Landkreis Dingolfing-Landau

Der Tod im Wandel: Urnenbestattungen auf dem Vormarsch


Die Zahl der Familiengräber überwiegt in den städtischen Friedhöfen.

Die Zahl der Familiengräber überwiegt in den städtischen Friedhöfen.

Von Elisabeth Nowak

Auch wenn das Thema Tod von vielen gerne verdrängt wird, lohnt es sich dennoch, sich frühzeitig Gedanken zu machen. Interessant ist, dass die Bestattungswünsche in den vergangenen fünf Jahren einem starken Wandel unterliegen.

Bestattungsunternehmer Erich Kutzi aus Dingolfing bietet ein großes Angebot an Bestattungsformen an. Neben der herkömmlichen Erdbestattung, der zunehmend wachsenden Nachfrage nach Feuerbestattung, können Angehörige auch für die letzte Ruhe eines geliebten Menschen die Seebestattung im Fluß oder Meer wählen. Das sei aber eher die Ausnahme, so Kutzi. Zwar gäbe es vereinzelt auch Personen, die die Urne gerne auf ihren Kaminsims stellen würden, aber dies ist gesetzlich nicht erlaubt.

Viele Hinterbliebene wollen ihre Verstorbenen möglichst wohnortnah begraben und das Grab als "Ort der Erinnerung" auch regelmäßig besuchen. "Dennoch ist festzustellen, dass der Trend immer mehr in Richtung Urnenbestattung geht, da diese im Hinblick auf die Folgekosten wie Grabpflege, Bepflanzung und hinsichtlich der Grabnutzungsgebühren weitaus kostengüngstiger sind", weiß Erich Kutzi.

Insgesamt habe diese Bestattungsform in den vergangenen fünf Jahren stark zugenommen und liege inzwischen bei mehr als zwei Dritteln und wird vor allem von jüngeren Menschen bevorzugt. Dies können auch Kämmerer Jürgen Kaiser und Werner Petschko vom Ordnungsamt der Stadt Dingolfing bestätigen.

Zu unterscheiden sei zwischen Urnennischen im Urnenhaus oder der Urnenwand, dem Erdurnengrab mit Bodenplatte und der Grabstelle in einer Urnengemeinschaft unter Bäumen. "Die anonyme Bestattung, wie sie vor allem in Großstädten immer öfter vorkommt, ist eine Erscheinung der Neuzeit, in Dingolfing jedoch nicht möglich. Hier gibt es lediglich einen Naturfriedhof mit Erdurnengräbern", erklärt Kutzi.