zogen die Roten Raben im zweiten Satz gleich Mal auf 20:12 davon. Danach schalteten sie aber einen Gang zurück und konnten nicht verhindern, dass Münster bis auf 21:20 herankam. Bei einer Auszeit brachte Raben-Trainer Gallardo seine Mädels wieder auf Kurs und sie schnappten sich auch den zweiten Satz; 25:20 hieß es am Ende.

Der dritte Satz war dann eigentlich nur noch Formsache, was aber nicht heißt, dass sich die Raben eine Schwäche leisten durften. Sie spielten konzentriert und engagiert weiter und lagen bei der ersten technischen Auszeit bereits mit 8:4 in Front. Bei der zweiten Auszeit hieß es bereits 16:10 und die Raben profitierten weiter von der Annahmeschwäche beim USC Münster. Allerdings zwangen die Raben-Spielerinnen mit ihren Aufschlägen auch zu diesen Fehlern. Nach 69 Minuten war es dann soweit: Maren Brinker schlug einen Angriffsball weit ins Aus und die Raben hatten damit den dritten Satz mit 25:15 und das Spiel mit 3:0 gewonnen.

Für Raben-Trainer Guillermo Gallardo war es wichtig, dass "seine Mädels keinen Satz abgegeben haben". Sie haben ein gutes Spiel und die richtige Reaktion auf das Kieldrecht-Spiel gezeigt. Auch USC-Trainer Axel Büring kam nicht umhin, den Roten Raben zu ihrer Leistung zu gratulieren. Man habe eindrucksvoll gesehen, dass die Raben zurecht oben in der Tabelle stehen. Zugleich hoffte er, dass die Roten Raben beim Kampf um die Meisterschaft noch ein Wörtchen mitreden werden.

Nach dem Spiel war aber noch nicht Schluss: Die Druckerei Schmerbeck hatte für die Zuschauer noch ein zusätzliches Schmankerl vorbereitet. Die "Dream Dance" der TG Landshut entführten das Publikum mit Hebefiguren, Würfen und ausdrucksstarken Tänzen in die Welt der Piraten.

Für die Spielerinnen der Roten Raben bleibt wenig Zeit, ausgelassen Fasching und den Unsinnigen Donnerstag zu feiern. Schließlich werden sie am Samstag bereits von Allianz Volley Stuttgart erwartet. Mit dem Team von Trainer Jan Lindenmair haben die Raben auch noch eine Rechnung zu begleichen. Die Stuttgarter waren es, die erstmals seit dem Oktober 2008 wieder zwei Punkte aus der Vilstalhalle entführten.