Landkreis Landshut
B15 neu: Gambke wettert gegen Rampf, OB kontert
12. März 2015, 8:46 Uhr aktualisiert am 12. März 2015, 8:46 Uhr
Die Frage, ob und wie die B15 neu über die A92 hinaus Richtung Süden verlängert wird, sorgt nun für einen öffentlichen Schlagabtausch zwischen dem Bundestagsabgeordnetem Dr. Thomas Gambke und Landshuts Oberbürgermeister Hans Rampf.
Der Vorwurf des Grünen-Politikers: CSU-Mann Rampf blockiere mit seinem Festhalten an der bisherigen Trasse der B15 neu "eine ergebnisoffene Planung und Bewertung von Alternativen". Diese Taktik könnte negative Folgen für die Region haben - befürchtet jedenfalls Gambke. "Ich sehe schwarz für eine verkehrliche Entlastung des Landshuter Ostens."
Der Bundestagsabgeordnete beruft sich auf einen Termin im Bundesverkehrsministerium, an dem Ende vergangener Woche auch 50 von Gambke eingeladene Bürger teilnehmen durften. Dabei sei insbesondere der Planungsstand zur B15 neu thematisiert worden. An der Ausgangslage hat sich demnach nichts geändert. Denn die bayerische Staatsregierung wird - wie berichtet - bis Ende März wohl zwei Trassen zum neuen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) anmelden. Die erste Variante wird laut Gambke die vierspurige Trasse bis Geisenhausen sein. Diese solle in die B 299 münden. "Als Alternative soll ein ebenfalls vierspuriger Bogen um Landshut herum bis Kumhausen in den BVWP aufgenommen werden", so der Abgeordnete. Das habe das Bundesverkehrsministerium ebenso bestätigt wie die Kosten der beiden Trassenvorschläge, die sich auf jeweils rund 320 Millionen Euro belaufen würden.
Gambke erhebt schwere Vorwürfe gegen die politisch Verantwortlichen aus der Region: "Der Stadtrat und nach Aussage des Verkehrsministeriums vor allem die Entscheidungsträger aus Landshut blockieren mit ihrer Forderung, die bisherigen Trassen der B15 neu unverändert aufrechtzuerhalten, die Entwicklung von Alternativen." Besonders mit Hans Rampf geht Gambke hart ins Gericht. "Es ist wirklich bitter, dass der Landshuter OB so blockiert."
Rampf kontert: "Gambke liefert nur Ferndiagnose ab"
Solche Vorwürfe lässt Rampf natürlich nicht auf sich sitzen. Vielmehr dreht der Oberbürgermeister den Spieß um: "Wenn mir ausgerechnet Herr Gambke in Sachen B15 neu Blockade vorwirft, ist das wirklich bemerkenswert", sagte Rampf gestern. Schließlich sei es nicht zuletzt Gambke, der "seit vielen Jahren gegen dieses für unsere Region so wichtige Projekt Sturm läuft". Auch einen persönlichen Seitenhieb gegen den Abgeordneten, der vor einigen Wochen seinen Umzug nach Hamburg angekündigt hatte, konnte sich der OB nicht verkneifen. "Man spürt, dass Herr Gambke nicht mehr vor Ort ist: Er liefert nur noch Ferndiagnosen ab, quasi ein Tele-Verkehrskonzept."