Landshut ist Corona-Hotspot
Ab Donnerstag gelten verschärfte Maßnahmen
8. Dezember 2020, 17:27 Uhr aktualisiert am 8. Dezember 2020, 17:27 Uhr
Die Stadt Landshut hat am Dienstag die 200er-Marke bei der 7-Tage-Inzidenz überschritten und gilt dadurch als Corona-Hotspot. Darüber hat das Staatliche Gesundheitsamt die Stadtverwaltung informiert. Die von der Staatsregierung für diesen Fall angekündigten, weiteren Einschränkungen treten ab Donnerstag in Kraft.
Damit liegt die Stadt erstmals über dem im Freistaat gültigen Grenzwert für "Corona-Hotspots". Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist derweil für die Stadt noch eine Inzidenz von 196,2 und damit knapp unter dem Grenzwert aus (Stand: 8. Dezember, 0 Uhr), diese Daten werden erst Mittwochfrüh wieder aktualisiert.
Bereits am Dienstagvormittag sind dem Staatlichen Gesundheitsamt eine Vielzahl von Neuinfektionen im Stadtgebiet gemeldet worden, so dass ein weiterer deutlicher Anstieg der Inzidenz sicher ist. Gegen 9 Uhr lag der Wert nach internen Berechnungen des Gesundheitsamts bereits bei rund 220. Am späten Nachmittag näherte sich die 7-Tage-Inzidenz dann der 300er-Marke, bei deren Überschreiten noch weiterreichende Maßnahmen erforderlich würden.
Nächtliche Ausgangssperre
Die Stadt Landshut geht deshalb davon aus, dass ab Donnerstag die von der Staatsregierung mit Wirkung zum 9. Dezember 2020 angekündigten, verschärften Maßnahmen auch in Landshut gelten werden. Wie bereits ab Mittwoch im Landkreis wird also auch in der Stadt ab Donnerstag eine nächtliche Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr gelten.
Alle Bürgerinnen und Bürger dürfen ihre Wohnungen dann nur noch für berufliche oder dienstliche Tätigkeiten, bei medizinischen bzw. veterinärmedizinischen Notfällen sowie zur Begleitung und Hilfeleistung für Bedürftige und Minderjähriger verlassen. Auch die Wahrnehmung des Sorge- und Umgangsrechtes sowie die Versorgung von Tieren ist während der Ausgangssperre weiterhin gestattet.
Distanzunterricht ab Klasse 8
Die verschärften Maßnahmen haben auch auf den Schulbereich erhebliche Auswirkungen. So wird an weiterführenden Schulen, inklusive den Mittelschulen, ab Donnerstag für alle Schüler ab der 8. Jahrgangsstufe Distanzunterricht stattfinden. Ausgenommen sind ausschließlich die Abschlussklassen aller Schularten sowie Sonderpädagogische Förderzentren. Das Staatliche Schulamt sowie die Ministerialbeauftragten für die Gymnasien beziehungsweise für die Realschulen in Niederbayern habe die Stadt Landshut unverzüglich über die Überschreitung des Grenzwerts informiert und gebeten, alle Schüler, Lehrer und Eltern über die deshalb erforderlichen Maßnahmen in Kenntnis zu setzen.
Oberbürgermeister Alexander Putz bedauere zwar, dass nun kurzfristig der Wechsel in den Distanzunterricht erfolgen muss, dennoch sei der Schritt richtig: "Wir beobachten seit Wochen, dass auch vor Ort verstärkt Bildungseinrichtungen von Neuinfektionen betroffen sind. Deshalb hatten wir ja auch im Gleichklang mit dem Landkreis den Umstieg in den Wechselunterricht angeordnet."
Die jetzt vom Freistaat ab einer 7-Tage-Inzidenz von 200 vorgeschriebene, noch weiterreichende Maßnahme sei sehr bitter, aber leider unvermeidlich: "Dadurch werden einerseits die Sozialkontakte in den Schulen selbst erheblich reduziert, andererseits trägt der Distanzunterricht für Schüler höherer Jahrgangsstufen auch dazu bei, den ÖPNV gerade zu den morgendlichen Stoßzeiten spürbar zu entlasten. Beides hilt uns dabei, Ansteckungsrisiken zu senken - und so hoffentlich das Infektionsgeschehen in der Region rasch wieder zu senken", so Putz.