Am Montag haben die Förderer die wohl spannendste Personalie der Landshuter Hochzeit 2013 bekanntgegeben: Die 20-jährige Veronika Härtl und der 21-jährige Ferdinand Schoßer schlüpfen im Jubiläumsjahr in die Rolle der polnischen Königstochter Hedwig und von Herzog Georg. Beide stammen aus Familien, die seit Jahrzehnten eng mit der Landshuter Hochzeit verbunden sind. Und noch eine überraschende Personalie stellten die Förderer bei der Pressekonferenz gestern Vormittag im Zeughaus vor: Kurzfristig übernimmt Stadttheater-Intendant Stefan Tilch die Inszenierung des Festspiels; der bisherige Regisseur Johannes Reitmeier ist beruflich verhindert.
Zwar kursierten in den vergangenen Wochen schon einige Namen potenzieller Brautpaar-Anwärter, bis zum Schluss aber gelang es den Förderern, die Namen des Landshuter-Hochzeits-Brautpaars 2013 unter Verschluss zu halten. Gestern um 10.46 Uhr wurde das Geheimnis gelüftet: Begleitet von Businenklängen traten Veronika Härtl und Ferdinand Schoßer lächelnd vor die Kameras. Nicht nur die Aufregung war ihnen deutlich anzumerken, sondern vor allem auch die Freude auf ihre bevorstehende Aufgabe. "So etwas erlebt man nur einmal im Leben", sagte die Braut.
Auch wenn beide erst Anfang 20 sind, haben Veronika und Ferdinand schon eine lange Hochzeitserfahrung: Weil ihre Familien selbst aktiv am Hochzeitsgeschehen teilnahmen (siehe unten), schnupperten beide schon ganz klein erste Hochzeitsluft - Veronika Härtl mit Ausnahmegenehmigung im zarten Alter von zehn Monaten, Ferdinand Schoßer mit eineinhalb Jahren.
Nun steht beiden eine stressige Vorbereitungszeit mit Tanz- und Reittraining bevor. Auch wenn beide noch nicht ganz einschätzen können, was auf sie zukommt - sie haben beste Voraussetzungen: Als Brautpage fuhr Veronika Härtl bereits 2005 an der Seite der Hedwig-Darstellerin im Brautwagen mit und trug ihre Schleppe. Ferdinand Schoßer wirkte bei der letzten Aufführung 2009 bereits als Tanzjunker beim Tanzspiel mit, sodass ihm die historischen Tänze nicht ganz fremd sind. Zugute kommen dürfte ihnen bei den vielen gemeinsamen Auftritten auch, dass sich beide schon seit Kindertagen kennen. Veronika Härtl freut sich am meisten darauf, als erste Braut im neuen Brautwagen fahren zu dürfen. Ihr Bräutigam freut sich nach eigenen Worten am meisten auf das Lagerleben.
"Ihr seid in den kommenden Wochen unser Mittelpunkt", sagte Oberbürgermeister Hans Rampf, der die Landshuter Hochzeit auch als eines der authentischsten Feste der Welt bezeichnete. Bei der Pressekonferenz stimmten außerdem die Businenbläser, die Feyerldäntzer und Förderer-Vorsitzender Dr. Ernst Pöschl auf das nahende Fest mit seinen vielfältigen Einzelveranstaltungen ein. Wie Pöschl sagte, sei der Kartenvorverkauf heuer noch besser als in den Vorjahren gelaufen. Auch der erstmals angebotene Online-Verkauf lief gut. Laut Pöschl ist das Fest (noch) nicht ganz ausverkauft. Es gebe noch einige Restkarten.
Wie er sagte, hat sich zudem kurzfristig eine Änderung bei der Regie des Festspiels ergeben: Weil ein wichtiges Mitglied des Tiroler Landestheaters erkrankt sei, sei der bisherige Regisseur Johannes Reitmeier in Innsbruck unabkömmlich. Deshalb sei man seit Donnerstag auf der Suche nach einem neuen Regisseur gewesen - und habe in Stefan Tilch "eine Landshuter Institution" gewinnen können. "Ich freue mich wahnsinnig auf diese Aufgabe und dass ich kurzfristig helfen kann", sagte Tilch.
Auch im Stadtbild ist seit Montag zu sehen, dass die Landshuter Hochzeit in wenigen Monaten beginnt: Auf der Ringelstecherwiese hat der Aufbau des Lagers und des Turnierplatzes begonnen.