Landshut
Mehrfamilienhaus nach Brand größtenteils unbewohnbar
10. Juli 2019, 7:28 Uhr aktualisiert am 10. Juli 2019, 0:10 Uhr
Feuerwehreinsatz am Dienstag kurz vor Mitternacht in Landshut. Dort stand der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses im Tannenweg in Flammen.
Der Brand war gegen 23.45 Uhr im Dachgeschoss ausgebrochen. Wie die Feuerwehr Landshut berichtete, waren der starke Rauch und die Flammen, die aus dem Haus drangen, bereits von weitem sichtbar. Ein Großaufgebot von Einsatzkräfte rückte an, um den Brand zu löschen. Mitarbeiter der Landshuter Stadtwerke kamen zum Einsatzort und schlossen das Gebäude komplett von der Strom- und Gasversorgung ab. Rettungskräfte mussten derweil die Anwohner evakuieren, da die Gefahr bestand, dass die Flammen auf andere Häuser und Gebäudeteile übergreifen könnten. Etwa 55 Personen brachten die Einsatzkräfte mit einem Bus der Stadtwerke in ein Hotel. Außerdem richteten die Verantwortlichen eine vorübergehende Unterkunft in der Sparkassen-Arena ein, weil die Wohnungen in dem Mehrfamilienhaus seit dem Brand größtenteils unbewohnbar sind. Diese wurde jedoch laut eines Sprechers der Stadt Landshut nicht benötigt, da die meisten Anwohner bei Angehörigen oder Bekannten unterkommen konnten.
Noch immer ist nicht klar, was genau den Brand verursacht hat. Hinweise auf Brandstiftung haben sich laut Polizei bislang aber nicht ergeben. Vielmehr deutet einiges auf einen technischen Defekt in einem Wäscheraum im Dachgeschoss hin. Laut Feuerwehr geriet zunächst der Dachstuhl an einer Ecke des u-förmigen Gebäudes in Brand, die Flammen breiteten sich anschließend in beide Richtungen aus. Die Feuerwehr begann umgehend mit dem Löschen des Brandes. Eine Atemschutztruppe machte sich zugleich auf den Weg ins Gebäude. Nachdem die ersten Löschversuche erfolgreich waren, konnten Feuerwehrleute in die Wohnungen im Dachstuhl vordringen. Immer wieder erschwerten Glutnester und Brandherde die Arbeit der Feuerwehr. Erst gegen 2.30 Uhr konnten die ersten Einsatzkräfte vom Brand abgezogen werden. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis Mittwochvormittag an.
Gut 100 Kräfte der Feuerwehren Landshut und Altdorf zusammen mit den Rettungskräften, der Polizei und dem THW waren danach noch vor Ort im Einsatz. Anwohner in der Nachbarschaft des Hauses mussten wegen des starken Rauches die Fenster und Türen in der Nacht weiterhin geschlossen halten. Das THW plant, Teile des Dachstuhls abzustützen. Die Kripo hat indes die Ermittlungen aufgenommen. Den Schaden schätzt die Polizei derzeit auf mehrere Hunderttausend Euro. Mehrere Personen erlitten Rauchgasvergiftungen und wurden noch vor Ort durch den Rettungsdienst behandelt. Während die Dachgeschoßwohnung bei dem Brand vollständig zerstört wurde, wurden die restlichen acht Wohnungen nach dem Brand wieder freigegeben. Ob sie in Anbetracht der Verrußung und der Schäden durch Löschwasser aber wieder bewohnbar gemacht werden können, ist eine andere Frage.
In einer früheren Version war die Rede von 75 evakuierten Personen. Diese Angabe stammte von der Polizei. Die Stadt Landshut hat nun mitgeteilt, dass lediglich 55 Bewohner betreut wurden, jedoch in dem Gebäude 75 Personen gemeldet sind.