Dreistigkeit siegt? Nicht immer, wie ein mutmaßlicher Betrüger aus Berlin nun herausfinden musste. Der Mann soll sich als falscher Polizist ausgegeben haben, um eine Rentnerin aus Dingolfing um ihr Geld zu brigen.

Wie das Polizeipräsidium Niederbayern mitteilt, waren die Ermittler Anfang Juni auf den Verdächtigen aufmerksam geworden. Im Rahmen der Ermittlungen zu einem Betrugsfall in Landshut wurde bekannt, dass dieselbe Tätergruppe Ende Mai auch in Dingolfing erfolgreich war. Sie sollen sich hier als falsche Polizisten ausgegeben und eine 79-jährige Rentnerin so um einen vierstelligen Geldbetrag gebracht haben. Die Täter waren jedoch so dreist, dass sie sich damit noch nicht zufrieden gaben. Sie meldeten sich erneut bei der Frau und sagten ihr, dass sie erneut eine Zahlung leisten müsse. Das Geld sollte sie am 11. Juni in ihrer Wohnung an einen Abholer übergeben.

Zum Pech der Betrüger war ihnen diesmal aber bereits die echte Polizei auf den Fersen. Bei der vereinbarten Übergabe des Geldes schlugen die Beamten zu und nahmen zwei Verdächtige, einen 43-jährigen Mann und eine 32-jährige Frau, fest. Beide kommen aus Berlin und wurden noch am selben Tag dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Landshut vorgeführt. Während gegen den 43-Jährigen ein Haftbefehl erlassen wurde, erhärtete sich der Tatverdacht gegen die Frau nicht. Sie wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Der 43-Jährige wurde dagegen in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Er muss sich nun wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs verantworten. Die Ermittlungen zu der Tat dauern noch weiter an - insbesondere im Hinblick auf mögliche Hintermänner in Berlin.