Zum Welt-Parkinson-Tag

Warum Früherkennung so wichtig ist


Ein Parkinson-Patient wird mit einem Hirnschrittmacher untersucht.

Ein Parkinson-Patient wird mit einem Hirnschrittmacher untersucht.

Von Redaktion idowa

Seit 23 Jahren findet am 11. April der Welt-Parkinson-Tag statt. Die Aktion soll in der Bevölkerung ein stärkeres Bewusstsein schaffen, denn die Erkrankung wird immer noch häufig unterschätzt oder zu spät erkannt. Auch die Alloheim Seniorenresidenz "Sankt Nikolaus" in Bruckberg (Landkreis Landshut) möchte diesen Tag nutzen, um auf die Bedeutung der Früherkennung aufmerksam zu machen.

Parkinson ist nach Alzheimer die zweihäufigste neurodegenerative Krankheit. In Deutschland leiden derzeit rund 400.000 Personen daran, wobei die ersten Auswirkungen meist ab einem Alter von 60 Jahren auftreten, sich vermutlich aber schon im Vorfeld jahrelange entwickelt haben. Die Parkinson-Krankheit ist ein langsam fortschreitender Verlust von Nervenzellen im Mittelhirn. Der Mangel an dem Botenstoff Dopamin führt - vereinfacht ausgedrückt - zu einer Verminderung entsprechender, aktivierender Signale im Gehirn und in der Folge zu Bewegungsstörungen.

Erstmals beschrieben wurden die damit verbundenen Symptome 1817 durch den Arzt James Parkinson. An seinem Geburtstag, dem 11. April, wird seit 1997 jährlich der Welt-Parkinson-Tag begangen. Ziel des weltweiten Aktionstages ist es, das Bewusstsein der Menschen für die Krankheit und ihre Auswirkungen zu stärken und sie vor allem für das Erkennen damit verbundener Symptome zu sensibilisieren.

Schon leichtes Zittern kann erstes Anzeichen sein

"Meist sind es die Angehörigen, die erste Veränderungen im Verhalten der Betroffenen bemerken", weiß Alloheim-Einrichtungsleiterin Kerstin Pérez Taboada, "unruhiger Schlaf, leichtes Zittern oder kleinere Bewegungsstörungen, wie verhärtete Muskeln, können erste Anzeichen für eine beginnende Parkinsonerkrankung sein."

"Auch wenn es derzeit noch keine Medikamente zur Vorbeugung oder Heilung der Krankheit gibt, können Betroffene dennoch bei rechtzeitiger Behandlung teilweise jahrzehntelang ein fast normales Leben führen", so Pérez, "neben einer gezielter Behandlung der Symptome gibt es auch weitere Möglichkeiten und Hilfsmittel, um den Erkrankten den Alltag zu erleichtern. Voraussetzung dafür ist aber immer die Früherkennung."

Um rechtzeitig entsprechende Therapien beginnen zu können, muss Parkinson klar diagnostiziert werden. "Je früher Parkinson erkannt wird, desto besser ist ein Fortschreiten zu behandeln", sagt die Einrichtungsleiterin, "wir möchten den 11. April daher nutzen, um die Menschen für erste Symptome der Krankheit zu sensibilisieren. Mit ein bisschen Aufmerksamkeit kann man so seinen Angehörigen auch im Falle einer tatsächlichen Parkinson-Diagnose weiterhin ein erfülltes Leben ermöglichen." Kerstin Pérez rät, schon bei ersten Anzeichen wie der Störung des Geruchssinns, einer Reizbarkeit mit leichten Depressionen, Schlafstörungen, bei Bewegungsproblemen oder auch Muskelzittern rasch einen Arzt zur Abklärung aufzusuchen.