BN im Landkreis Landshut

So geht man am besten mit Wespen um


Die Deutsche Wespe. Auch sie wird wegen des verregneten Frühjahrs eher weniger im Spätsommer unterwegs sein.

Die Deutsche Wespe. Auch sie wird wegen des verregneten Frühjahrs eher weniger im Spätsommer unterwegs sein.

Von Redaktion Landkreis Landshut

Wegen des kühlen und verregneten Frühlings werden im heurigen Spätsommer wohl eher weniger Wespen als in den Vorjahren unterwegs sein. Trotzdem werden sie sich auch in diesem Jahr wieder zu uns an den Kaffeetisch gesellen. Die Kreisgruppe Landshut des Bund Naturschutz (BN) in Bayern klärt auf, wie man mit den ungebetenen Gästen am besten umgeht und welche wichtige Rolle sie für die Natur spielen.

Was manchmal wie eine Invasion wirkt, ist in Wirklichkeit nur ein kleiner Ausschnitt der Natur um uns herum. In der Regel trauen sich nur zwei der elf mitteleuropäischen Wespenarten an unsere gedeckten Tafeln, nämlich die Gewöhnliche Wespe und die Deutsche Wespe, erklärt Brigitte Englbrecht, die Leiterin der BN-Geschäftsstelle. Alle anderen Wespenarten interessieren sich nicht für unser Essen. Sie ernähren sich von Nektar, Pollen und Pflanzensäften, dabei bestäuben sie Pflanzen. Auch Fliegen, Mücken, Motten und Spinnen zählen zu ihrer Nahrung und sind damit ein wichtiger Teil natürlicher Nahrungsnetze und Ökosysteme. Gerade angesichts des dramatischen Insektensterbens sollten wir ihnen mit Respekt begegnen.

Speisen abdecken, süße Getränke verschließen

Um keine Wespen anzulocken, kann man Speisen abdecken, süße Getränke verschließen und auf stark parfümierte Körperpflegeprodukte verzichten, macht Englbrecht aufmerksam. Gesellen sich die Wespen doch dazu, heißt es vor allem: Ruhe bewahren! Angstschweiß versetzt die Wespen in Alarmbereitschaft, und das CO2 in der Atemluft beim Wegpusten macht sie aggressiv. Auch sollte man auf keinen Fall nach den Wespen schlagen oder wild mit der Hand herumwedeln. Grundsätzlich gilt: Wespen haben nicht die Absicht zu stechen. Sie wehren sich aber, wenn sie sich bedroht fühlen.

Dreiste Ruhestörer kann Wasser aus Sprühflaschen zur Raison bringen. Oder Sie lassen die Wespen gewähren und beobachten, wie sie geschickt ein kleines Stück aus einem großen Ganzen herausoperieren und mit der Beute stolz davonfliegen, so Englbrecht. Es sei ihnen gegönnt, denn was für uns nur die letzten Sommerwochen des Jahres sind, sind für die Wespen die letzten Tage ihres Lebens. Nur die jungen begatteten Wespenköniginnen überwintern. Erst im nächsten Sommer schlüpfen neue Wespen.

Übrigens: Nur wenige Arten bauen große Nester am Haus. In den allermeisten Fällen ist die Angst der Menschen vor Wespen unbegründet. Hornisse, Rote Wespe, Sächsische Wespe, Feldwespen und viele andere Arten sind friedliebende Tiere. Sie zu bekämpfen, ist unnötig und verboten! Die Nester werden im Herbst verlassen und im Frühjahr nicht mehr neu bezogen, erläutert Brigitte Englbrecht.