In einem Punkt waren sich die Roten Raben nach dem Gewinn ihrer zweiten deutschen Meisterschaft am Samstag völlig einig: "Es ist einfach nur geil", stimmten die Vilsbiburger Volleyballerinnen nach der Siegerehrung überein. Und Kapitänin Nadja Jenzewski erklärte sogleich die Wortwahl: "Unser Trainer Guillermo Gallardo sagt nach besonders guten Spielen immer: ,Das war geil!' Aber heute ist alles ober-geil."

Überglücklich präsentierte sich auch Lenka Dürr: "Das ist wie eine schwere Last, die von einem abfällt", beschrieb die 19-jährige Libera ihren Gefühlszustand. Echte Zweifel am Sieg hätte keine gehabt, aber die Anstrengungen während der langen Saison und der Druck seien nicht zu unterschätzen gewesen, fügte Außenangreiferin Sarah Petrausch hinzu: "Ich kann das Ganze noch gar nicht richtig realisieren."

Außer sich vor Freude war natürlich Katja Wühler: Die 31-jährige Diagonalspielerin war förmlich überwältigt und jubelte: "Das ist die Krönung!" Trotz des Freudentaumels nach dem Titelgewinn und der wunderbaren Stimmung in der Truppe steht ihre Entscheidung, ihre Karriere zu beenden, fest: "Wenn's am schönsten ist, soll man bekanntlich aufhören - und genau das mache ich." Besonderen Dank sprach die "Mutter der Kompanie" den zahlreichen Fans aus, die nicht nur in der Vilstalhalle, sondern auch bei sämtlichen Auswärtspartien den Raben den Rücken stärken.

Ihre jungen Kolleginnen Lena Möllers und Sarah Petrausch, vor einem Jahr im Paket von Berlin ins Vilstal gewechselt, schrieben dem Publikum in der Vilstalhalle ebenfalls eine gewichtige Rolle zu: "Die Fans sind alles, sie sind unser achter Mann." Und wenn's einmal nicht so glatt läuft, hätten's die Roten Raben oftmals erst durch die Unterstützung der Zuschauer geschafft, das Ruder noch herumzureißen, ergänzte die 19-jährige Nationalspielerin Lenka Dürr - und hofft auch in der nächsten Saison auf Hilfe von den Rängen.

Da die Gallardo-Truppe vor der nächsten Spielzeit umziehen und in der neuen Vilsbiburger Ball-Sporthalle aufschlagen wird, können noch mehr Volleyball-Begeisterte an ihren Erfolgen teilhaben. "Die Halle bietet aber noch mehr Vorteile, zum Beispiel, dass die Decke höher ist und wir dadurch bessere, längere Spielzüge durchführen können", rechnet Lenka Dürr schon mit einer viel versprechenden Zukunft im Rabennest - und der scheint wahrlich nichts im Weg zu stehen.

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