Landkreis Landshut
Patronatserklärung von Beck: Neue Hoffnung für den EVL im Kampf um DEL2-Lizenz
14. Juli 2015, 15:19 Uhr aktualisiert am 14. Juli 2015, 15:19 Uhr
Wendet sich für den EVL Landshut Eishockey doch noch alles zum Guten? Seit Montagabend jedenfalls dürfen die vom Lizenzentzug geschockten Spieler und Fans wieder auf eine Zukunft in der DEL2 hoffen. Der Grund: Alleingesellschafter Rainer Beck ist nun offenbar doch bereit, für seine Landshuter Eishockey-Spielbetriebsgesellschaft (LES) zu bürgen. Das bestätigte Oberbürgermeister Hans Rampf (CSU) auf Nachfrage unserer Zeitung. "Herr Beck hat mich gestern Abend angerufen und mir mitgeteilt, dass er eine Patronatserklärung abgegeben hat. Er will weiter für die finanzielle Sicherheit der LES sorgen", sagte Rampf.
So weit, so gut. Doch ob das für den Verbleib in der DEL2 tatsächlich ausreichen wird, ist nach wie vor unklar. "Die Hoffnung auf die Lizenz ist nun zwar wieder da", sagte Rampf. Denn nach seinen Informationen werde die Patronatserklärung Becks in das von der LES angestrengte, laufende Widerspruchsverfahren gegen den Lizenzentzug einfließen. "Ob die Entscheidung aber tatsächlich zugunsten der LES ausfällt und die Lizenz noch erteilt wird, ist Sache des Schiedsgerichts und der DEL."
Die Ligenleitung der DEL2 legte daraufhin am Dienstagnachmittag sofort nach und machte alle Landshuter Hoffnungen zunichte.
Selbst wenn die LES mit einem tiefblauen Auge davonkommen sollte: Einfach zur Tagesordnung überzugehen, ist für Rampf keine gute Idee. Einerseits, weil die LES beispielsweise bei der Stadt "noch Außenstände hat", wie der OB es ausdrückt. Nach LZ-Informationen geht es dabei um unbezahlte Stadionmiete. Andererseits sei es offenkundig, dass es zwischen Rainer Beck und LES-Geschäftsführer Christian Donbeck Unstimmigkeiten gebe, sagte Rampf. "Diese waren letztlich wohl auch für die Probleme bei der Lizenzierung verantwortlich." Die dafür geltenden Vorgaben und Fristen seien schließlich seit geraumer Zeit bekannt gewesen. "Diese einzuhalten, ist die Aufgabe des Alleingesellschafters und des Geschäftsführers", stellte der Rathauschef klar. Offenbar sei eine Aussprache der beiden Beteiligten dringend nötig. "Die sollten sich zusammensetzen und gemeinsame Ziele für die Zukunft formulieren", fordert der OB. "Denn über das Wohl und Wehe der LES entscheiden nur sie."
Die Stadt dagegen habe keinen direkten Einfluss, betonte Rampf. "Natürlich hat Eishockey in und für Landshut einen hohen Stellenwert. Aber wir können nur die Rahmenbedingungen schaffen, damit weiter ordentlicher Sport geboten werden kann." Dieser Verpflichtung wolle die Stadt als Eigentümerin des Eisstadions auch weiterhin nachkommen. Folgerichtig werden sich Sport- und Bausenat am Freitag in einer gemeinsamen Sitzung wie geplant mit dem Thema "Stadionsanierung" beschäftigen, sagte Rampf - und nahm dann noch einmal die LES-Macher in die Verantwortung: "Alles andere ist ihre Sache."
Einen ausführlichen Bericht mit unter anderem einem Statement von LES-Geschäftsführer Christian Donbeck lesen Sie am Mittwoch, 15. Juli 2015, im Sportteil der Landshuter Zeitung.