Trauergemeinde nahm Abschied von Altdorfer Bürgermedaillenträger Franz Edhofer

"Urgestein" in Vereinen und Politik


Mit Franz Edhofer verliert die Marktgemeinde einen äußerst engagierten und beliebten Bürger.

Mit Franz Edhofer verliert die Marktgemeinde einen äußerst engagierten und beliebten Bürger.

Von Redaktion Landkreis Landshut

Mit Franz Edhofer - oder mehr unter dem Hofnamen "Sigl Franz" bekannt - ist ein Altdorfer Urgestein verstorben. Angesichts eines großen Verwandten- und Bekanntenkreises verabschiedete sich am Samstag auf dem Altdorfer Friedhof eine recht große Trauerschar von dem 90-Jährigen, der den Zweiten Weltkrieg noch als Soldat erlebt hat.

Auf dem elterlichen Bauernhof in der Altdorfer Ortsmitte hatte Franz Edhofer, so sein Enkel Florian, eine glückliche Kindheit. Dieser folgte aber bald der Reichsarbeitsdienst. Noch im letzten Kriegsjahr wurde der damals 16-jährige Franz, obwohl ein älterer Bruder schon gefallen ist, zu den Waffen gerufen und an der heranrückenden Ostfront eingesetzt.

Derweil zerstörte zu Hause, kurz vor Kriegsende, ein Fliegerbomben-Abwurf den elterlichen Hof, bei dem auch die Mutter des Verstorbenen umkam. Nach kurzer Zeit in amerikanischer Kriegsgefangenschaft wurde Franz in seine Heimat entlassen.

Schwere Nachkriegsjahre

Dort musste der zerstörte Hof wieder aufgebaut werden. Der ältere Bruder Alois, zuvor aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrt, wurde von einem Pferd tödlich verletzt, so dass nun Franz und seine Schwester Maria bereits in jungen Jahren die Landwirtschaft und die Kohlenhandlung allein betreiben mussten.

Franz Edhofer lernte seine spätere Frau Mariele Wiethaler aus Aich (Altdorf) kennen, die er 1961 an den Traualtar führte. Aus der harmonischen Ehe gingen eine Tochter und ein Sohn hervor.

Der öffentliche Einsatz und das ehrenamtliche Engagement des Verstorbenen würdigte Bürgermeister Helmut Maier. So gehörte Franz Edhofer, ab der Gründung der Großgemeinde Altdorf, von 1971 bis 1978, hier dem Gemeinderat an. Von 1946 bis 1978 war Franz auch recht aktiv bei der Altdorfer Feuerwehr.

Kanonier bei der LaHo

Als Wiedergründungs-Mitglied (1954) bei der Krieger- und Soldatenkameradschaft Altdorf fungierte Franz Edhofer von 1958 bis 2002 als deren Schussmeister. Dabei wirkte er auch wiederholt als Kanonier bei der "Landshuter Hochzeit" mit. Franz begeisterte sich auch für den Pferdesport, so dass er ebenfalls bei der Gründung des Reit- und Rennvereins Altdorf mit dabei war. Ebenso war Franz auch Gründungsmitglied des DJK-Sportvereins, bei dem er über Jahre hinweg den Sanitätsdienst bei Fußballspielen übernommen hatte.

Hohe Auszeichnung

Als CSU-Mitglied des Ortsverbands Altdorf brachte sich Franz Edhofer auch im kommunalen Geschehen ein. Für all seine Verdienste und sein ehrenamtliches Engagement erhielt Franz Edhofer, neben vielen Vereinsauszeichnungen im Jahre 2000 auch die "Bürgermedaille in Silber".

Angesichts seiner Geselligkeit und seiner Verbundenheit zu den vorgenannten Vereinen waren auch Fahnenabordnungen beim Trauergottesdienst anwesend, den Pfarrer Dr. Josy Joseph und Diakon Otto Belle feierten. Um den Verstorbenen trauern nun seine Frau Mariele, seine beiden Kinder sowie Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel.