Landshut
Alexander Putz (FDP) ist neuer OB in Landshut - Liveticker zum Nachlesen
22. Oktober 2016, 18:00 Uhr aktualisiert am 22. Oktober 2016, 18:00 Uhr
Was für ein Wahlabend: Mit einer klaren Mehrheit ist am Sonntag Alexander Putz von der FDP zu Landshuts neuem Oberbürgermeister gewählt worden. Er setzte sich mit 63 Prozent der Stimmen gegen seinen Mitbewerber Helmut Radlmeier (CSU) durch. Hier finden Sie unseren Liveticker zum Nachlesen. Einen ausführlichen Artikel über die Wahl lesen Sie am Montag, 24. Oktober, in Ihrer Landshuter Zeitung.
Zu guter Letzt Bilder des Abends:
19.13 Uhr: Liebe Leserinnen und Leser, nachdem sich der Saal nun leert, beenden wir den Liveticker von dieser wahrlich historischen Stichwahl. Alex Putz wird neuer Landshuter OB - der erste FDP-Politiker und der erste gebürtige Österreicher in der Stadtgeschichte, soweit ich weiß. Ich verabschiede mich, werde nun die Artikel für die morgige LZ schreiben. Viel Spaß schon mal bei der Lektüre und Danke, dass Sie den Ticker so zahlreich verfolgt haben. Guten Abend!
19.09 Uhr: FW-Landrat Peter Dreier gratuliert Putz zum Erfolg: "Der Souverän hat gesprochen. Ich wünsche Alexander Putz viel Kraft, dass er als OB zusammen mit der starken Verwaltung und dem Stadtrat Landshut voranbringen wird." Dreier reichte dem designierten OB zudem die Hand für eine enge Kooperation mit dem Landkreis. "An mir wird eine weiter gute Zusammenarbeit nicht scheitern. Und ich bin überzeugt, dass auch Alexander Putz daran gelegen ist."
19.07 Uhr: Presseerklärung von FDP-Landeschef Albert Duin: "Das ist eine Sensation! Ich gratuliere Alexander Putz zu seinem verdienten Sieg! Sein Wahlkampf war einfach großartig: Sachlich, authentisch und nah am Bürger. Das Ergebnis zeigt: Die Zeiten, als jede Wahl in Bayern für die CSU ein Selbstläufer war, sind vorbei. In Landshut wurde auch die Arroganz der CSU abgewählt."
19.04 Uhr: Gruber erkennt in dem Wahlergebnis und der Wahl von Putz, der bislang kein Stadtratsmandat besaß, aber auch eine schlechte Zensur für den gesamten Stadtrat. Alle Fraktionen müssten deswegen darüber nachdenken, wie man den Ruf des Gremiums verbessern kann. "Die Arbeit muss konstruktiver werden."
19.02 Uhr: Der unterlegene OB-Kandidat Stefan Gruber (Grüne), der bereits im ersten Wahlgang scheiterte, hat Putz inzwischen gratuliert. "Das gehört sich als Mitbewerber so. Mir geht es nun um eine gute Zusammenarbeit."
19.01 Uhr: Thomas Haslinger, Fraktionschef der Jungen Liste und CSU-Mitglied, kommentiert den Wahlausgang so: "Es ist eine der bittersten Stunden für die Landshuter CSU, und natürlich auch für Helmut Radlmeier persönlich. Wir müssen jetzt in aller Ruhe den Ausgang der Wahl analysieren. Aber eins ist für mich ganz klar: Helmut Radlmeier ist für mich nicht der Alleinverantwortliche. Wir haben es nicht geschafft, die Reihen der CSU zu schließen - seit Jahren."
18.58 Uhr: Ein erstes Statement des Wahlgewinners Putz: "Ich bin äußerlich ruhig, innerlich aber schon überwältigt und sehr erfreut, dass mir so viele Leute das Vertrauen geschenkt haben. Als OB will ich vor allem mit Blick auf die schlechte Wahlbeteiligung eine Transparenz- und Kommunikationsoffensive starten. Man muss viel mehr mit den Leuten reden."
18.57 Uhr: Was hat der neue OB konkret vor? Das wird er morgen ab 12 Uhr in der LZ-Redaktion verraten. Dort wird er von meinen geschätzten Kollegen Emanuel Socher-Jukic und Uli Karg zum Siegerinterview erwartet. Meine Wenigkeit wird auch gespannt dabei sein. Mein Tipp: Ich glaube, dass Putz schon sehr bald einen neuen Bürgerentscheid zur Westtangente auf den Weg bringen wird, dem freilich der Stadtrat zustimmen muss.
18.55 Uhr: Bei den Pressevertretern herscht angesichts des klaren Ergebnisses doch großes Erstaunen. Ich gebe zu: Mit einem klaren Putz-Sieg hatte ich gerechnet, aber nicht damit, dass er über 60 Prozent kommen kann. Jetzt sind es sogar 63 geworden. Das ist insofern gut, als der neue OB auf eine breite Mehrheit in der (wählenden) Stadtgesellschaft zählen kann.
18.53 Uhr: JU-Stadtchef Ludwig Schnur spricht von einer "harten Niederlage der CSU." Allein dem Kandidaten die Schuld zu geben, sei aber falsch. "Wir müssen klar analysieren, was schiefgegangen ist und sich nicht zuletzt die Beraterstäbe anschauen."
18.52 Uhr: Putz wohnt übrigens in Bruckberg und damit nicht im Stadtgebiet, was laut Gesetz für einen hauptamtlichen OB aber kein Problem ist. Sprich: Der FDPler durfte sich heute zwar nicht selbst wählen, muss aber auch nach seinem Stichwahlerfolg nicht in die Stadt ziehen.
18.50 Uhr: Was für ein Triumph für den 53-jährigen Bauingenieur Alexander Putz. Der neue OB ist in Niederösterreich geboren, kam im Alter von 19 Jahren aber der Liebe wegen nach Landshut. Er ist mittlerweile in zweiter Ehe verheiratet und hat zwei Kinder. Den FDP-Stadtverband führt er seit rund drei Jahren, 2014 scheiterte er noch als Stadtratskandidat. Künftig wird er dem Gremium als OB sogar vorsitzen. Man sieht sich eben immer zwei Mal im Leben.
18.48 Uhr: Alexander Putz wird OB! Das vorläufige Endergebnis ist da. Demnach kommt der FDP-Kandidat auf 63 Prozent. Sein CSU-Kontrahent Helmut Radlmeier bringt es nur auf 37 Prozent. Die Wahlbeteiligung liegt bei rund 45 Prozent. Sein neues Amt wird Putz Anfang Januar antreten. Bis dahin läuft noch die letzte Amtsperiode von Hans Rampf (CSU).
18.47 Uhr: Die FDP freut sich auf Twitter:
18.40 Uhr: Ist das bitter für Helmut Radlmeier: Selbst in seinem Heimatstadtteil Auloh ist Putz vor ihm, wenn auch deutlich knapper als sonst.
18.39 Uhr: Noch zwei Bezirke sind offen. Putz 63, Radlmeier 37 Prozent.
18.38 Uhr: Hans Rampf: "Das ist eine große Überraschung. Die überwiegende Mehrheit der Landshuter will offensichtlich die Person Putz als Repräsentant der Stadt haben. Er hat es in den letzten Wochen verstanden, mit seinen Argumenten und mit seiner Persönlichkeit zu überzeugen. Der Wahlkampf der CSU war dennoch gut."
18.37 Uhr: Helmut Radlmeier reagiert: "Es ist ein enttäuschendes Ergebnis für mich und die Partei. Der Bürger ist der Souverän, wir müssen das Resultat natürlich akzeptieren."
18.36 Uhr: Die FDP erobert das Landshuter Rathaus!!! Bisher hat sie nur einen von 44 Stadträten gestellt.
18.35 Uhr: In der Hauptfeuerwache hat Putz eine Dreiviertel-Mehrheit geholt. Mann o Mann. Wie soll der Helmut Radlmeier das nur in München erklären? Mein ehrliches Mitleid hat er.
18.34 Uhr: Bei der CSU ist die Stimmung wirklich schlimm, eine junge Dame hat Tränen in den Augen.
18.33 Uhr: Kompliment an alle Wahlhelfer: Ihr zählt schnell und leistet für die Demokratie einen super Job - und zwar ehrenamtlich. Danke!
18.33 Uhr: Noch sechs Stimmbezirke fehlen, wir warten jeden Moment auf das vorläufige Endergebnis.
18.32 Uhr: Die Wahlbeteiligung liegt nun, nachdem auch die meisten Briefwahlbezirke ausgezählt sind, bei knapp 43 Prozent. Vielleicht wird die 50-Prozent-Marke noch geknackt. Wäre ja immerhin etwas besser als vor zwei Wochen.
18.31 Uhr: Riesenjubel im Putz-Lager: Jetzt sind sich alle sicher, dass es reicht für den Liberalen.
18.29 Uhr: Endspurt beim Auszählen: 66 von 75 Bezirke sind da, knapp 63 Prozent für Putz. Der Sieg ist ihm nicht mehr zu nehmen.
18.28 Uhr: Die stellvertretende FDP-Landesvorsitzende Dassler ist sprachlos: "Eine 70.000-Einwohner-Stadt mit FDP-OB, da fehlen mir fast die Worte. Alex Putz wird einen sehr guten Job machen, da bin ich sicher."
18.27 Uhr: Das tiefschwarze Landshut wird also gelb. Das dürfte das Stadtmarketing, das Putz voranbringen will, nach vorne hauen. Denn damit ist Landshut eine Meldung in den überregionalen Medien gewiss - ganz kostenlos!
18.26 Uhr: Nun 58 Bezirke ausgezählt: 62,6 Prozent für Putz.
18.25 Uhr: Die Analyse sollte man eigentlich erst nach dem Endergebnis beginnen. Aber eins sollte klar sein: Mit einem solchen Resultat wird es für Helmut Radlmeier nicht einfacher, an der Spitze des Kreisverbands zu bleiben. Seine persönliche Zukunft ist zunächst aber nicht gefährdet: Er bleibt natürlich MdL, zumindest bis zur nächsten Wahl 2018.
18.22 Uhr: 51 von 75 Bezirken sind ausgezählt: 62,6 Prozent für Alexander Putz. Langsam kommt der Punkt, wo auch rechnerisch alles klar sein dürfte.
18.21 Uhr: Radlmeier will noch nichts sagen. Im Lager der CSU raunt man aber "Katastrophe". Schönreden hilft nun auch nicht mehr weiter. Die heillos zerstrittene Landshuter CSU bekommt heute offenbar die Quittung der Wähler präsentiert. Muss man so sagen dürfen.
18.20 Uhr: Nun liegen 43 Bezirke vor, die Ergebnisse pendeln sich ein: Putz 63, Radlmeier 37. Das nennt man wohl einen Kantersieg.
18.19 Uhr: Stadtrat Hans-Peter Summer von der CSU-Abspaltung Landshuter Mitte: "Ich habe mit einem Putz-Erfolg gerechnet, der Abstand aber überrascht mich schon."
18.18 Uhr: Der vermutliche neue OB Putz: "Das Ergebnis entspricht der Resonanz, die ich in den vergangenen Wochen bekommen habe. Ich bin ganz ruhig: Ich habe Respekt vor der Aufgabe, freue mich aber natürlich auch darauf."
18.18 Uhr: Putz nach 35 Bezirken bei knapp 63 Prozent.
18.18 Uhr: Die Party in Schönbrunn dürfte klein ausfallen, die im "Tigerlilly" rauschend. Da kann man schon mal ein paar Flaschen Schampus zusätzlich einkühlen, wie man in Austria sagen würde.
18.17 Uhr: Die Bayern-FDP wird jubilieren. Und die CSU-Landesleitung toben. So eine Watschn für einen MdL - und das gegen einen FDPler. Mein lieber Scholli, da kann einem der Helmut Radlmeier schon leid tun.
18.16 Uhr:
18.16 Uhr: Putz nähert sich der Zweidrittel-Mehrheit. 62,4 Prozent nun für ihn, 28 von 75 Bezirke liegen uns vor.
18.15 Uhr: Putz bei IsarTV: "Spüre eine stille Zufriedenheit in mir. Mein Wahlkampf hat zu mir gepasst - ohne Politikberater."
18.15 Uhr: Ein Drittel der Wahllokale sind ausgezählt: Putz bei stabil 62 Prozent.
18.14 Uhr: Wahnsinn, das ist wirklich der historische Abend, mit dem viele gerechnet haben. Nach 47 Jahren wird ein Politiker, der nicht CSU-Mitglied ist, wohl die Macht im Landshuter Rathaus übernehmen: Alexander Putz. Dass der auch noch gebürtiger Niederösterreicher ist, rundet die Sache ab...
18.13 Uhr: Schon ein Viertel der Wahllokale sind ausgezählt, Putz führt mit 61,3 zu 38,7 Prozent.
18.13 Uhr: Die Wahlbeteiligung jetzt bei 31 Prozent.
18.12 Uhr: Bei der CSU ist das Entsetzen greifbar. Die FDP-Anhänger jubeln schon, wenn auch noch verhalten.
18.12 Uhr: Jetzt 15 Bezirke ausgezählt: Putz stabil bei 61 Prozent.
18.11 Uhr: Für die CSU wäre eine solche krachende Niederlage natürlich ein schwerer Schlag. Die bisherige Wahlbeteiligung übrigens bei unterirdischen 20 Prozent - ohne Briefwähler.
18.11 Uhr: Der neue OB dürfte also Alexander Putz heißen, wenn sich nicht schnell eine Wende andeutet.
18.10 Uhr: Und bei 62 nach 10 von 75 Bezirken. Das ist jetzt ein klarer Trend.
18.10 Uhr: Also: Putz liegt auf Kurs, jetzt bei 60 Prozent nach 8 von 75.
18.09 Uhr: Drei Bezirke ausgezählt, 54:46 für Putz.
18.08 Uhr: Und schon dreht das Resultat: Nun Putz mit 51,1 zu 48,9 vorne.
18.08 Uhr: Es ist die ehemalige Schule Frauenberg, die Hochburg von Radlmeier aus dem ersten Wahlgang.
18.07 Uhr: Da sind die ersten Resultate: Radlmeier 58, Putz 42 Ist aber erst einer von 75 Bezirken, also Vorsicht.
18.06 Uhr: Alles Kaffesatzleserei, bis die ersten Ergebnisse da sind. Lang kann es nicht mehr dauern.
18.06 Uhr: Bürgermeister Thomas Keyßner (Grüne) ist der Ansicht, dass "es Putz nach meinen Erfahrungen mit Stichwahlen wohl schaffen wird".
18.04 Uhr: Britta Dassler, stellvertretende Landesvorsitzende der FDP, ist auch in Landshut. Sie ist sicher: "Putz gewinnt, weil er glaubwürdig und inhaltlich gut aufgestellt ist."
18.03 Uhr: Die CSU ist heute in voller Stärke gekommen: Auch der Bundestagsabgeordnete Florian Oßner ist im Plenarsaal und drückt seinem Landtagskollegen Radlmeier die Daumen. Keine Frage: Wenn das heute nicht hinhaut, wird es für die CSU in Stadt und Landkreis die nächsten Jahre bitter. Denn den Landratsposten haben die Christsozialen ja schon 2014 an den Freien Wähler Peter Dreier verloren.
18.01 Uhr: Die ersten Ergebnisse werden in spätestens zehn Minuten erwartet. Vielleicht lässt sich ja schon dann ein klarer Trend erkennen. Traurig ist, dass die Wahlbeteiligung offenbar nicht besser war als vor zwei Wochen. Schade, schade - die Zukunft der eigenen Stadt sollte doch eigentlich jeden interessieren, oder?
18.00 Uhr: So, die Stimmlokale sind geschlossen, die Wahl ist entschieden - wir wissen nur noch nicht, für wen.
Vor der Schließung der Wahllokale
17.55 Uhr: Noch fünf Minuten. Und ich gebe es zu: Ja, sogar als Reporter ist man heute ein bisschen nervös. Deshalb schon mal Entschuldigung für den einen oder anderen Tippfehler. Aber heute geht Schnelligkeit vor Genauigkeit. Nicht nachmachen, liebe Schüler!
17.52 Uhr: Der Hausherr kommt: Oberbürgermeister Hans Rampf. Er hat für die CSU vor sechs Jahren im ersten Wahlgang noch satte 61,1 Prozent geholt. Sein Wunschnachfolger Helmut Radlmeier muss nun in der Stichwahl zittern. Bei den Christsozialen wird man heute womöglich noch die Altersgrenze für Kommunalpolitiker verfluchen. Denn hätte der 68-jährige Rampf nochmal in den Ring steigen dürfen - wir säßen heute Abend sehr wahrscheinlich nicht hier.
17.50 Uhr: Beide Kandidaten sind übrigens mit ihren Frauen in den Plenarsaal gekommen. Da gilt der Spruch: Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude ist doppelte Freude. Mal schaun, was auf welches der beiden Paare zutrifft.
17.49 Uhr: CSU ist da, FDP ist da, SPD auch, FW sowieso. Aber wo sind die Grünen??? Ihre Begeisterung für den Wahlgewinner wird in jedem Fall sehr überschaubar sein...
17.46 Uhr: Noch eine knappe Viertelstunde, dann schließen die Wahllokale. Wer noch nicht gewählt hat (aber dürfte): Jetzt pressiert's!
17.41 Uhr: Auch die Freien Wähler sind nun da, und zwar in Person der Landtagsabgeordneten Jutta Widmann. Sie galt eigentlich selbst als potenzielle OB-Kandidatin, trat aber gar nicht an. Wer weiß - vielleicht wäre sonst sie in der Stichwahl gestanden. Zum Wahlausgang will sie "keine Prognosen abgeben. Ich bin nur zum Gratulieren gekommen."
17.36 Uhr: Putz dagegen mach einen sehr ruhigen Eindruck. "Ich bin entspannt, sogar entspannter als im ersten Wahlgang. Alle um mich herum fiebern aber schon sehr mit."
17.35 Uhr: Radlmeier gibt zu: "Ich bin angespannt. Wenn das anders wäre, wäre wohl etwas nicht in Ordnung mit mir. Aber ich bin zuversichtlich, dass es klappt."
17.34 Uhr: Und da sind die beiden Hauptpersonen: Alexander Putz und Helmut Radlmeier.
17.32 Uhr: Sollte der neutrale Gewies richtig liegen, dann würde die Siegesparty heute Abend im "Tigerlilly" in der Altstadt steigen: Dort feiern Alexander Putz und seine Anhänger. Macht Helmut Radlmeier das Rennen, wird es dagegen in der Tafernwirtschaft Schönbrunn im Stadtosten hoch hergehen.
17.29 Uhr: So spannend wie für CSU und FDP ist der Wahlabend für die SPD nicht. Dennoch ist Fraktionschef Robert Gewies bereits im Rathaus. Hat er gewählt? "Ja, und zwar gültig", versichert er. Heißt also: Der Sozialdemokrat hat sich schweren Herzens für einen der ungeliebten Stichwahlbewerber entschieden. Wer die Wahl gewinnen wird? Da ist Gewies nicht so sicher, aber: "Putz hat wohl die besseren Karten."
17.24 Uhr: Auf der Besuchertribüne im Plenarsaal hat nun der erste CSU-Vertreter Platz genommen: Bundeswahlkreisgeschäftsführer Anton-Peter Schöllhorn-Gaar. Er macht keinen Hehl aus seiner Gemütsverfassung: "Ich bin wirklich angespannt. Es ist eben Stichwahl. Da sind Prognosen ganz schwierig, man ist - wie vor Gericht und auf hoher See - in Gottes Hand."
17.20 Uhr: Die Stadtverwaltung ist schon stark im Plenarsaal vertreten, unter anderem mit dem Persönlichen Referenten des scheidenden OB Hans Rampf, Thomas Link. Bei den städtischen Beamten und Angestellten ist die Spannung natürlich groß, denn sie werden heute erfahren, wer ab Januar ihr neuer Chef wird. Zum Wahlausgang wollen sich alle selbstverständlich nicht äußern. Sie sind ja von Berufs wegen unparteiisch - so wie wir Journalisten😇😇
17.19 Uhr: Die Schwäche Radlmeiers ist wohl ein wichtiger Grund für die Stärke von Alexander Putz. Der FDPler hatte seine Hochburg vor zwei Wochen im Stadtteil Berg, wo sich fast 35 Prozent aller Wähler für ihn entschieden. Auch in Peter und Paul (30,32 Prozent) lag Putz über der "Schallmauer" von 30 Prozent. Wesentlich kleiner ist seine Anhängerschar in Schönbrunn (23,89 Prozent) und im Industriegebiet, wo der Bauingenieur mit 23,49 Prozent sein schwächstes Ergebnis quittieren musste. Wobei "schwach" da relativ zu sehen ist: 99,99 Prozent seiner Parteikollegen würden für ein solches Resultat wohl die eigene Mutter verkaufen. Das hat Putz nicht nötig...
17.16 Uhr: Geradezu sensationell ist aber die Detailanalyse für die beiden Stichwahlkandidaten. Denn es fällt auf, dass Helmut Radlmeier flächendeckend weit unter den Erwartungen blieb. Noch am besten lief es für ihn in den eher ländlich geprägten Stadtteilen Frauenberg/Auloh, wo er es auf 43,05 Prozent brachte, und in Schönbrunn (40,14 Prozent). Wobei diese Resultate für die CSU nun wirklich kein Grund zum Jubeln sind, ist man doch Zustimmungsraten von deutlich jenseits der 50 Prozent gewöhnt. Davon konnte vor zwei Wochen aber keine Rede sein. Im Gegenteil: In den Stadtteilen Altstadt, Achdorf und Berg - dort fuhr Radlmeier seinen Negativrekord von 25,55 Prozent ein - blieb der CSU-Bewerber sogar unter 30-Prozent-Marke. Solche Tiefschläge kennen die Christsozialen sonst allenfalls aus den Metropolen München oder Nürnberg.
17.15 Uhr: Blicken wir nun auf die Stadtteil-Ergebnisse vom 9. Oktober. Eigentlich lohnt sich das bei Wahlen in Landshut gar nicht sonderlich, weil immer und überall der CSU-Bewerber vorne lag. Vor zwei Wochen war das ganz anders. Ja, Helmut Radlmeier gewann in acht Stadtteilen, nämlich (von West nach Ost) in Münchnerau, dem Westen, Wolfgang, Nikola, dem Industriegebiet, Peter und Paul, Schönbrunn und Frauenberg/Auloh. Dreimal aber hatte der Favorit das Nachsehen: In der Altstadt sicherte sich Stefan Gruber Rang eins; in Achdorf und Berg lag Alexander Putz in der Wählergunst vorne. Schon das war eine faustdicke Überraschung.
17.13 Uhr: Und auch der erste Stadtrat ist eingetroffen: Der einzige FDP-Vertreter Norbert Hoffmann. Er ist "sehr optimistisch", dass sein Parteifreund Putz heute gewinnt. Mal schaun, ob er da den richtigen Riecher hat.
17.10 Uhr: SPD-Sympathisanten tun sich heute insofern leichter, als sie immerhin mit den verkehrspolitischen Ideen von Radlmeier und Putz leben können. Die von Rot und Grün so vehement geforderte städtische Wohnungsbaugesellschaft lehnen dagegen beide Stichwahlkandidaten ab. Dennoch: Beide brauchen dringend Stimmen aus dem rot-grünen Lager. Wer bei dieser Wählergruppe erfolgreicher ist, dürfte beste Aussichten auf den Sieg haben. Umso erstaunlicher, dass weder Radlmeier noch Putz in den vergangenen Wochen irgendein Zugeständnis an SPD oder Grüne gemacht haben.
17.09 Uhr: So, das LZ-Tickerteam ist im Rathaus eingetroffen. Und man merkt: Das überregionale Medieninteresse an der Stichwahl ist deutlich größer als im ersten Durchgang vor zwei Wochen. Einige Kollegen, etwa von Antenne Bayern, sind auch schon da.
17.05 Uhr: Die Qual der Wahl dürften heute vor allem für jene knapp 10.000 Damen und Herren besonders stark sein, die sich im ersten Wahlgang für Stefan Gruber (Grüne) oder SPD-Bewerberin Patricia Steinberger entschieden haben. Inhaltlich sind die berühmten "Schnittmengen" zwischen Grün und Rot auf der einen Seite und Schwarz beziehungsweise Gelb auf der anderen Seite nämlich "gering bis nicht vorhanden", wie es Grünen-Stadträte so schön formulieren. Folgerichtig sprachen beide Partei keine Empfehlung für die Stichwahl aus.
Vorberichte
17.00 Uhr: So, noch gut eine Stunde bis zur Schließung der Wahllokale. Zeit, dass sich das Tickerteam auf den Weg ins Rathaus macht. Von dort melden wir uns in wenigen Minuten wieder.
16.54 Uhr: Sein Rivale Alexander Putz hat den Wahltag ebenfalls gemütlich angehen lassen. Am Vormittag genehmigte er sich mit seiner Frau Sabine und seiner Stieftochter ein Weißwurstfrühstück im "Freischütz". Danach hat der FDPler nach eigenen Worten "nur noch relaxed und ein Hörbuch gehört". Nun macht er sich mit seiner Familie auf den Weg ins Rathaus.
16.52 Uhr: Bei Helmut Radlmeier und Alexander Putz dürfte die Anspannung mittlerweile minütlich wachsen. Denn in einer guten Stunde schließen die Wahllokale, die Ergebnisse folgen wenig später. Bisher haben die beiden nach eigenen Aussagen einen ruhigen Sonntag verlebt. Radlmeier war gestern noch bei einem Benefizball des Vereins Ecuador Licht und Schatten. Heute wollte er deswegen ausschlafen. Nach einem gemeinsamen Frühstück mit seiner Frau ging es dann zum Mittagessen zu den Eltern. Gewählt hat Radlmeier natürlich längst: Am frühen Nachmittag in Auloh. In diesen Minuten dürfte er sich auf den Weg zum Rathaus machen.
16.47 Uhr: Diese kleinen verbalen Scharmützel dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die beiden Kandidaten einen insgesamt fairen Wettbewerb um die Macht im Rathaus geliefert haben. In ganz wesentlichen Fragen wie der Verkehrspolitik (Stichworte B15neu und Westtangente) und der Wohnungspolitik liegen die beiden ohnehin eng beieinander. Genau das dürfte die Entscheidung für viele Bürger so schwer machen.
16.45 Uhr: Alexander Putz hingegen blieb seiner Linie weitestgehend treu. Er ließ sich nicht auf einen persönlichen Schlagabtausch ein und setzte stattdessen darauf, sich als tatkräftigen Impulsgeber mit dem "gesunden Blick von Außen" darzustellen. Sein Motto: "Landshut kann es besser". Das gilt aus seiner Sicht insbesondere für die Verkehrs- und Wirtschaftspolitik, aber auch für die Punkte Stadtmarketing und Tourismus. Ein Alleinstellungsmerkmal hat Putz, weil er im Fall eines Wahlerfolgs seine erste Amtszeit von sechs auf dreieinhalb Jahre verkürzen lassen möchte. Der Grund: Nach seinem Willen sollen Stadtrat und OB ab 2020 wieder zeitgleich gewählt werden. Sein Kontrahent Radlmeier lehnt diesen Vorschlag ab - was ihm wiederum beißenden Spott von Putz eintrug: Wer glaube, dass dreieinhalb Jahre nicht ausreichen, um die Bürger als OB zu überzeugen, der "soll besser nicht für dieses Amt kandidieren", richtete Putz seinem Rivalen via Presse aus.
16.40 Uhr: Noch aber ist es natürlich nicht so weit: Wer den seit 2002 im Stadtrat sitzenden Helmut Radlmeier vorzeitig abschreibt, macht einen Fehler. Der Landtagsabgeordnete hat in den vergangenen zwei Wochen unter dem Motto "Mit Landshut im Herzen in eine gute Zukunft" alles probiert, um die drohende Niederlage abzuwenden. Einerseits hob er seine große Erfahrung und die Erfolge von sich und seiner Partei hervor, die maßgeblich dazu beigetragen habe, dass Landshut sich so prächtig entwickelte. Andererseits setzte Radlmeier mehr denn je auf Attacke: Insbesondere die mangelnde Erfahrung von Putz und die Tatsache, dass der Liberale in Bruckberg und nicht im Stadtgebiet wohnt, griff Radlmeier immer wieder an. Ob diese Argumente beim Wahlvolk gezogen haben?
16.35 Uhr: Einen hohen Geldbetrag würde ich zum Beispiel nicht darauf setzen, dass alle 14 CSU-Stadträte und die mindestens fünf Stadträte anderer Fraktionen, die ebenfalls Parteimitglieder sind, auch "ihren" Kandidaten Radlmeier gewählt haben bzw. bis 18 Uhr noch wählen werden. Ein Gutes hat diese Sache: Wenn es für die CSU heute schiefgeht, müsste sie immerhin keine lange Ursachenforschung betreiben. Sofern die Christsozialen nicht ganz angestrengt wegschauen, sollten sie bei der Problemsuche schnell im eigenen Laden fündig werden...
16.30 Uhr: Sollten Seehofers Worte tatsächlich als Kritik an der Landshuter CSU zu werten sein, läge der Ministerpräsident damit sicher nicht ganz falsch. Denn dass die Partei vor Ort seit Jahren tief zerstritten und im wahrsten Sinne des Wortes gespalten ist - nämlich in eine 14-köpfige "offizielle" CSU-Stadtratsfraktion, in die "Landshuter Mitte", in der zumindest drei von fünf Fraktionsmitgliedern einen CSU-Mitgliedsausweis besitzen, und die "Junge Liste" mit zwei CSU-Mitgliedern - , ist für potenzielle Wähler sicher nicht sonderlich attraktiv.
16.20 Uhr: Mit dieser geballten Politprominenz im Rücken hatte Radlmeier im ersten Wahlgang eigentlich alles klar machen wollen (und sollen). Doch der Wähler bereitete der CSU statt des erhofften glanzvollen Siegs eine peinliche 32,75-Prozent-Schmach. Via Dolorosa statt Via Triumphalis sozusagen. Da konnte Generalsekretär Scheuer sich noch so sehr als Gesundbeter versuchen und von einem "guten ersten Schritt" schwadronieren - sein Boss Horst Seehofer nordete die Landshuter Truppe keine 24 Stunden nach dem Urnengang ein. "Ordentlich powern" müsse man nun, zitierte die dpa den Parteichef am 10. Oktober. Und weiter: "Wir gewinnen viele Wahlen, aber nicht alle." Keine Wahl sei ein Selbstläufer, man müsse in Landshut nun ordentlich powern, so der Landesvater. Und: Kommunalwahlen würden stark von örtlichen DIngen und Personen bestimmt. Nein, als Kompliment wird Helmut Radlmeier diese Worte Seehofers kaum verstanden haben...
16.10 Uhr: Während die Bayern-FDP durch ihren Shooting-Star Alexander Putz also den großen Coup landen möchte und eigentlich nichts zu verlieren hat, sind die Vorzeichen für die CSU genau umgekehrt. Alles andere als ein Erfolg Helmut Radlmeiers wäre für die Christsozialen eine deftige Watschn. Zumal im Wahlkampf fast alles, was in der Partei Rang, Namen und Kabinettsposten hat, in Landshut aufschlug. Ministerpräsident Horst Seehofer war ebenso da wie seine Kronprinzen Markus Söder und Joachim Herrmann. Da wollte Kronprinzessin Ilse Aigner natürlich ebenfalls nicht fehlen. Und auch Generalsekretär Andreas Scheuer warf sich für Helmut Radlmeier ins Wahlkampfgetümmel.
16.00 Uhr: Leider war das Interesse der Landshuter an der OB-Wahl vor zwei Wochen noch nicht so ausgeprägt: Nicht einmal jeder Zweite machte damals von seinem Stimmrecht Gebrauch. Und bis Mittag sah es nach unseren Informationen sogar danach aus, als sollte die Wahlbeteiligung heute noch geringer sein. Deswegen nun der Appell eines überzeugten Demokraten an alle Wahlberechtigten, die sich bisher gedrückt haben: Ab ins Stimmlokal. Denn wer sich heute nicht entscheidet, der hat morgen und in den kommenden Jahren auch kein Recht, über den neuen OB zu meckern, gell ;)