Gartenbau und Naturschutz

Warum Beton das Leben der Schwalben erschwert

Obst- und Gartenbauverein lud zur Jahreshauptversammlung


Vorsitzender Matthias Walch berichtete über das vergangene Vereinsjahr.

Vorsitzender Matthias Walch berichtete über das vergangene Vereinsjahr.

Niederviehbach. Die Tische österlich dekoriert, dazu Obst und Süßigkeiten, so empfing der Obst- und Gartenbauverein am Samstag seine Mitglieder in der Viehbachhalle. Für Matthias Walch war es die erste Jahreshauptversammlung seit seiner Wahl zum Vorsitzenden, im vergangenen Jahr und in dieser Zeit hat er viel Energie und Leidenschaft in das neue Amt gelegt, sich um bewährte Aktionen gekümmert und Neumitglieder besucht. Überhaupt legt er großen Wert darauf die Interessen aller Mitglieder aufzunehmen und diese in die Vereinsaktivitäten einzubinden.

Unterstützt wird Walch von einer aktiven Vorstandschaft, der er für die Unterstützung ebenso dankte wie dem Mostteam. Nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder berichtete Walch von den guten Erträgen der Streuobstwiese wovon man Apfelsaft verkauft und den Erlös der Tafel spendet.

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Wie kann man den Gebäudebrütern helfen? Christina Strasser referierte.

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Der Verein dankte der Referentin.

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Dank an Bürgermeister Johannes Birkner und Wirtin Berti Daffner.

Neben Pflanzaktionen führte man wieder die Aufräumaktion Säuberungsaktion "Rama Dama" durch und erneuerte die Infowand "Nisthilfen" am Weg nach Birnthal. Beteiligt hat man sich auch mit zwei Veranstaltungen am Ferienprogramm und nahm an den Veranstaltungen der Ortsvereinen teil. Gewohnt kurz und prägnant war der Kassenbericht von Edith Daffner, der Prüfer Hans Girnghuber eine saubere Buchführung betätigte. Als zweite Kassenprüferin wurde Mareike Messerer für den verstorbenen Hermann Müller nachgewählt. Statt einer Tombola hatte man für die zahlreichen Besucher jeweils eine Pflanze vorbereitet. Eine große Aktion ist alljährlich das Mosten. Dazu gibt es einen umfangreichen Verleih von Geräten für den Garten.

Als nächste Maßnahmen kündigte Walch die Obstbaumbeschilderung zwischen Kloster und Birnthal und am Infopavillon an der Friedhofstraße an. Weiter will man Obstbäume, die der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, mit einem gelben Band Markieren. Alle Informationen über Verleih und Vereinsaktionen fänden Mitglieder und Interessenten übersichtlich auf der Homepage des Vereins.

13 Mitglieder sind dem Verein neu beigetreten, so der Bericht Walchs. Die Aktivitäten des Vereins lobte auch Bürgermeister Johannes Birkner in seinen Grußworten und freute sich über den Zusammenhalt im Verein. Insbesondere die Aktion Rama Dama, die Beteiligung am Ferienprogramm und das Mosten, mit dem damit gewonnenen, regionalen Apfelsaft hob Birkner hervor.

Plädoyer für Gebäudebrüter

Mit Leidenschaft für die Vogelarten, die in oder in den Nähe von Gebäuden brüten, sprach Christina Strasser aus Mallersdorf-Pfaffenberg, die eng mit der Landwirtschaft verbunden und bei der unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt Dingolfing-Landau tätig ist. Alljährlich sei ein extremer Rückgang dieser im Landkreis heimischen Vogelarten zu verzeichen. Die Situation sei ernst aber nicht hoffnungslos so Strasser. Die Situation der Vögel beschrieb die Referentin anhand der Mehlschwalbe, die früher ganz selbstverständlich in sämtlichen Kuhställen dazugehörte.

Vier Problempunkte stellte Strasser heraus. Glatte Hausfassaden an denen Schwalbennester nicht haften könnten seien eine Ursache für Obdachlosigkeit der Tiere. Damit einher damit geht auch der Baustoffmangel.

Jede betonierte Einfahrt mache den Schwalben das Leben schwerer. Dazu komme Trockenheit. Es brauche feuchten Lehm, den die Vögel bis zu 200 Meter zum Nest transportieren können. Monokulturen und Rückgang der Weidewirtschaft und zu wenige fliegende Insekten seien schuld am Nahrungsmangel. Dazu gab Strasser ein paar einfache Tipps, um den Gebäudebrütern zu helfen.

Allein schon etwas Unordnung im Garten, eine Gießkanne um Lehm zu befeuchten oder etwas Sand für ein Sandbad würden den Vögeln schon helfen. Wer die Vögel mit Futter unterstützen will, bei dem sei Sauberkeit am Futterhäuschen oberstes Gebot, ansonsten seien sie eine Gefahr für die Verbreitung von Krankheiten.

Ganz einfache Maßnahmen wie Stauden und Gräser erst im Frühjahr zu schneiden, ein Komposthaufen, etwas offene Erde oder eine wilde Ecke im Garten oder Totholz seien einfache aber unglaublich wirksame Maßnahmen, um die Biodiversität, also die Artenvielfahlt im Garten zu erhöhen.