Einsatz bei Postau
Ein Todesopfer nach Brand im Schloss Oberköllnbach
4. Februar 2022, 13:37 Uhr aktualisiert am 4. Februar 2022, 13:37 Uhr
Großalarm am Freitagmittag in Oberköllnbach zwischen Postau und Bayerbach. In einem Teil der historischen Schlossanlage Hofberg ist ein Feuer ausgebrochen und die Rauchsäule ist bereits aus weiter Entfernung zu sehen. Was die anrückenden Feuerwehrmänner nicht wissen: Bei ihrem Einsatz in einem Nebengebäude der stattlichen, barocken Schlossanlage werden sie einen Toten bergen müssen.
Zahlreiche Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge drängen sich auf den engen Gassen von Oberköllbach. In einer engen Kurve windet sich die Hofbergstraße hinauf zum Schloss Hofberg – dort oben brennt es, es riecht förmlich nach Feuer. Rund 150 Wehrmänner- und frauen aus etwa 30 Wehren kämpfen in dem Gebäude zwischen Schlossmauern, Turm und hohen Bäumen gegen die Flammen. Beim Eintreffen der ersten Wehren um Kreisbrandmeister Uwe Taglinger steht der Dachstuhl des Hauses in Brand und offenes Feuer ist zu sehen. Bereits kurz nach dem Erstangriff ist klar: Das Wasser wird nicht reichen. Schnell werden weitere kleinere Wehren nachgeordert, um eine stabile Wasserversorgung sicherzustellen – vor allem der nebenstehende Turm soll gehalten werden.
Während die weiteren Wehren auf der Anfahrt sind, bergen ihre Kameraden nach dem Erstangriff einen Toten aus dem verrauchten Gebäude. Um wen es sich bei dem Toten handelt, müssen nun die Ermittlungen der Kriminalpolizei klären. Für die eingesetzten Feuerwehrleute immer ein belastender Einsatzmoment, deshalb entschließt sich die Einsatzleitung um Kreisbrandinspektor Günter Deller, einen Feuerwehrseelsorger herbeizurufen. Er kümmert sich um die eingesetzten Helfer.
Brand rasch unter Kontrolle
Den Brand hatten die Wehrmänner binnen kurzer Zeit unter Kontrolle, auch den angrenzenden Turm konnten sie retten. Beim Brandobjekt handelt es sich ersten Erkenntnissen nach um das zweigeschossige Verwalterhaus mit Satteldach, das wohl im Laufe des 18. Jahrhunderts erbaut wurde. In letzter Zeit waren einige Wohnungen darin vermietet. Unterstützt wurden die Feuerwehren von 20 Rettungsdienstlern, das berichtete Kreisbrandinspektor Günter Deller auf Anfrage unserer Redaktion am Freitagnachmittag noch vom Einsatzort. Im Hintergrund waren zu diesem Zeitpunkt noch die Floriansjünger mit Nachlöscharbeiten beschäftigt, der brennende Gebäudeteil mit seinen Holzbalkendecken war laut Deller nach dem Brand einsturzgefährdet. Vor Ort war auch Landrat Peter Dreier, der sich bestürzt über die Geschehnisse zeigte.
Bereits vor fast genau einem Jahr, am 1. Februar 2021, brannte es schon einmal in der kleinen Ortschaft Oberköllnbach. Auch bei diesem Brand war ein Todesopfer zu beklagen. Dabei handelte es sich um den 60-jährigen Bewohner des Hauses. Es entstand damals ein Sachschaden von über 100.000 Euro.