Widerstand wird 50
B15neu-Gegner jetzt Umweltverband - Chaos in Geisenhausen befürchtet
27. September 2023, 11:05 Uhr
Mit neu gewählter Vorstandschaft gehen die Gegner der B15neu in das 50. Jahr ihres Bestehens. Gisela Floegel bleibt weiterhin Vorsitzende, neu in der Vorstandschaft sind viele Mitglieder aus dem Raum Adlkofen.
Im Jahresbericht ging Gisela Floegel auf die Aktivitäten des vergangenen Jahres ein. Bei der Anhörung zur Planfeststellung der B15neu brachten die Gegner ihre Argumente vor, dabei ging es auch um die Stromleitung der T-Net, die die B15 neu kreuzen soll und bisher bei den Straßenplanungen nicht berücksichtigt wurde. Verschiedene Auftritte hochrangiger Politiker seien ebenfalls genutzt worden, um die Ablehnung des Straßenbauprojektes kundzutun.
Die Bürgerinitiative Adlkofen erhielt Unterstützung bei der Schilderaktion. Besonders erwähnt wurde von Gisela Floegel die Tatsache, dass die "Gemeinschaft der Betroffenen und Gegner der Autobahntrasse Regensburg-Rosenheim (B15neu) - wie das Bündnis der Gegner der B15neu offiziell heißt -, nun als Umweltverband anerkannt ist. Diese Anerkennung bringe mit sich, dass die Gegner der B15neu nun ein Verbandsklagerecht haben. Wie lange dieses Straßenbauprojekt bereits in Planung ist, wurde deutlich, als Gisela Flegel für nächstes Jahr zur Feier des 50-jährigen Bestehens einlud.
Als Anfang der 70-er Jahre die Planungen begannen, regte sich bereits der erste Widerstand und führte 1974 zur Gründung der Initiative "Stop B15neu". Das 50-jährige Bestehen wird nächstes Jahr Ende September mit einem umfangreichen Programm im Gasthaus Rahbauer in Weihbüchl gefeiert. Die Planungen dafür seien bereits am Laufen, Ideen und Mitarbeiter können sich noch jederzeit einbringen.
Nach dem Kassenbericht und der Entlastung der Vorstandschaft wurde die neue Vorstandschaft gewählt. Vorsitzende bleibt Gisela Floegel, sie will ihr Amt nach dem 50-jährigen Gründungsfest abgeben. Zweiter Vorsitzender wurde Michael Schabl, dritter Vorsitzende bleibt Marieberthe Hoffmann-Falk, Kassierin ist weiterhin Christine Skala. Den Posten des Schriftführers übernimmt Georg Apfelbeck, als Beisitzer wurden Fritz Wenzl, Franz Manzinger, Theresa Herdt, Martina Wartenberg und Korbinian Obermeier gewählt.
Kürzlich haben die Gegner bei einer weiteren Protestaktion auch bei Geisenhausen eine Protesttafel aufgestellt. Damit, so die Initiatoren, sollen die Probleme dokumentiert werden, die der Weiterbau der B15neu nach Ansicht der Gegner für die Gegend um den Markt Geisenhausen mit sich bringen würde.
Tausende Fahrzeuge auf B 299 befürchtet
Komme die B15 neu, würden täglich - je nach Verkehrsprognose - bis zu 30.000 Fahrzeuge auf der B299 bei Geisenhausen fahren, meinen die Kritiker des Weiterbaus in Richtung Süden. In Erding, Mühldorf und Rosenheim dagegen lägen bereits rechtsgültige Beschlüsse gegen eine Weiterführung der Trasse vor. "Ob es jemals zu einem Weiterbau kommt, steht in den Sternen", sagt Michael Schabl, Sprecher der Bürgerinitiative "StoppB15neu". Das "Verkehrschaos in Geisenhausen" sei vorprogrammiert. "Deshalb ist für mich ganz klar, dass die B15neu an der A92 enden muss", ergänzte Rainer Zehetbauer, der seit Jahrzehnten die Felder rund um das neue Protestschild in Asbach bewirtschaftet.
Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz (CSU) dagegen fordert - wie zahlreiche andere Politiker in der Region - den schnellstmöglichen Weiterbau der B15neu, um die niederbayerische Bezirkshauptstadt vom Durchgangsverkehr der B15 zu entlasten. Ähnliche Forderungen kommen von der "Initiative Pro B15neu" zu der sich zahlreichen Wirtschaftsvertreter und Unternehmen aus der Region zusammengeschlossen haben. Die B15neu ist eines der größten derzeit in Südbayern laufenden Straßenbauvorhaben.