Landkreis Landshut

Tierseuchenbekämpfung: Gerüstet sein für Tag X


Die neue Sachgebietsleiterin für Tiergesundheit am Veterinäramt Landshut, Dr. Manuela Behnke, blickt mit Sorge auf die fortschreitende Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest.

Die neue Sachgebietsleiterin für Tiergesundheit am Veterinäramt Landshut, Dr. Manuela Behnke, blickt mit Sorge auf die fortschreitende Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest.

Von Redaktion Landkreis Landshut

Große Erfahrungen in Lebensmittelrecht, Forschung und Tiermedizin: Mit Dr. Manuela Behnke hat eine erfahrene Veterinärin die Sachgebietsleitung für Tiergesundheit im Veterinäramt Landshut übernommen. Einer der Schwerpunkte ihrer Arbeit liegt dabei auf der aktiven Tierseuchenbekämpfung, aber auch der Vorbereitung von Notfallplänen, sollte es je zu einer Infektion kommen.

Auch sie blickt mit großer Sorge auf die weiter fortschreitende Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest: 2019 wurden bereits ASP-Fälle an Wild- oder Hausschweinen unter anderem im Baltikum, Ungarn, Bulgarien, Belgien, der Slowakei oder Rumänien registriert - erst vor wenigen Tagen wurden in Polen betroffene Wildschweine unweit der deutschen Grenze aufgefunden.

Denn auch wenn sich der Mensch nicht mit der Afrikanische Schweinepest infizieren kann - die wirtschaftlichen Folgen eines Ausbruchs in Deutschland wären verheerend.

Die derzeit gute Marktsituation für regionale Schweineerzeuger und -mäster resultiere aus dem globalen Geschehen rund um die Afrikanische Schweinepest: Da auch in China die Seuche weiter auf dem Vormarsch ist, importiert der weltweit größte Konsument von Schweinefleisch Produkte aus dem Ausland, um seinen weiterhin hohen Bedarf zu decken.

Komfortable Lage kann bald vorbei sein

Diese komfortable Ausgangslage könnte für die hiesigen Landwirte schlagartig vorbei sein, sobald bei nur einem Tier in Deutschland die Afrikanische Schweinepest festgestellt wird - selbst wenn es im hunderte Kilometer entfernten Niedersachsen oder Brandenburg aufgefunden wird, sagt die Expertin. Dann gilt ganz Deutschland nicht mehr als seuchenfrei und es ist noch nicht absehbar, wie die internationalen Märkte auf diese Veränderungen reagieren würden.

Deshalb wäre es in den Augen des Landshuter Veterinäramts und Landrat Peter Dreier unbedingt notwendig, bereits jetzt Vorkehrungen zu treffen, bevor ein Fall der Afrikanischen Schweinepest überhaupt in der Bundesrepublik festgestellt wird - ein mögliches Modell wäre eine deutliche Regionalisierung der Märkte für Schweineprodukte, damit nur Betriebe in tatsächlich betroffene Gegenden mit einem Lieferstopp belegt würden. Doch hierzu ist die Politik auf Bundes- und europäischer Ebene gefragt.