Irgendwann fragt sich auch ein Sascha Grammel, was er da eigentlich auf der Bühne macht. Es ist kurz nach der Pause und er sieht seine Puppe Herr Schröder - einen rosa Außerirdischen mit Antennen auf dem Kopf, vier Armen und zahnender Sternschnuppe - entgeistert an. "Ich bin 40 - und rede mit einer Puppe." Totalaussetzer, das Publikum lacht schallend und er lacht mit. Es ist diese entwaffnende Ehrlichkeit, die Sascha Grammel so liebenswürdig macht und ihm zurecht am Ende Standing Ovations und minutenlangen Applaus in der restlos ausverkauften Sparkassen-Arena beschert.

Mit seinem Programm "Keine Ahnung" tourt der Bauchredner schon eine ganze Weile durch die Republik und genau diese Erfahrung mit seinen Sketchen ist es, die Grammel erlaubt, auf der Bühne zu improvisieren. So kommentieren sein Puppenvogel Frederic, Schildkröte Josie, Herr Schröder und der Wissenschaftler mit Burgerantlitz Dr. Peter Hacke mit Vorliebe den Ablauf des Programms. Das ganze geschieht meist so spontan, dass Grammel selbst lachen muss.

Nach der Zugabe kehrt Grammel noch einmal auf die Bühne zurück, mit Tränen in den Augen. Um Danke zu sagen, weil er sich selbst immer noch nicht ganz sicher zu sein scheint, warum einem einfachen Bauchredner wie ihm so viel Erfolg beschert ist. Und das, obwohl seine Auftritte schon Monate im voraus ausverkauft sind. Was bleibt, ist ein seliges Grinsen auf den Lippen und ein warmes Gefühl im Bauch, das nur noch wenige Comedians hervorrufen können.