Seit zweieinhalb Jahren steht neben dem Parkplatz des Modehauses Kirner eine umgebaute Telefonzelle. Initiiert von der Hohenthanner Bürger- und Umweltliste (H-BUL) wurde daraus eine Büchertauschstation - das "Hohenthanner Buchhäusl". Das Prinzip ist einfach: Wer ein gelesenes Buch hat, kann dieses dort abstellen und sich ein anderes Buch mitnehmen. Monika Boos-Pürckhauer und Edda Glogger-Stauner betreuen das "Hohenthanner Buchhäusl" und freuen sich, dass es gut angenommen wird. "Zwar finden sich manchmal alte Titel im Regal, aber im Grunde nehmen die Leute es gut an", sagen die beiden Frauen. Sie wurden in anderen Gemeinden auf dieses Prinzip des Büchertauschens aufmerksam. Dabei decken die Bücher ein breites Spektrum ab. Bei Büchern über Sehenswürdigkeiten in Deutschland, über Regionen wie Oberbayern oder Reiseführern kann Fernweh entstehen. Auch wenn derzeit eine Reise nach Südtirol schwierig ist, kann man durch das Buch "Rebenlandschaft Südtirol" dennoch - zumindest im Geiste - dorthin reisen. Auch Krimi-Fans kommen auf ihre Kosten: Der französische Krimi "Die purpurnen Flüsse" (Jean-Christophe Grangé) wurde beispielsweise 2000 verfilmt und spielt in der Nähe von Grenoble. "Der Ruf des Kuckucks" (Robert Galbraith) hingegen ist der Auftakt zu einer Reihe; am Anfang steht ein totes Model und Zweifel, ob sich dieses selbst umgebracht hat. In andere Zeiten entführen "Wir sind das Salz von Florenz" von Tilman Röhrig (spielt im Florenz der Renaissance und der Medici) und "Die Liebe der Wanderapothekerin" von Iny Lorentz, welcher in Tübingen spielt und Elemente des Krimis und des historischen Romans vereint. Obwohl Buchhandlungen und Büchereien geschlossen bleiben, geht so der Lesestoff so schnell nicht aus.