Landau
Kreistag gibt grünes Licht für Anbau an Landauer Förderzentrum
2. August 2015, 10:51 Uhr aktualisiert am 2. August 2015, 10:51 Uhr
Das kombinierte Schulgebäude in Landau für die Förder- und die Berufsschule platzt aus allen Nähten. Doch in welche Richtung soll erweitert werden? Jede der Optionen ist mit politischen Weichenstellungen verbunden.
Eine kombinierte Unterbringung zweier Schulen in einem Gebäude bedeutet nicht, Räume wahlweise nach Bedarf für die eine oder die andere Schule benutzen zu können. So kann es passieren, dass Räume, die momentan von der einen Schule nicht gebraucht werden, nicht von der anderen Schule belegt werden können.
Unstrittig ist, dass das Sozialpädagogische Förderzentrum mehr Räume benötigt. Dafür wurde der Entwurf eines Raumprogramms mit einer Fläche von gut 500 Quadratmetern erstellt. Dieses Raumprogramm soll nach dem Willen des Kreistags, der am Montag tagte, der Regierung zur Bewilligung vorgelegt werden.
In welcher der beiden Schulen aber soll die Erweiterung stattfinden? Für jeder der beiden sich bietenden Optionen gäbe es Argumente. Während Josef Pellkofer für eine Ansiedlung der Erweiterung in der Außenstelle der Hans-Glas-Berufsschule plädierte, sah Dr. Helmut Steininger einen Anbau an die Pfarrer-Huber-Schule als sinnvoll an. Pellkofers Argument: In der Berufsschule ist ausreichend Raum vorhanden, falls die Textilklassen wegfallen. Baut man an die Berufsschule an, so könnte es sein, dass es Landau ergeht wie vielen Gemeinden: Sie haben teure Schulbauten erstellt, es fehlen aber die Schüler. Dr. Steiningers Argument hingegen: Die Berufsschule solle im Status quo verbleiben, um die Existenz des Textilzweiges nicht zu gefährden.
In diese Debatte schaltete sich Erwin Huber ein: Räume benötige die Förderschule, also solle man für die Förderschule auch das Raumprogramm machen. Vor kurzem habe man eine Berufsschule in Dingolfing gebaut, die wohl etwas überdimensioniert sei. Es sei problematisch, wenn man nur eine Erweiterung der Berufsschule Landau wolle. In Landau habe man Schwierigkeiten mit dem Textilzweig. "Unter diesen Umständen ein Raumprogramm zu bekommen, halte ich für schwierig".
Huber beantragte, der Empfehlung des Kreisausschusses vom 20. April zu folgen, wonach der Kreistag die Genehmigung des Raumprogramms für die Pfarrer-Huber-Schule beantragen sollte. Huber wollte aber den zweiten und dritten Satz der Beschlussempfehlung gestrichen sehen, wonach aus Schulorganisationsgründen die Flächen in den Räumen der bisherigen Berufsschule untergebracht werden sollen, und für die Berufsschule ein Ersatzbau geschaffen werden sollte. Auf diese Streichung hatte auch Landrat Heinrich Trapp von Anfang an hinaus wollen. Auch Dr. Steininger war daran gelegen, er und der Landrat hatten die Beschlussempfehlung des Kreisausschusses nicht mitgetragen.
Doch muss zuerst über die Beschlussempfehlung des Kreistages oder über den Änderungsantrag abgestimmt werden? Die Geschäftsordnung des Landkreises gibt darüber keine Auskunft. Verkompliziert wurde die Situation noch durch einen weiteren Änderungsantrag von Christine Trapp, wonach der Anbau an der Pfarrer-Huber-Schule erfolgen sollte.