Landkreis Landshut
Bedeutsames Gemeinschaftsprojekt beginnt
2. April 2015, 12:14 Uhr aktualisiert am 2. April 2015, 12:14 Uhr
Auf einem kleinen Hügelchen zwischen Baggern, Warnbaken und Baustellenlfahrzeugen steckten am Mittwoch 18 Spaten, festlich dekoriert mit bayerischen Schleifchen, die im stürmischen Wind flatterten. Völlig unbeeindruckt von den Wetterkapriolen, aber auch von den zahlreichen Kommunalpolitikern und Vertretern der involvierten Behörden gingen die Mitarbeiter der Baufirmen, vor und nach dem offiziellen Spatenstich für die Verlegung der Kreisstraße LA 7 bei Essenbach zu Werke. Dass bereits einiges an Arbeiten gelaufen ist, davon zeugt eine der drei geplanten Brücken, die im Hintergrund der Szenerie Form angenommen hat.
Eine neue Kreisstraße mit knapp 1,3 Kilometern Länge, eine neue Gemeindeverbindungsstraße mit 750 Metern Länge und ein neuer Geh- und Radweg mit 380 Metern Länge werden das Ergebnis der Verlegung der Kreisstraße LA 7 bei Essenbach sein, diese Eckdaten nannte Landrat Peter Dreier beim Spatenstich am Mittwoch, der die heiße Phase der Baumaßnahme einläutete. Die neue Kreisstraße LA 7 wird entlang der östlichen Seite der geplanten B 15 neu verlaufen. Drei Brücken sollen im Zuge der Arbeiten entstehen. Eine erste hat bereits Form angenommen: Die Brücke der Gemeindeverbindungsstraße über die neue LA 7 und die B 15 neu.
Eine weitere Brücke der LA 7 über den Moosgraben wird als solche wenig wahrnehmbar sein, berichtet Tiefbauabteilungsleiter Christian Nagl auf LZ-Nachfrage. Der Moosgraben wird verrohrt und läuft unter der LA 7 durch. Ganz am Ende der Maßnahme, wenn die B 15 neu bis zur A 92 fertiggestellt ist, wird eine Geh- und Radwegbrücke gebaut werden.
„Mit dem heutigen Spatenstich geben wir den Startschuss für ein bedeutendes Infrastruktur-Gemeinschaftsprojekt im Landkreis Landshut“, sagte Landrat Dreier. Mit im Boot sind bei der Verlegung der Kreisstraße nicht nur das Tiefbauamt des Landkreises, sondern auch der Markt Essenbach, die Autobahndirektion Südbayern und das Staatliche Bauamt Landshut.
Von den 9,4 Millionen Euro, die die Maßnahme kostet, übernimmt die Autobahndirektion 2,5 Millionen Euro. Die Beteiligung kommt daher, weil ursprünglich eine Brücke der bestehenden LA 7 über die B 15 neu gebaut hätte werden müssen. Der Landkreis entschloss sich dazu, die Verlegung selbst in die Hand zu nehmen, da mit der Anbindung an die Staatsstraße 2174 und die B 15 neu und mit der Umfahrung der Marktgemeinde die Vorteile dieser Lösung überwogen. Da sich die Autobahndirektion damit aber einiges an Kosten gespart hat, kam es zu der Beteiligung.
Mit 4,5 Millionen Euro Fördermitteln für die Maßnahme sei vom Freistaat Bayern zu rechnen, erklärte Dreier. Die restlichen Kosten teilen sich die Marktgemeinde und der Landkreis. Laut Nagl sind dies etwa 1,2 beziehungsweise 1,3 Millionen Euro. Der Markt Essenbach kümmerte sich um den Grundstückserwerb, der Landkreis führt die Baumaßnahmen durch. Landrat Dreier dankte deshalb besonders dem stellvertretenden Landrat und ehemaligen Essenbacher Bürgermeister Fritz Wittmann sowie dessen Nachfolger Dieter Neubauer für die Zusammenarbeit. Vertreter der beteiligten Firmen – Ingenieurbüro Sehlhoff, Ingenieurbüro Schober und der Firma Streicher – ließen es sich ebenso wie zahlreiche Vertreter des Marktes Essenbach, einige Kreisräte sowie Vertreter der Regierung von Niederbayern, der Autobahndirektion Südbayern, des Staatlichen Bauamts Landshut und natürlich des Tiefbauamts des Landkreises nicht nehmen, am Ende selbst einen Spaten in den Händen zu halten.
In einem ersten Bauabschnitt – verteilt auf 2015 und 2016 – wird der Großteil der neuen LA 7 gebaut. Der Anschluss an die Staatsstraße 2174 soll dann voraussichtlich 2017 erfolgen. Wann die Radwegbrücke realisiert wird und damit die Maßnahme abgeschlossen werden kann, hängt vom Fortschritt des Baus der B15 neu ab, erklärte Nagl.