Vilsbiburger Zeitung

Raben schnappen sich im Südderby die Punkte


Von Redaktion idowa

Vilsbiburg. Es war keine leichte Aufgabe, die die Roten Raben zu lösen hatten; und dennoch meisterten sie sie mit Bravour. Beinahe zwei Stunden mussten sie rackern und kämpfen, um bei Allgäu Team Sonthofen letztlich mit 3:1 (26:24/25:19/24:26/25:19) die Nase vorne zu haben. Trotz des Erfolges sind die Raben auf den dritten Tabellenplatz abgerutscht, da Schwerin zwei Erfolge an diesem Wochenende verbuchte und weniger Minuspunkte auf seinem Konto hat.

Schon im Vorfeld der Begegnung war Raben-Trainer Guillermo Gallardo klar, dass die Begegnung gegen Sonthofen schwer werden würde: Zum Abschlusstraining stand er praktisch ohne Mittelblockerin da. Sowohl Daniela Lanner Mapeli, als auch Sheila Shaw, Loraine Henkel und Alessandra Jovy Heuser waren gesundheitlich angeschlagen. "Dani" wurde deshalb gegen Sonthofen geschont.

Für Raben-Trainer Guillermo Gallardo ist es wichtiger, dass die erfahrene Mittelblockerin am kommenden Wochenende im Schlagerspiel gegen den Dresdner SC fit ist. Die anderen drei Raben-Spielerinnen "bissen auf die Zähne" und kämpften sich durch. Dazu kam, dass Gallardo am Freitag Nachmittag von der medizinischen Abteilung die Empfehlung bekommen hatte, Zuspielerin Nadja Jenzewski noch einmal zu schonen. Damit lag die ganze Last der Verantwortung wieder auf Lena Möller, die ihre Sache aber gut machte.

So starteten die Raben in diese Begegnung und wussten, dass sie ordentlich rackern und kämpfen mussten, um in Sonthofen bestehen zu können. Das zeigte sich auch bereits im ersten Satz. Zwar lagen die Raben schnell mit 4:0 in Führung und hatten bis zur zweiten technischen Auszeit noch einen 16:14-Vorsprung. Doch plötzlich schien der Faden bei den Raben zu reißen und die Gastgeberinnen witterten ihre Chance. Sie zogen auf 22:24 davon und hatten den Gewinn des ersten Satzes bereits vor Augen. Aber die Raben behielten den Überblick und gaben sich nicht geschlagen.

Zudem hatten sie die aufschlagstarke Alessandra Jovy-Heuser in der Hinterhand. Trotz ihrer erst 18 Jahre ließ sie sich nicht aus der Ruhe bringen und sorgte mit scharfen und plazierten Aufschlägen dafür, dass die Raben sich diesen Satz noch mit 26:24 schnappten. Gestärkt durch diesen Erfolg legten die Raben gleich nach. Im Verlauf des zweiten Satzes bauten sie ihren Vorsprung Stück für Stück aus und lagen bei der zweiten technischen Auszeit mit 16:10 in Führung. Die Gastgeberinnen arbeiteten sich zwar noch einmal auf 23:19 heran, doch nach 23 Minuten holten sich die Raben unter dem Jubel der zahlreichen mitgereisten Raben-Fans auch diesen Satz mit 25:19.

Der dritte Satz war ein Spiegelbild des ersten Satzes; allerdings hatten dieses Mal die Sonthofenerinnen das bessere Ende für sich. Zwar lagen die Roten Raben über weite Strecken in Führung, konnten sich dieses Mal allerdings nicht entscheidend absetzen. Dennoch hatten sie beim 24:23 bereits den ersten Matchball, den sie aber nicht verwerten konnten.

Dafür machten die Gastgeberinnen drei Punkte in Folge und holten sich mit 26:24 den dritten Satz. Doch, und das spricht für die Nervenstärke des Raben-Teams, sie ließen sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen. Schnell gingen sie im vierten Satz mit 5:0 in Führung. Diesen Vorsprung ließen sie sich auch nicht mehr nehmen. 8:1 und 16:12 hieß es bei den beiden technischen Auszeiten. Sonthofen setzte noch einmal zum Endspurt an und kam auf 21:19 heran, doch die Aufschläge von Katja Wühler waren es schließlich, die dieses Match beendeten. Mit 25:19 holten sich die Raben den vierten Satz und den 3:1-Sieg.

Mittelblockerin Loraine Henkel nutzte die Gunst der Stunde und war mit 16 Punkte gegen ihre ehemaligen Mannschaftskolleginnen die erfolgreichste Punktesammlerin. Raben-Trainer Guillermo Gallardo freute sich über "einen wichtigen Sieg". Zudem sprach er der Mannschaft ein Kompliment aus, dass sie sich trotz widriger Umstände zum Erfolg gekämpft hatte. "Man merkte, dass alle Spielerinnen den Sieg wollten". Bis zu dem Volleyball-Knüller am kommenden Samstag um 20 Uhr in der Vilstalhalle gegen den amtierenden Pokalsieger und Challenge Cup Gewinner Dresdner SC muss die medizinische Abteilung der Roten Raben noch einiges an Arbeit leisten, um alle Raben-Spielerinnen für dieses wichtige Spiel fit zu bekommen.