Landshut/Saarbrücken

Stefan Reisinger findet das letzte halbe Jahr "sehr schade" und freut sich auf eine neue Herausforderung


Stefan Reisinger will zukünftig für den 1. FC Saarbrücken jubeln. (Foto: dpa)

Stefan Reisinger will zukünftig für den 1. FC Saarbrücken jubeln. (Foto: dpa)

Von Fabian Roßmann und Redaktion idowa

In der Winterpause wechselte der in Landshut geborene Stürmer Stefan Reisinger von Fortuna Düsseldorf zum 1. FC Saarbrücken in die Dritte Liga. Für viele kam dieser Wechsel überraschend. Im exklusiven idowa-Interview spricht der 32-Jährige über seine Beweggründe und seinen ersten Eindruck vom neuen Club.

Herr Reisinger, ihr Wechsel von Fortuna Düsseldorf zum 1. FC Saarbrücken kommt für viele überraschend. Was waren die Gründe?

Reisinger: Mir wurde vom Verein eine Perspektive für die Zeit nach meiner aktiven Karriere aufgezeigt. Das war der ausschlaggebende Punkt. Ich bin jetzt 32 und muss auch auf die Zeit danach schauen.

Nachdem sie von Mike Büskens suspendiert wurden, waren sie unter Oliver Reck wieder bei den Profis dabei und auch Lorenz-Günther Köstner hätte sie gerne behalten. Warum sind sie trotzdem weg aus Düsseldorf?

Reisinger: Ich hätte nicht aus Düsseldorf gehen müssen und hatte auch noch Angebote aus der Zweiten Liga. Aber für mich hat die Langfristigkeit bei der Entscheidung den Ausschlag gegeben. Es ist zwar eine schwierige Herausforderung, aber ich freue mich darauf. Man hat sich hier sehr um mich bemüht.

Wie blicken Sie auf die zuletzt unglücklich verlaufene Zeit in Düsseldorf zurück?

Reisinger: Das letzte halbe Jahr war sehr schade aus meiner Sicht. Ich bin mit einer großen Euphorie und Motivation in die Saison gestartet und wollte mit der Fortuna aufsteigen. Denn dieser Verein mit diesem Potential und dem Umfeld gehört in die Erste Liga. Aber mir wurden auch nie die Gründe für meine Suspendierung aufgezeigt. Ich habe immer alles für den Verein und die Mannschaft gegeben. Aus meiner Sicht gehört es für einen erfahrenen Spieler dazu, auch einmal Kritik zu äußern. Ich habe aber immer alles intern angesprochen. Letztendlich war es mir auch egal, wer Trainer war, ich wollte mit dem Verein Erfolg haben.

Jetzt sind Sie seit einigen Tagen in Saarbrücken, waren mit der Mannschaft schon im Trainingslager. Wie ist der erste Eindruck?

Reisinger: Der erste Eindruck ist gut. Vor uns liegt eine sehr schwierige Aufgabe und Herausforderung. Wir hatten jetzt im Winter einen großen Umbruch. Darum gilt es jetzt, sich schnell als Mannschaft zu finden und sich einzuspielen.

Das primäre Ziel ist mit Sicherheit der Klassenerhalt. Was wollen sie langfristig mit dem FCS erreichen?

Reisinger: Man sollte im Fußball nicht immer zu weit vorausplanen. Die oberste Priorität genießt bei uns aktuell der Klassenerhalt. Der Rest interessiert im Moment niemanden.

Sie sind der Hoffnungsträger von vielen Fans. Wie gehen sie mit den Erwartungen um?

Reisinger: Ich werde, wie ich es immer gemacht habe, alles für den Verein und die Mannschaft geben. Aber es hängt nicht an einzelnen Spielern, wir brauchen ein gutes Kollektiv. Ich persönlich will dem Team mit meiner Qualität und meiner Erfahrung weiterhelfen.

Sie haben bereits gesagt, dass man mit 32 langsam auch ans Karriereende denken muss. Wie lange wollen Sie noch spielen und was haben Sie anschließend vor?

Reisinger: Ich habe jetzt hier erst einmal zweieinhalb Jahre Vertrag, dann muss man weiterschauen. Ich hatte glücklicherweise in meiner Karriere keine schwerwiegenden Verletzungen und fühle mich noch immer topfit. Aber natürlich muss man in meinem Alter auch irgendwann ans Aufhören denken. Nach der Karriere will ich dann in den Trainer- oder Managementbereich einsteigen.

Sie planen die nächste Zeit mit Sicherheit erst einmal in Saarbrücken. Können Sie sich vorstellen, einmal wieder in die Landshuter Heimat zurückzukehren?

Reisinger: Aktuell bin ich in Saarbrücken. Welche Aufgaben ich später einmal angehen werde, weiß ich noch nicht. Wenn etwas Interessantes kommt, dann gerne auch wieder in der Heimat. Meine Eltern leben ja nach wie vor in der Nähe von Landshut.

Vielen Dank und alles Gute bei Ihrer neuen Aufgabe.

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Seine ersten Schritte im Profufußball machte Stefan Reisinger im Trikot der SpVgg Greuther Fürth, nachdem er von der SpVgg Landshut nach Franken wechselte. (Foto: dpa)

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Die nächste Station war Wacker Burghausen. Dort erzielte der Landshuter in zwei Jahren starke 28 Tore. (Foto: dpa)

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Durch seine starken Leistungen empfahl er sich für höhere Aufgaben und landete bei 1860 München. Bei den Löwen konnte er jedoch in 25 Zweitligaeinsätzen nicht treffen (Ein Tor im DFB-Pokal), sodass das Kapitel für Reisinger nach nur einem Jahr wieder beendet war. (Foto: dpa)

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Anschließend zog es den Niederbayern wieder nach Fürth, wo er drei Saisons blieb und dabei 29 Tore schoss. (Foto: dpa)

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Dann wechselte Reisinger zu Bundesligist SC Freiburg und war damit das erste Mal außerhalb Bayerns aktiv. Drei Jahre war er im Kraichgau und erzielte jede Saison vier Pflichtspieltreffer. (Foto: dpa)

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Im Sommer 2012 wechselte er zu Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. Doch nach eineinhalb Jahren war auch dort Schluss. (Foto: dpa)

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Ab sofort will Stefan Reisinger mit der Saarbrücker Mannschaft jubeln und primär in dieser Saison den Klassenerhalt in der Dritten Liga schaffen. (Foto: dpa)