Landshut
Langfinger-Alarm in der Altstadt! Hier stand mal ein Christbaum
22. Dezember 2015, 16:49 Uhr aktualisiert am 22. Dezember 2015, 16:49 Uhr
Weihnachten gilt ja gemeinhin als das Fest der Liebe. Für Diebstähle ist da kein Platz. Und dennoch: Mitten in der Landshuter Altstadt haben sich besonders dreiste Langfinger einen komplett geschmückten Christbaum unter den Nagel gerissen.
Gabriele Wachter, Vorstandsmitglied des Vereins "MitArbeiten Landshut", staunte nicht schlecht, als sie am Montagvormittag zum Café am Isartürl in der Altstadt 97 kam. Ihr Mann hatte sie zuvor angerufen und gefragt, ob der Christbaum, der vor dem Café in einer kleinen Nische an der Isarpromenade stand, schon abgebaut wurde. Der festlich geschmückte Baum war in der Tat weg. Er wurde aber nicht von Mitarbeitern entfernt, sondern gestohlen. Unbekannte hatten den über zwei Meter hohen Baum zwischen Samstag und Montag aus dem Boden gerissen und samt Kugeln mitgenommen. Die Lichterkette hatten die Täter einfach abgeschnitten. Unter den Augen des Heiligen Nepomuk lagen nur noch zwei Kugeln, ein kleiner Zweig und ein Rest des Kabels. Wachter hat deshalb am Dienstag Anzeige bei der Polizei erstattet. "Ich konnte das gar nicht glauben. Wer klaut denn vor Weihnachten einen Baum?" Sie findet es traurig, dass ein für die Öffentlichkeit geschmückter Platz so behandelt wird. "Das gibt es doch gar nicht." Christbäume gebe es doch noch genug. Wachter könnte sich auch vorstellen, dass der Baum in der Isar gelandet ist.
Polizei: "Ein dreistes Kabinettstück"
Dass in und vor Cafés in der Altstadt kleinere Dinge wie Dekoration oder auch Stühle abhandenkommen, ist für die Polizei nicht neu. Der Diebstahl eines ganzen Baumes ist aber auch für die Beamten ein kurioser Fall, wie Polizeipressesprecher Stefan Scheibenzuber sagt. "Ich kann mich nicht erinnern, dass so etwas vor Weihnachten schon einmal vorgekommen ist." Ob es sich bei dem Baumdiebstahl um einen Lausbubenstreich handelt oder ob jemand sich den Weg in den Wald oder zu einem Verkäufer sparen wollte, kann Scheibenzuber nicht sagen. "Vielleicht wurde er auch irgendwo weggeworfen. Man kann nichts ausschließen." Der Diebstahl am Wochenende habe vermutlich nachts stattgefunden. Es gehöre in jedem Fall eine große Portion Frechheit zu einer derartigen Straftat, zumal an der Isarpromenade ein hohes Risiko bestünde, entdeckt zu werden. "Das ist wirklich ein dreistes Kabinettstück", sagt Scheibenzuber. Große Hoffnungen, dass der Baum wieder auftaucht, hat er nicht. Die Mitarbeiter des Cafés am Isartürl haben am Montag auch die Dekoration im Gastraum entfernt, da das Café bis 6. Januar geschlossen hat. Ob sie im kommenden Jahr wieder einen Christbaum aufstellen, bleibt abzuwarten.